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24 Megawatt LeistungIn Hürth entsteht hinter Bäumen versteckt ein großer Solarpark

Lesezeit 3 Minuten
Das Foto zeigt eine PV-Anlage mit in Reihen angeordneten Solarmodulen.

Mehrere Solarparks baut das Unternehmen JT Solarbau aus Frechen gerade. Bei dieser Anlage in Rheinland-Pfalz sind die Bauarbeiten schon fortgeschritten.

20 Millionen Euro investiert ein Unternehmen aus Frechen auf einer Fläche an der Autobahn 1. Warum sich auch die Stadtwerke dafür interessieren.

Entlang der Autobahn 1 durch den Rhein-Erft-Kreis wird ein weiterer großer Solarpark entstehen. Am Montag hat das Frechener Unternehmen JT Solarbau mit dem Bau eines Sonnenkraftwerks auf einem langgestreckten Feld an der Autobahn nordwestlich von Berrenrath begonnen. Mit einer Spitzenleistung von 24 Megawatt soll es ab Sommer 2025 rechnerisch über 6500 Haushalte mit Strom versorgen. Die Investition beziffert Firmeninhaber Javier Pastor auf 20 Millionen Euro.

Die Anlage in Hürth wird damit sogar noch deutlich größer sein als der Solarpark, die derzeit knapp 20 Autobahnkilometer weiter südlich nahe der Ausfahrt Weilerswist an der A1 entsteht. Dort investiert die Rurenergie GmbH etwa zehn Millionen Euro, die Leistung liegt bei 16,4 Megawatt.

10.000 Pfosten werden in den Hürther Ackerboden gerammt

Die Lage des Standorts im Westen von Hürth ist nach Angaben des Solar-Unternehmers Pastor ideal. Das 16,5 Hektar große Baugrundstück liegt auf freiem Feld abseits der Autobahn, rundum versteckt hinter Baumreihen. Pastor: „Da, wo die Solaranlage stehen wird, stört sie niemanden.“ Das Unternehmen hat die zuvor landwirtschaftlich genutzte Fläche für 35 Jahre gepachtet.

In den kommenden Monaten werden fast 10.000 Pfosten jeweils 1,50 Meter tief in den Ackerboden gerammt und anschließend in 80 Zentimetern Höhe über dem Boden die Schienen für die Solarmodule aufgesetzt. Zwischen den einzelnen der 118 Reihen wird 2,50 bis drei Meter Abstand gelassen, damit Mähfahrzeuge und auch Wildtiere vorbeikommen. Parallel werden die Stromkabel im Boden verlegt.

Solarpark in Hürth soll im Juli 2025 ans Netz gehen

Ende Januar soll dann mit der Montage der insgesamt 36.875 nach Süden ausgerichteten und leicht geneigte Solarmodule mit jeweils 2,20 mal 1,30 Meter Fläche begonnen werden. „Wir rechnen damit, dass der Solarpark im Juli 2025 ans Netz gehen wird“, sagt Pastor. „Das ist schon eine sportliche Planung.“ Bis dahin müssen außerdem noch rund fünf Kilometer Stromkabel bis zum Umspannwerk in Frechen-Grefrath verlegt werden, wo der Solarstrom aus Hürth künftig ins öffentliche Netz eingespeist wird.

Mit der Nutzung von Sonnenenergie hat der 50-jährige Firmenchef Javier Pastor, der ursprünglich einmal Kfz-Mechaniker gelernt hat, viele Jahre Erfahrung. Seine Unternehmen JT Solarbau und Prosoltec Solarsysteme mit 40 Beschäftigten planen, errichten, warten und betreiben für Geschäftskunden große Photovoltaikanlagen auf Gewerbeimmobilien. „Wir installieren jährlich 18 bis 25 Megawatt Leistung auf Dächern in ganz Deutschland“, berichtet Pastor. Auch auf der gepachteten Fläche einer Tennishalle in Bedburg-Kaster hat der Frechener Unternehmer eine Photovoltaikanlage installiert.

Stadtwerke planen den Einstieg und wollen Solarstrom vermarkten

Vor zwei Jahren sei die Planung von Solarparks dazugekommen. „Wir bauen gerade zwei große Parks in Rheinland-Pfalz mit 24 und 18 Megawatt Leistung“, so der Firmenchef. Darüber hinaus sei ein großer Solarpark im Osten mit 80 Megawatt Spitzenleistung in Planung.

Das Sonnenkraftwerk in Hürth will das Frechener Unternehmen selbst betreiben und den Strom vermarkten. Abnehmer könnten die Hürther Stadtwerke sein, die den nachhaltig erzeugten Sonnenstrom künftig an ihre Kunden verkaufen wollen. „Wir führen darüber gerade Gespräche“, sagt Javier Pastor. Stadtwerke-Sprecherin Fabricia Karutz bestätigt, dass es „Verhandlungen bezüglich der Stromabnahme und einer Beteiligung“ gebe.

Über die Zusammenarbeit äußert sich Pastor lobend: „Sowohl die Stadt als auch die Stadtwerke haben uns sehr unterstützt. Man merkt, dass die es ernst meinen mit der Solarenergie.“ Das sei nicht überall so. Die Baugenehmigung sei innerhalb von nur sieben Monaten erteilt worden. Das liegt aber auch daran, dass die Anlage dicht an der Autobahn auf einer für Photovoltaik privilegierten Fläche entsteht und deshalb kein aufwendiger Bebauungsplan aufgestellt werden musste.