Kerpen/Elsdorf – Im Braunkohleausschuss bei der Bezirksregierung ist eine Entscheidung bezüglich der „Manheimer Bucht", also der Abgrabung des alten Ortes Manheims und seines Umfeldes im Zuge des Tagebaus Hambach, gefallen.
Die „Manheimer Bucht" wird kommen. Damit zumindest ist nach der Entscheidung zu rechnen. Dort wurde ein Fachgutachten vorgestellt, in dem es darum ging, ob es zu der von RWE geplanten Abgrabung , die mehrere Quadratkilometer umfassen würde, eine Alternative gibt. Die Abgrabung dient nicht mehr dem Ziel, Kohle zu gewinnen. Es geht nur noch um Millionen Tonnen von Erdmassen, die zur endgültigen Gestaltung der Böschungen des Tagebaus benötigt werden.
Stadt Kerpen war gegen die Manheimer Bucht
Die Stadt Kerpen und die Allianz für nachhaltigen Strukturwandel (Ansev) hatten sich gegen die „Manheimer Bucht“ ausgesprochen. Die Stadt Elsdorf ist dafür, weshalb Bürgermeister Andreas Heller die Entscheidung des Braunkohlenausschusses begrüßte: „Die Bucht ist für die standfeste Böschung im gesamten Tagebau unerlässlich, um auf den zwingend erforderlichen Böschungsneigungswinkel zu kommen. Dies ist seit heute Gewissheit.“ Die Entscheidung gelte es nun zu akzeptieren, so Heller mit Blick auf die Ansev, die ein Gegenkonzept vorgelegt hatte.
Demnach könnten genügend Erdmassen zur Stabilisierung der Böschungen gewonnen werden, wenn die Verkippung auf der Sophienhöhe eingestellt würde. Heller scheint von diesem Gegenkonzept wenig zu halten. So führte er in einer Pressemitteilung weiter aus, dass „Braunkohleplanung“ mehr sei, „als Erdmassen am Rechenschieber von links nach rechts zu verschieben. Sie ist eine fachspezifische und hochkomplexe Herausforderung. Darauf aufbauend können wir nun endlich die Zukunft unserer Städte rund um den Tagebau Hambach verbindlich und abschließend planen. Verbleibende, geringe Gestaltungskorridore aus einer verringerten Innenkippen-Erhöhung werden wir natürlich zukünftig berücksichtigen.“
CDU, SPD und FDP für die Pläne zur Manheimer Bucht
Einen Vertreter der Stadt Kerpen gibt es im Braunkohlenausschuss nicht. Doch sitzt dort die Kerpenerin Jutta Schnütgen-Weber, die im BUND und bei Ansev mitarbeitet: Sie bestätigte, dass eine Mehrheit aus CDU, SPD und FDP die Planungen zur Manheimer Bucht gut geheißen und Alternativplanungen abgelehnt hätten.
Leider seien Anregungen der Gutachter, wie die Manheimer Bucht kleiner ausfallen könnte, vom Ausschuss nicht aufgenommen worden. Manheim-alt ist schon umgesiedelt, die Kirche steht aber noch. Vielleicht muss sie noch weichen. Erst vor Tagen hatte RWE das Bochheimer Wäldchen bei Manheim-alt abgeholzt.