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Kampfeinsatz in NörvenichBundeswehr übt mit 250 Soldaten für den Ernstfall

Lesezeit 2 Minuten

Auch Pyrotechnik kam bei der Übung zum Einsatz. So soll der Eindruck echter Kampfhandlungen verstärkt werden. Erst musste ein eindringendes Flugzeug von zwei Eurofightern abgedrängt werden (Bild oben r.), dann wurden Zivilisten in einem umkämpften Gebiet evakuiert.

  1. Auf dem Fliegerhorst Nörvenich hat es am Mittwoch eine große Bundeswehr-Übung gegeben.
  2. Im Einsatz waren Bodentruppen, Eurofighter, Helikopter und ein A400-Transportflugzeug.
  3. Das sagt die Bundeswehr über den Verlauf und die Notwendigkeit der Übung.

Rhein-Erft-Kreis – Abfangmanöver in geringer Höhe, simulierte Angriffe auf den Flugplatz, Luftraumüberwachung aus mittlerer Höhe und die Evakuierung von Zivilpersonen in einem umkämpften Gebiet – rund 250 Soldaten der Bundesluftwaffe beteiligten sich am Mittwoch auf dem Fliegerhorst Nörvenich an der Übung „SNAP 2019“ (Significance of National Air Power), die sich auch in der Umgebung des Flughafens mit ungewöhnlichen Flugmanövern und verstärktem Fluglärm bemerkbar machte.

Spezialtruppen sichern das Gelände gegen „gegnerische Soldaten“, die aus einer Halle heraus angriffen.

Danilo Schlag, Kommodore des Boelcke-Geschwaders , sprach hinterher von einer „Belastung der Region“. Solche Übungen seien aber nötig. Es sei für die Soldaten wichtig, auch mal solche Szenarien durchzuspielen. Er sei „froh und stolz“, dass alles einwandfrei funktioniert habe.

„Feindliches Flugzeug“ dringt in den Luftraum ein

Die Übung, die im Wechsel alljährlich an Luftwaffenstützpunkten, aber erstmals in Nörvenich durchgeführt wurde, war exakt inszeniert. Schon vor 10 Uhr starteten die beteiligten Flugzeuge, die im Luftraum ihre „Warteräume“ bezogen: Dann, kurz nach zehn, die erste Phase: Ein feindliches Flugzeug, dargestellt von einem Airbus A 400, drang unberechtigt in den Luftraum über den Flughafen ein und musste deshalb von zwei Eurofightern abgefangen werden.

Für den Abtransport der „Zivilisten“ landet eine Transall in der „Kampfzone“.

Diese starten mit Nachbrenner, was besonderen Schub verleiht, aber auch besonders laut ist. Die Flammen schlagen aus den Triebwerken. Es geht fast senkrecht nach oben. „Die Steigungsrate beträgt 300 Meter die Sekunde“, berichtete Thomas Hohlbein, Presseoffizier des Geschwaders.

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Ein Jet flog dicht neben dem Airbus, so dass der Pilot in Augenschein nehmen konnte, was im Cockpit des A 400 vor sich ging. Der Airbus wurde zur Landung gezwungen.

Eurofighter und Hubschrauber fliegen über Nörvenich

Am zweiten Teil der Übung waren noch mehr Flugzeuge beteiligt: Eurofighter, A4-Skyhawks, Tornados , eine Transall-Transsportmaschine und zwei Hubschrauber. Der Transporthubschrauber CH-53 brachte Spezialkräfte auf den Boden, die Zivilisten evakuieren sollten. Dabei wurden sie von „gegnerischen Kräfte“ angegriffen.

Die Eurofighter zwingen das Transportflugzeug zur Landung.

Aus dem zweiten Hubschrauber sicherten deshalb Scharfschützen die Umgebung, zudem kreuzten Eurofighter und Tornados den Luftraum darüber und bekämpfen mit ihren Bordkanonen Ziele am Boden. Scharf wurde nicht geschossen. Die Explosionen wurden mit Pyrotechnik simuliert.