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WirtschaftsplanStadtwerke in Hürth wollen Rekordsumme von 70 Millionen Euro investieren

Lesezeit 4 Minuten
Das Foto zeigt einen abgedeckten Brunnenschacht vor den Gebäuden des Wasserwerks in Efferen.

Zwei Brunnenschächte am Wasserwerk der Stadtwerke in Efferen müssen ersetzt werden.

Ein großes Investitionsprogramm haben sich die Stadtwerke vorgenommen. Viel Geld wird für Straßen, Kanäle und Wasserversorgung ausgegeben.

Rund 70 Millionen Euro sollen laut Wirtschaftsplan in die städtische Infrastruktur, vor allem Straßen, Kanäle und Wasserversorgung, investiert werden – das ist eine Rekordsumme. Einige der geplanten Ausgaben hängen aber an Straßenbauprojekten des Kreises, so dass unklar ist, ob sie tatsächlich in diesem Jahr umgesetzt werden können.

Der größte Posten im Wirtschaftsplan sind die Ausgaben für die Entwässerung. Rund 13 Millionen Euro wollen die Stadtwerke dafür ausgeben. Allein vier Millionen Euro werden in die Erneuerung der Technik der Kläranlage in Stotzheim investiert. „Die Technik ist zum Teil über 40 Jahre alt“, sagt Kai Wapenhans, Abteilungsleiter Wasser/Abwasser. So müssen Gas- und Faulbehälter, Pumpen, ein Treppenturm und Stromleitungen erneuert werden.

Hochwasserschutz in Hürth wird verbessert

Viel Geld wird außerdem dafür ausgegeben, den Hochwasserschutz zu verbessern, auch als Reaktion auf die Überschwemmungen nach den Starkregenereignissen im Sommer 2021 und im Frühjahr 2022. So wird an der Wegelinstraße in Kalscheuren hinter dem HGK-Stellwerk eine große Versickerungsanlage gebaut, auch an der Kendenicher Flurflosse sind Renaturierungsmaßnahmen und ein Versickerungsbecken geplant. Größere Kanalbaumaßnahmen sind in Hermülheim in Höhe des Simonishofs vorgesehen.

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Auch der Startschuss für die „Lebensader Lux“ an der Luxemburger Straße im Bereich der Ortsdurchfahrt Hermülheim wird die Stadtwerke beschäftigen. Denn dort wird die Entwässerung neu organisiert. Damit soll auch der recht alte und überlastete Kanal in der Severinusstraße entlasten werden. An der Luxemburger Straße muss dafür ein neuer Sammler gebaut werden. An der Lebensader haben die Stadtwerke auch mit dem Straßenbau zu tun. „Wir streben an, im Herbst mit der Maßnahme zu begonnen“, sagt Thomas Koch, der bei den Stadtwerken für Straßen, Wege und Neubau verantwortlich ist.

Baustart für die „Lebensader Lux“ in Hermülheim

Größere Straßenbaumaßnahmen stehen zudem an der Kölner Straße (K3) an. Die alte Luxemburger Straße im Bereich der Gaststätte „L'Osteria“ wird umgebaut – dort verschwindet die Mittelinsel, so dass das Restaurant künftig leichter zu erreichen ist. Und entlang der Stadtbahnlinie 18 zwischen Hermülheim und Fischenich wird ein Radweg gebaut. Dazu gehört eine neue Brücke, die als Fertigteil angeliefert und über die Stadtbahngleise geschoben wird. Insgesamt planen die Stadtwerke Ausgaben in Höhe von neun Millionen Euro für den Straßenbau.

Weitere vier Millionen Euro planen die Stadtwerke für die Sicherung der Wasserversorgung ein. Größere Investitionen stehen am Wasserwerk in Efferen an. Dort wird Ende April, Anfang Mai mit dem Bau eines neuen Gebäudes für die Mitarbeitenden begonnen. Darüber hinaus müssen in den nächsten Jahren zwei neue Brunnen gebohrt werden. Rund 1,4 Millionen Euro veranschlagen die Stadtwerke dafür, außerdem eine halbe Million Euro in diesem Jahr für die Planung.

Am Wasserwerk in Efferen werden zwei neue Brunnen gebohrt

Auf dem Gelände des Wasserwerks gibt es eine Galerie mit sieben Brunnen, die wie Perlen an einer Kette aufgereiht sind und das Wasser aus 50 Metern Tiefe aus der zweiten Grundwasserschicht fördern. „Wir müssen zwei Brunnen ersetzen, die nicht mehr leistungsfähig sind“, sagt Kai Wapenhans. Nach 40 Jahren seien die Brunnenschächte, die noch mit Holz ausgekleidet seien, zusammengebrochen.

Zwei Jahre lang haben die Stadtwerke mit Probebohrungen und Pumpversuchen nach dem optimalen Standort für die neuen Brunnen gesucht. „Die Genehmigung bei der Bezirksregierung ist beantragt, wir stehen in den Startlöchern“, sagt Wapenhans. Im kommenden Jahr soll 100 bis 150 Meter tief in den Boden gebohrt werden. Im Wasserwerk in Efferen werden jährlich bis zu vier Millionen Kubikmeter Wasser zur Versorgung der Hürther Bevölkerung gefördert.

Die Stadtwerke wollen überdies in die Stromerzeugung einsteigen und planen den Bau mehrerer Photovoltaikanlagen. Eine davon soll am Wasserwerk entstehen und die Anlagen mit Strom versorgen. Die Investition beziffert Stadtwerkevorstand Stefan Welsch mit einer Million Euro. Auch entlang der Autobahn 1 in Gleuel wollen die Stadtwerke Solarzellen installieren, darüber würden derzeit Gespräche mit den Grundstückseigentümern geführt. Insgesamt sieht der Wirtschaftsplan neun Millionen Euro für den Bau von PV-Anlagen vor.