Strandbad in HürthStadt sperrt Parkplatz und Ufer am Otto-Maigler-See
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Hürth – Spätestens zu Ostern beginnt normalerweise die Saison im Strandbad am Otto-Maigler-See. Dieses Jahr ist alles anders: Noch ist völlig unklar, wann die Sonnenhungrigen und Wasserratten den Sandstrand wieder bevölkern dürfen. Die Stadtverwaltung versucht unterdessen sogar, die Zahl der Besucher in dem Naherholungsgebiets weiter zu reduzieren. Seit Dienstagvormittag sind im Zusammenhang mit den Corona-Kontaktsperren auch der Parkplatz vor dem Ruderheim und die Liegewiesen und Uferbereiche außerhalb des Strandbads gesperrt.
Vor knapp drei Wochen haben die Saisonvorbereitungen im Strandbad begonnen. Der Rettungsschwimmer hat die Absperrketten im Nichtschwimmerbereich schon wieder eingezogen. Derzeit lässt er die Bojen, die aus Frostschutzgründen über den Winter tief unter die Wasseroberfläche gezogen werden, wieder auftauchen, um daran die Markierungskette rund um den Badebereich zu befestigen. Der Quarzsand am 350 Meter langen Strand ist bereits aufbereitet und gewalzt.
„Wir haben aber wegen der Corona-Auflagen in diesem Jahr keine Eile“, sagt Strandbadbetreiber Christoph Hausmann. Derzeit werden noch die Imbissbuden neu gestrichen, die 450 Quadratmeter große Zeltstadt des Beach-Clubs soll erst über die Ostertage wieder aufgeschlagen werden. Für das zehnköpfige Stammpersonal hat Hausmann noch genug zu tun. Ab wann er die Saisonkräfte beschäftigen kann, ist aber offen.
„Mein Herz sagt, dass wir ab 1. Mai öffnen können“, so Hausmann. „Der Kopf sagt aber: wahrscheinlich erst im Juni.“ Womöglich gebe es dann aber Auflagen bei den Besucherzahlen. Mit einer Beschränkung auf vielleicht 1000 oder 2000 Besucher könne er leben. Allerdings sorgt Hausmann sich darum, dass es dann „Stress vor dem Tor“ geben könnte, wenn an heißen Tagen viele Besucher nicht eingelassen würden. Saisonkarten gibt es deshalb in diesem Jahr nicht. Auch die Tagestickets werden womöglich größtenteils im Vorverkauf angeboten.
Wirtschaftlich werde die Saison auf jeden Fall herausfordernd. „Das Strandbad ist meine einzige Einnahmequelle“, sagt Hausmann. Und auch wenn Strandbad und Beach-Club vorerst geschlossen bleiben, müsse er die laufenden Kosten weiter bezahlen. Hausmann will deshalb mit dem Zweckverband Naturpark Rheinland über die Pachtzahlungen ab Mai reden. Auch für die Parkplätze muss Hausmann Pacht an den Naturpark und an die Stadt Hürth bezahlen und alles instandhalten – das gilt auch für den, den die Stadt jetzt gesperrt hat. Jammern wolle er aber nicht, so der Strandbad-Betreiber. „Wir hatten ja zuletzt zwei gute Jahre und deshalb ein kleines Polster.“
Auch der Betreiber der Seeterrasse am Strandbad, Wolfgang Abts, will „den Kopf nicht in den Sand stecken und erstmal weitermachen“. Seit Beginn der Osterferien öffnet er jeden Tag von 14 bis 17 Uhr, zu Ostern ab 12 Uhr, und bietet im Fensterverkauf Eis, Kaffee, Getränke und Snacks zum Mitnehmen an. Der Verzehr vor Ort ist nicht erlaubt, Tische und Stühle hat er deshalb noch nicht herausgestellt.
Das Ordnungsamt betont, dass Grillen und Picknicken am See wie auf allen öffentlichen Flächen untersagt sei. Auch auf das Verweilen solle verzichtet werden, um die Ausbreitung des Coronavirus’ zu vermeiden.