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Neuer OrtskernPlaner stellen Entwicklungskonzept für Hürth-Hermülheim vor

Lesezeit 3 Minuten

Das Nebengebäude des alten Kreishauses könnte in Zukunft einem neuen Wohnquartier weichen.

  1. Der Ortskern von Hürth-Hermülheim soll umgestaltet werden – mit Gastronomie, Läden und Plätzen.
  2. Das Konzept dafür wurde jetzt vorgestellt, daran mitgewirkt hatten auch viele Bürger.
  3. Lesen Sie hier, welche Veränderungen geplant sind.

Hürth-Hermülheim – Schon seit der Römerzeit ist die heutige Luxemburger Straße eine Verkehrsader mit überörtlicher Bedeutung. Mit dem Bau der Ortsumgehungsstraße (B 265n) soll sich das zumindest für den Bereich der Ortsdurchfahrt von Hermülheim ändern. Wie die Hauptverkehrsstraße in einen verkehrsberuhigten Ortskern mit Gastronomie, Läden und Plätzen umgestaltet werden kann, steht im Mittelpunkt eines sogenannten Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzepts (ISEK). Nach anderthalbjährigem Planungsprozess wurden die Ergebnisse vorgestellt.

Zur Präsentation im Forum des Ernst-Mach-Gymnasiums kamen in dieser Woche nur noch gut 30 Besucher, darunter Planer und Politiker. Deutlich stärker war zuvor die Beteiligung beim Auftaktforum, bei Aktionstagen vor Ort, bei Planungsspaziergängen und einer Stadtteilkonferenz. Viele Bürger nutzten die Gelegenheit mitzubestimmen, wie sich ihr Stadtteil entwickeln soll. Auch im Internet konnten die Hermülheimer Anregungen und Kritik anbringen. Auf der entsprechenden Internetseite seien innerhalb von sechs Wochen über 600 Kommentare eingegangen, berichtete der Stadtplaner Thorsten Schauz vom Planungsbüro SSR aus Dortmund, das von der Stadt im November 2017 mit dem ISEK beauftragt worden war.

Bebauungsplan greift Anregungen des ISEK auf

Auf über 100 Seiten haben die Planer die Ergebnisse zusammengefasst, die den Rahmen für künftige Planungen abstecken und auch Grundlage für die Beantragung von Städtebaufördermitteln sind. Der Stadtrat hat dem Konzept bereits im Juli geschlossen zugestimmt. „Das ISEK ist eine Art Hausaufgabenheft“, so beschrieb es Bürgermeister Dirk Breuer einmal. Stadtplaner Schauz sprach von „Regieanweisungen“.

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Konkret umgesetzt werden sollen die Leitlinien unter anderem bei einem städtebaulichen Wettbewerb zur Umgestaltung der Luxemburger Straße, den die Stadt ausschreiben wird. Zwischen Bonnstraße und Horbeller Straße soll der neue Ortskern entstehen. Den Planern schwebt dort eine Baumreihe zwischen zwei verengten Fahrbahnen vor. Das alte Rathaus an der Ecke Luxemburger-/Kölnstraße, heute (noch) Sitz des türkischen Generalkonsuls, soll den Auftakt zum neuen Zentrum bilden. Der Entwurf eines Bebauungsplans für diesen Bereich greift die Anregungen des ISEK bereits auf.

Das alte Rathaus soll Auftakt zum neuen Ortskern werden. Noch wälzen sich hier täglich Blechlawinen über die „Lux“.

Auch auf dem langgestreckten Gelände des alten Rangierbahnhofs zwischen Hans-Böckler- und Bonnstraße wird das Konzept, das auch die Gebiete westlich und östlich der „Lux“ umfasst, bereits umgesetzt. Dort plant ein Investor ein Quartier mit 350 Wohnungen im nördlichen Teil und Gewerbeansiedlungen aus dem Kreativ- und Bildungsbereich im Süden.

Ein weiteres Handlungsfeld stellt der Bereich Horbeller- und Hans-Böckler-Straße dar. Die HGK will den Bahnsteig der Stadtbahnlinie 18 auf die andere Straßenseite verlegen, dort soll der Haltepunkt laut Konzept zur Mobilitätsstation mit Carsharing, Fahrradverleih und Ladesäulen ausgebaut werden.

Ehrgeiziger Zeitplan

Vorgesehen ist auch, den Hürther Bogen bis zum geplanten Quartier auf dem Areal des Rangierbahnhofs zu verlängern und entlang der Trasse für ein Stadtbahngleis nach Hürth-Mitte neue Wegeverbindungen zu schaffen. Im Süden Hermülheims soll eine neue Stadtkante entstehen. Auf dem Gelände des alten Kreishauses könnte ein Wohnquartier errichtet werden, der angrenzende alte Friedhof soll zum Stadtpark ausgebaut werden. Für die umliegenden Wohngebiete entlang der Luxemburger Straße sieht das ISEK viele Detailverbesserungen vor.

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Obwohl die Umsetzung des ISEK ein langfristiges Projekt ist, ist der Zeitplan ehrgeizig. Auf der Grundlage des Konzepts will die Stadtverwaltung bis Sommer 2020 einen Antrag auf Städtebaufördermittel vorbereiten. Mitte 2021 könnte dann die ersten Baumaßnahmen umgesetzt werden. Voraussetzung sei aber, dass die Umgehungsstraße bis dahin freigegeben sei, so Schauz.