- Nach Angaben des Gasversorgers GVG Rhein-Erft ist die Wartezeit bei der Verlegung von Erdgas-Netzanschlüssen derzeit ungewöhnlich lang – sie liegt bei gut einem Jahr.
- Der Grund für den langen Vorlauf ist die seit Jahren ungebrochene große Nachfrage nach dem als umweltschonend geltenden Energieträger.
- Ende August habe die GVG Rhein-Erft den 800. Netzanschluss in diesem Jahr verlegt, und das, obwohl von Mitte März bis Anfang Mai aufgrund der Corona-Pandemie keine Bauarbeiten für die Verlegung von Erdgasanschlüssen möglich gewesen seien.
Hürth – Wer bei der GVG Rhein-Erft einen Gasanschluss für sein Haus beantragt, braucht Geduld. Nach Angaben des Gasversorgers mit Sitz in Hürth ist die Wartezeit bei der Verlegung von Erdgas-Netzanschlüssen derzeit ungewöhnlich lang – sie liegt bei gut einem Jahr. „Das heißt, wenn ein Kunde uns heute mit der Verlegung eines Netzanschlusses für ein bestehende Objekt beauftragt, können wir ihm für die Ausführung frühestens einen Termin im September 2021 anbieten“, sagt GVG-Sprecher Jürgen Bürger.
Der Grund für den langen Vorlauf ist laut Gasversorger die seit Jahren ungebrochene große Nachfrage nach dem als umweltschonend geltenden Energieträger. So seien die Netzanschlusszahlen seit 2018 um 60 Prozent gestiegen.
800 Anschlüsse bis August
Gleichzeitig seien die Baufirmen, die mit der Ausführung der Gasanschlüsse beauftragt werden, voll ausgelastet. Bei gewöhnlicher Auslastung dauere es vom Antrag bis zum Anschluss im Schnitt gerade einmal 16 Wochen, teilt Bürger mit.
Ende August habe die GVG Rhein-Erft den 800. Netzanschluss in diesem Jahr verlegt, und das, obwohl von Mitte März bis Anfang Mai aufgrund der Corona-Pandemie keine Bauarbeiten für die Verlegung von Erdgasanschlüssen möglich gewesen seien. Bis Ende des Jahres sollen 400 weitere Anschlüsse verlegt werden. Rund 90 Prozent der Netzanschlüsse sind nach GVG-Angaben Umsteiger, die ihr Haus von einem anderen Energieträger wie Öl oder Nachtstrom auf Erdgas umstellen.
Das könnte Sie auch interessieren:
„Wir arbeiten daran, die verlängerten Vorlaufzeiten zu kürzen“, verspricht GVG-Sprecher Bürger. Allerdings sei man abhängig vom Terminkalender der Baufirmen. Bürger rät deshalb Bauherren oder Umsteigern, sich möglichst frühzeitig um den Gasanschluss zu kümmern. Die Preise für einen Netzanschluss sollen auch im kommenden Jahr stabil gehalten werden.
Rund 80 000 Abnehmer
Die GVG Rhein-Erft, deren größter Anteilseigner die Rheinenergie ist und an der außerdem die Stadtwerke Hürth und Wesseling, die Städte Frechen und Pulheim und der Rhein-Erft-Kreis beteiligt sind, versorgt nach eigenen Angaben rund 80 000 Abnehmer in Erftstadt, Frechen, Hürth, Köln-West, Pulheim und Wesseling mit insgesamt etwa 1,3 Milliarden Kilowattstunden Erdgas im Jahr.
Das rund 1700 Kilometer lange Versorgungsnetz hat die GVG an die Verteilnetzbetreiberin Rheinische Netzgesellschaft (RNG) verpachtet, die ihrerseits wiederum die GVG damit beauftragt hat, die Verlegung der Netzanschlüsse für das Erdgasnetz zu übernehmen.