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Zum Todestag von Steffen MeynDoku über Räumung des Hambacher Forstes im Kino

Lesezeit 2 Minuten
Das Foto zeigt Steffen Meyn an einem seiner Drehplätze im Hambacher Forst in bis zu 30 Metern Höhe.

Steffen Meyn verfolgte die Besetzung und Räumung des Hambacher Forstes.

2018 beendete die Polizei die Besetzung des Hambacher Forstes. Ein 27-Jähriger starb dabei. Ein Film erinnert an ihn.

Steffen Meyn hätte vor wenigen Tagen seinen Geburtstag gefeiert. Den 32. Doch der Langenfelder starb 2018 wenige Tage nach seinem 27. Geburtstag. Bei der Räumung des Hambacher Forstes durch Polizeibeamte stürzte der Filmstudent Meyn, der das Geschehen mit seiner Kamera aus den Baumwipfeln dokumentierte, von einer Hängebrücke. Er starb noch an der Unglücksstelle.

Aus seinen Aufnahmen ist der Dokumentarfilm „Vergiss Meyn nicht“ entstanden. Dessen Freunde Fabiana Fragale, Kilian Kuhlendahl und Jens Mühlhoff gehen mithilfe dieses Materials und selbstgeführten Interviews der Frage nach, wie weit Aktivismus gehen sollte. Am Donnerstag, 21. September, kommt der Streifen über die Besetzung des Hambacher Forstes in die Kinos.

Mehr als 3000 Polizisten und andere Kräfte waren 2018 im Einsatz

Seine Uraufführung hatte „Vergiss Meyn nicht“ bei der diesjährigen Berlinale in der Sektion „Perspektive Deutsches Kino“ gefeiert. Beim Filmkunstfest MV 2023 wurde der Film als bester Dokumentarfilm ausgezeichnet, Steffen Meyn erhielt posthum den Preis für die beste Bildgestaltung.

Bereits Mitte Juni waren die Ereignisse des Spätsommers 2018 und die Tragödie um Steffen Meyn erneut in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses gerückt. Vor dem Oberverwaltungsgericht Münster wurde das Berufungsverfahren um die Räumung des Hambacher Forstes verhandelt.

Mehr als 3000 Polizisten und Kräfte von Sondereinsatzkommandos hatten im September 2018 den Auftrag, die Baumhäuser — aus Gründen des Brandschutzes — zu räumen und die rund 100 Bewohner aus dem Wald zu vertreiben. Während die Verwaltungsrichter in Köln den Einsatz in erster Instanz für rechtswidrig erklärten, kam die höhere Instanz in Münster zu dem Schluss, dass die Polizei so vorgehen durfte.

Für Steffens Meyns Eltern war dieses Urteil ein Schlag ins Gesicht, so als hätten sie ihren Sohn ein zweites Mal verloren. Sie bezeichneten es als beschämend. Heute werden Elisabeth und Horst Meyn ihres Sohnes gedenken — so wie an jedem Tag seit dem 19. September 2018, der ihr Leben mit einem Schlag verändert hat.

Der Film „Vergiss Meyn nicht“ wird in einigen Kinos im Rhein-Erft-Kreis gezeigt: Ab Donnerstag, 21. September, ist er im Odeon Lichtspieltheater und in der Filmpalette in Köln zu sehen, in Aachen im Apollo Kino ebenfalls. Am Dienstag, 26. September, ist er auch im Rhein-Erft-Kreis zu sehen: Um 20 Uhr läuft „Vergiss Meyn nicht“ im Brühler Zoom Kino. (aw)