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Knapsacker HügelRWE plant in Hürth Verbrennungsanlage für Klärschlamm

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Am Goldenbergkraftwerk plant RWE den Bau einer Anlage zur Klärschlammverbrennung.

Hürth – RWE plant am Kraftwerksstandort auf dem Knapsacker Hügel eine Verbrennungsanlage ausschließlich für Klärschlamm. Vor dem Hintergrund des Braunkohleausstiegs und um den CO2 -Ausstoß zu reduzieren, setzt der Energiekonzern auf regenerative Brennstoffe – als solcher zählt neben Altholz auch Klärschlamm. Die Pläne für die Verbrennungsanlage hat RWE schon im Juni 2020 vorgestellt. Doch angesichts der aktuellen Geruchsbeschwerden aus weiten Teilen des Hürther Stadtgebiets ist das Projekt in den Fokus der Öffentlichkeit geraten.

Vor vollen Zuschauerreihen im Forum des Ernst-Mach-Gymnasiums informierten RWE-Vertreter den Stadtrat über die geplante Anlage. Im Genehmigungsverfahren bei der Bezirksregierung Arnsberg, die als Bergbehörde für das RWE-Projekt zuständig ist, muss auch die Stadt eine Stellungnahme abgeben.

Hürth: RWE verbrennt seit 25 Jahren Klärschlamm in den Kraftwerkskesseln mit

Schon seit mehr als 25 Jahren setzt RWE in den Kesseln des Goldenbergkraftwerks und des benachbarten Kraftwerks Ville Berrenrath neben Braunkohle auch Klärschlamm ein. Um die Logistik zu verbessern, hat der Kraftwerksbetreiber in den vergangenen Jahren bereits zwei Lagerhallen für Klärschlamm am Standort in Knapsack errichtet, derzeit befindet sich eine Trocknungsanlage im Bau. „Wir wollen sukzessive immer weniger Braunkohle verbrennen“, sagte Prof. Christian Forkel, Leiter der Kohleveredelung bei RWE. Forkel stellte aber klar, dass sich die Menge an Klärschlamm, die in Knapsack verfeuert wird, durch die Anlage nicht erhöhen werde. „Wir werden von Mitverbrennung auf Monoverbrennung umschichten“, sagte der RWE-Manager.

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Komplett eingekapselt ist die geplante Anlage. So sollen keine Gerüche nach außen dringen.

180 000 Tonnen mechanisch getrockneten Klärschlamm will RWE in jeder der beiden Linien der Anlage pro Jahr verbrennen. Dabei entstehen pro Linie 22 000 Tonnen Asche, die auf einer Deponie eingelagert werden sollen. Künftig soll aus der Asche der enthaltene Phosphor zurückgewonnen werden. „Wir erforschen das Thema gerade“, berichtete Forkel. Angeliefert werden soll der Klärschlamm wie heute per Lastwagen über die nahe gelegenen Anschlüsse an die Autobahnen 1 und 61. Die erzeugte Wärme soll zunächst in der Kohleveredelung in der Fabrik Ville Berrenrath eingesetzt werden, ein Option für die Zukunft sei die Stromerzeugung.

Hürther Stadtverwaltung will das Vorhaben „kritisch prüfen“

Die Investitionssumme beziffert RWE auf 65 bis 70 Millionen Euro für jede der beiden Verbrennungslinien. Durch die Anlage sollen 20 bis 30 Arbeitsplätze geschaffen werden, 2025 soll sie in Betrieb gehen. Forkel sprach von einem „Leuchtturmprojekt der regionalen Energiewende“. Neben dem RWE-Standort sichere die Anlage die Entsorgung von Klärschlämmen aus kommunalen Kläranlagen in der Region, die nicht mehr als Dünger in der Landwirtschaft verwendet werden dürften.

Befürchtungen, dass die Klärschlammverbrennung zu Geruchsbelästigungen führen könnte, trat der RWE-Vertreter entgegen. „Es handelt sich um eine gekapselte Anlage, aus der keine Gerüche nach außen dringen.“ Die Lastwagen würden hinter einer Luftschleuse bei Unterdruck entladen. Das Rauchgas durchlaufe eine mehrstufige Reinigung. In Zürich werde eine baugleiche Anlage seit Jahren mitten im Stadtgebiet betrieben, ohne dass es Beschwerden gebe.

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Bürgermeister Dirk Breuer erklärte, dass die Verwaltung das Vorhaben „kritisch prüfe“ und eine Stellungnahme vorbereite, die der Planungsausschuss im Februar beschließen soll. Zwar ist die Offenlage der Antragsunterlagen laut Bezirksregierung Arnsberg bereits abgeschlossen, allerdings können im Zuge des Genehmigungsverfahrens noch bis zum 20. Januar Einwendungen erhoben werden.