Kerpen/Nörvenich – Schon am Dienstagmorgen waren Eurofighter, Tornados und andere Militärflugzeuge auf der Flugachse im Rhein-Erft-Kreis zwischen Bergheim und Wesseling zu hören und zu sehen.
Die Übungsflüge galten der regelmäßigen Evakuierungsübung auf dem Fliegerhorst Nörvenich. Für den Mittwochnachmittag hatte die Bundeswehr diese Übung angekündigt. Wegen des zu erwartenden schlechten Wetters zogen die an der Übung beteiligten Luftwaffengeschwader 31 „Boelcke“ und 33 die Übung auf den Dienstag vor.
Evakuierung deutscher Staatsbürger aus Krisen- und Kriegsgebieten
Die regelmäßig vorgenommene Übung namens SNAP 2022, kurz für Significance of National Air Power 2022, beinhalte unter anderem die Evakuierung deutscher Staatsbürger, Schutzbefohlener oder Soldatinnen und Soldaten aus Krisen- und Kriegsgebieten, heißt es in einer Presseerklärung des Luftwaffengeschwaders 31.
In SNAP 2022 brachte die Luftwaffe sowohl auf dem Rollfeld des Flugplatzes als auch in der Luft alles in Stellung, was einen solchen Einsatz in umkämpften Gebiet ermöglicht.
Piloten in Eurofightern und Tornados simulierten die Abwehr feindlicher Luftfahrzeuge. Transportflugzeuge flankiert von Kampfhubschraubern brachten Soldaten in „feindliches Gebiet“, mit dem Zweck, feindliche Stellungen zu entdecken und die anschließende Evakuierung von Zivilpersonen in einer Transportmaschine zu ermöglichen.
Ziel der Übung sei die Koordination aller beteiligter Einheiten, wie Objektschutzkräfte am Boden und der verschiedenen fliegenden Waffensysteme, erläuterte Kommodore Timo Heimbach.
Simulierte Angriffe auf den Flugplatz Nörvenich wurden durchgespielt
So real wie möglich sollte die 45 Minuten dauernde Übung sein. Abfangmanöver der Militärjets in geringer Höhe, simulierte Angriffe auf den Flugplatz Nörvenich, Luftraumüberwachung mit Flugzeugen in mittlerer Höhe als auch Personenevakuierungen gehörten schon am Dienstagmorgen zum Übungsszenarium dazu – Flugbewegungen außerhalb der gewohnten Flugkorridore inklusive. Da wurde es an manchen Orten im Kreisgebiet sehr laut. Auf dem Flugplatzgelände selbst brachten die Soldaten laut knallende Pyrotechnik zum Einsatz, um Schusswechsel zu simulieren oder mit farbigen Rauchfahnen Einsatzorte zu markieren.
Boelcke-Kommodore Timo Heimbach zeigte sich zufrieden mit der Übung. Freilich rechne er mit Beschwerden über die Übung, sobald er wieder am Schreibtisch sitze. Als gerechtfertigt sieht er die Mehrbelastung der Anwohner durch eine Übung, die möglicherweise schnell gebraucht werden könne. „Als Ausgleich für die zusätzliche Lärmbelästigung wird der Flugverkehr am Mittwoch- und Donnerstagnachmittag und am Freitag ruhen“, sagte der Kommodore.