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InklusionWesselingerin unterwegs mit dem Handbike gegen die unheilbare Krankheit

Lesezeit 2 Minuten

Stefanie Andreé ist so oft es geht mit ihrem Handbike in Wesseling-Urfeld unterwegs.

  1. Obwohl Stephanie Andreé ab dem zweiten Brustwirbel gelähmt ist, fährt sie seit drei Wochen mit dem Handbike durch Wesseling-Urfeld.
  2. Eine Wesselinger Unternehmerin organisierte eine Benefizversanstaltung für den Kauf von Rollstuhl und Rad.
  3. Ein ganz besonderes Hobby soll der 39-Jährigen nun dabei helfen, ihre unheilbare Krankheit zu verlangsamen.

Wesseling-Urfeld – Fast acht Monate musste Stephanie Andreé auf ihr Handbike warten. Doch es hat sich gelohnt. Seit drei Wochen erlebt die 39-Jährige mit jeder Fahrt auf ihrem Bike ein fast schon vergessen geglaubtes Lebensgefühl. „Ich kann ja gar nicht mehr laufen“, berichtet sie. Mit dem Handbike sei es ihr jedoch wieder möglich, aus eigener Kraft auch schnell unterwegs zu. „Und das, trotz meines Handicaps“, erzählt sie. Das gebe ihr Mut und ganz viel Lebensfreude. „Dank des Handbikes kann ich auch wieder mit Freunden Ausflüge und sogar längere ganz normale Radtouren unternehmen“, berichtet sie. Für sie sei das Inklusion in Vollendung.

Bereits 60 Operationen – doch die Krankheit kriecht weiter

Stephanie Andreé leidet an der unheilbaren Krankheit, Muskel-Dystonie. Mehr als 60 Operationen liegen schon hinter ihr. Zehn Jahre ihres Lebens hatte sie fast ausschließlich im Bett liegen müssen. 2008 wurde ihr zunächst das rechte Bein bis zum Oberschenkel amputiert, vor vier Jahren musste das Bein dann bis zum Becken entfernt werden.

Doch die Krankheit kriecht weiter in ihrem Körper empor. Noch vor acht Monaten war sie ab dem dritten Brustwirbel abwärts gelähmt. „Jetzt ist die Krankheit am zweiten Brustwirbel angekommen“, erklärt sie. Irgendwann kann es sein, dass ihr Atemzentrum und der Herzmuskel betroffen sein werden.

September 2018 große Benefizveranstaltung im Rheinpark

Um der jungen Frau ihren großen Wunsch, das eigene Handbike, zu erfüllen, wurde allen voran die Wesselinger Unternehmerin Antje Brand aktiv und organisierte Ende September 2018 eine große Benefizveranstaltung im Rheinpark. Rund 14 000 Euro kamen so für den Kauf von Rollstuhl und Handbike zusammen.

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„Vor drei Wochen konnte ich nun beides in Gelsenkirchen im Sanitätshaus Medishop abholen“, erzählt Stephanie Andreé. Der Inhaber des Geschäftes habe sie nicht nur sehr gut beraten, er sei ihr auch noch preislich entgegengekommen, so dass der Erlös der Benefizveranstaltung die Kosten ganz abgedeckt habe.

Mit dem Tischtennis-Team in der zweiten Bundesliga

Sport, davon ist die 39-Jährige überzeugt, könne möglicherweise ihren Krankheitsverlauf verlangsamen. Auch deswegen habe Sport in ihrem Alltag einen festen Platz. Dazu zähle die Physiotherapie aber auch Rollstuhltennis. Im Tischtennis zählt sie sogar zum Team der zweiten Bundesliga. „Wir haben gerade den Klassenerhalt geschafft“, berichtet sie stolz. Früher, in ihrem alten Leben, hat sie Sport studiert und ist oft mit ihrem Fahrrad unterwegs gewesen. „Ich wusste gar nicht mehr, wie schön das ist und wie frei und unabhängig man sich dabei fühlt.“