Kerpen – Die Zukunft der Kartbahn in der Manheimer Steinheide ist für die nächsten Jahrzehnte aller Wahrscheinlichkeit nach gesichert. Die Kartbahn ist die Heimat des Formel-1-Weltmeisters Michael Schumacher. Hier drehte er, ebenso wie Bruder Ralf, in den 1980er Jahren seine ersten Runden im Kart.
Wie Gerhard Noack, Präsident des Kartclubs Manheim, berichtete, wird die Kartbahn in den nächsten Monaten für rund eine halbe Million Euro wieder auf Vordermann gebracht. So soll es beispielsweise eine neue Asphaltdecke auf der Rennbahn geben. Ziel sei es, die Kartbahn so zu ertüchtigen, dass dort bald wieder internationale Rennen, möglicherweise sogar eine Europa- oder eine Weltmeisterschaft, stattfinden können. Auf einer Mitgliederversammlung am vergangenen Donnerstag sei diesen Plänen zugestimmt worden.
Kerpen: Kartbahn der Schumachers sollte eigentlich für Tagebau Hambach abgerissen worden
Dennoch habe der Club sein Rückkaufsrecht nicht genutzt, stattdessen aber mit RWE einen Pachtvertrag über 15 Jahre für das Gelände abgeschlossen, berichtete Noack. Dieser Pachtvertrag könne danach weiter verlängert werden. Hintergrund der Vereinbarung ist der geplante Tagebausee, der das Restloch einmal füllen soll. „Wenn der See kommt, könnte auch die Kartbahn volllaufen“, meint Noack. Denn dieser liegt in einer ehemaligen Kiesgrube nahe dem künftigen Seeufer.
Vater von Michael Schumacher arbeitete als Kartwart
Da im Moment noch unklar ist, wie schnell der See gefüllt werden kann und wie sich das auf den Grundwasserspiegel in der Region auswirkt, sei die jetzt getroffene Vereinbarung für den Club am sinnvollsten, so Noack. „Keiner weiß, wie schnell das Wasser steigt, das kann 40 Jahre, aber auch länger dauern.“ Die jetzt getroffene Vereinbarung ermögliche es dem Club, Einnahmen aus dem Verkauf an RWE in die Clubanlage zu investieren. Da die Zukunft der Rennbahn unklar war, sei dort auch seit Jahren nichts mehr investiert worden.
Einst hatte die Familie von Michael Schumacher gleich neben der Strecke gewohnt. Der Vater arbeitete dort als Kartwart, die Mutter betrieb einen Imbiss.
Neben einer neuen Fahrbahndecke brauche es etwa Fangzäune, um wieder internationale Rennen austragen zu können. Das bislang letzte habe 2011 stattgefunden. Geplant seien zudem ein neues Fahrerlager sowie eine Modernisierung der Toilettenanlage und des Restaurants.
„RWE ist uns sehr entgegengekommen. Die haben auch ein Interesse daran, dass diese Sportanlage hier bestehen bleibt“, lobte Noack. So wolle das Unternehmen unter anderem dafür sorgen, dass die Kartbahn weiter am Strom- und Frischwassernetz sowie am Kanalsystem angeschlossen ist.