Hürth – Die Neubaustrecke der Ortsumgehung Hermülheim (B 265) ist so gut wie fertig und soll im Herbst 2020 freigegeben werden – zuvor muss noch der Südanschluss an die Luxemburger Straße hergestellt werden. Doch der vierspurige Ausbau der „Lux“ in Efferen wird sich weiter verzögern, wie Projektleiter Werner Engels vom Landesbetrieb NRW bei einem Infoabend im Hürther Bürgerhaus einräumen musste. Frühestens Ende 2023 wird die Umgehungsstraße komplett vollendet sein.
Zwei Abschnitte
Die 5,4 Kilometer lange Ortsumgehung gliedert sich in zwei Abschnitte. Die 3,6 Kilometer lange Neubautrasse – Baubeginn war im November 2015 – zweigt vor der Trierer Straße im Süden von der Luxemburger Straße ab, schlägt einen Bogen östlich um Hermülheim herum und schwenkt hinter dem Jägerpfad wieder auf die Bundesstraße 265 ein. Die Trasse führt unter fünf neuen Brücken hindurch, zwei Rückhaltebecken sichern die Entwässerung.
Die Knotenpunkte Bonnstraße und Max-Planck-Straße wurden umgebaut und das Gewerbegebiet Kalscheuren angeschlossen. Die Anbindung an den Jägerpfad sowie an das Gewerbegebiet Nord-Ost über einen neuen Kreisel an der Robert-Bosch-Straße soll noch vor Weihnachten fertiggestellt werden, kündigte Engels an. Im Frühjahr soll die neue Trasse fertig werden.
Rheinenergie muss riesiges Wasserrohr umlegen
Beim vierspurigen Ausbau der Luxemburger Straße auf 1,6 Kilometern Länge von Efferen bis zur Militärringstraße in Köln hinkt Straßen NRW allerdings dem ursprünglichen Zeitplan hinterher. Ab Mitte 2020 soll zunächst der Abschnitt zwischen Militärring und dem Autobahnanschluss Klettenberg vierspurig ausgebaut werden, anschließend ab Mai 2021 die Anschlussstelle an die Autobahn 4. Voraussetzung ist, dass ein Rückhaltebecken im Grüngürtel bis dahin fertig ist. „Daran hakt es im Moment“, so Engels. Denn die Rheinenergie muss zuvor ein riesiges Wasserrohr umlegen.
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Erst ein Jahr später, im Juni 2022, wird nach aktuellem Planungsstand der vierspurige Ausbau in Efferen beginnen – bei laufendem Verkehr. Für den 900 Meter langen Abschnitt zwischen Beselerstraße und Höninger Weg sind bislang nicht einmal die Planungen abgeschlossen, auch verfügt der Landesbetrieb noch nicht über alle Grundstücke. Weil in diesem Gebiet besonders viele Versorgungsleitungen verlegt werden müssen, will Straßen NRW ein Ingenieurbüro damit beauftragen. Außerdem werden auf Wunsch der Stadt die Fahrradwege verbreitert – zu Lasten der Autospuren.
Bei der Bürgerversammlung äußerten einige der 200 Besucher trotzdem Kritik daran, dass die Umgehung für Autos geplant worden sei und Radfahrer zu kurz kämen. Die Grünen sprachen gar von einer „Fehlplanung“. Andere kritisierten, dass zwar Hermülheim vom Verkehr entlastet, Efferen aber stärker belastet werde. Bernd Egenter von Straßen NRW räumte das ein. Prognosen gehen von 30 000 Autos am Tag aus. Bürgermeister Dirk Breuer erwartet aber, dass es in den Wohngebieten weniger Schleichverkehr geben werde, wenn der Verkehrsfluss auf der Luxemburger Straße verbessert werde.