Kerpen-Sindorf – „Ach, das hört nie auf. Kaum macht einer die Schmierereien weg, dann sind schon wieder neue da - schrecklich ist das.“ Mit dieser Meinung steht die Sindorferin nicht allein, die Donnerstag in der Mittagszeit durch die Unterführung am Sindorfer Bahnhaltepunkt geht. Auch im Internet gibt es häufig Klagen wegen des ungepflegten Zustandes.
Ein Nutzer schreibt auf Facebook, die Unterführung sei eklig. Deshalb gehe er lieber den Umweg über die Kerpener Straße und am Bahndamm entlang, um an den richtigen Bahnsteig zu gelangen. Eine andere Nutzerin pflichtet bei: „Einfach nur eklig.“
Der Sindorfer Manfred Borsch, einer der eifrigsten Kritiker der Zustände am Bahnhof, hat sich nun des Themas angenommen.
Er fand heraus, dass die Deutsche Bahn für die Reinigung der Fußgänger-Bahnunterführung gar nicht zuständig ist, sondern die Stadtverwaltung. Daraufhin richtete er sich mit der Frage an die Stadt, wie die Unterführung gepflegt wird.
Er erfuhr von der zuständigen Abteilung im Rathaus, dass in der Bahnunterführung „in der Regel einmal im Jahr“ eine Grundreinigung vorgenommen werde. Dabei würden nicht nur der Bodenbelag, sondern auch die Decken gereinigt.
Kerpen: Nächste Reinigung 2022
Die nächste Grundreinigung sei für das Frühjahr vorgesehen, teilte ein Mitarbeiter mit. Das Schreiben liegt dieser Zeitung vor. Darin steht auch, dass die Verschmutzungen an den Außenfassaden der Gebäude, die an die Unterführung angrenzen, nicht durch die Stadt, sondern durch die Eigentümer gereinigt werden müssen.
Doch nicht nur Wände und Decken sind durch Graffiti zum Teil arg verunstaltet. Auch der Boden macht keinen sauberen Eindruck. Offenbar ist seine Reinigung auch schwieriger.
Die Stadtverwaltung teilt jedenfalls mit, dass die Verunreinigungen auf dem Boden „sich mit herkömmlichen Verfahren leider nicht beseitigen“ ließen. Dies sei nur mit erheblichem Aufwand, einer Bodensanierung, möglich. Allerdings sei eine solche Sanierung mit den derzeit zur Verfügung stehenden Haushaltsmitteln nicht möglich.
Borsch bedauert das. Es sei doch nicht sinnvoll, dass Fußgänger mittlerweile diese Unterführung mieden und auf dem Weg zum Bahnsteig den Umweg über die Kerpener Straße nähmen.