Elton John, Jens Spahn, Jogi LöwDas sind die Verwandlungskünstlerinnen aus Pulheim
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Ein eingespieltes Team: Janine Hohmann (v.l.), Katrin Urban und Vanessa Schneider sind mit ihren „Special effects“ erfolgreich.
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Pulheim – Wie fühlt man sich als Albert Einstein, Jogi Löw, Klaus Kinski oder Jens Spahn? Wäre das nicht schön, mal in die Haut eines Prominenten zu schlüpfen? Max Giermann kennt das Gefühl, der Schauspieler ist mit seinen verblüffend echten Parodien selbst zum Prominenten geworden. Gerade gab er im NDR-Satiremagazin „extra 3“ ein Interview als Doppelgänger des Grünen-Politikers Robert Habeck. Da musste man schon zweimal hinsehen. Ist er es oder ist er es nicht?
Damit die perfekte Illusion gelingt, ist neben der schauspielerischen Leistung der Künstler jede Menge Fingerspitzengefühl, Talent und Geduld der Maskenbildnerinnen erforderlich. „Das kann schon sechs bis acht Wochen dauern, bis so eine Maske fertig ist“, sagt Vanessa Schneider. Zusammen mit Janine Hohmann, Katrin Urban und Sarah Wirtz, die sich zurzeit um ihren Nachwuchs kümmert, sind sie die „Early Bird FX“, vier Maskenbildnerinnen mit dem Spezialgebiet „Special effects“.
Traum verwirklicht
Die talentierten Masken-Profis lernten sich am Set von Fernsehproduktionen kennen, gründeten 2017 eine Ateliergemeinschaft in Pulheim und verwirklichten sich damit ihren Traum. In ihrem Atelier sieht es aus wie in einem Wachsfigurenkabinett. Auf dem Schminktisch liegt eine Nase, darüber Perücken in allen Farben und Längen, in der Vitrine jede Menge Gebisse, darunter kauert ein täuschend echt aussehender Orang Utan aus einer Dschungelshow.
Er schlüpft auch in die Rolle von Gesundheitsminister Jens Spahn.
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Ebenso in die des SPD-Politikers Martin Schulz.
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Die vier sind ein eingespieltes Team. In ihrem Atelier beginnt für Max Giermann, Michael Kessler oder Martina Hill die verblüffende Verwandlung. „Zuerst kommen die Schauspieler zu uns ins Studio“, erklärt Janine Hohmann. „Dort machen wir einen Abdruck des Gesichtes. Danach modellieren wir die Maske anhand von Fotos, bauen aus Kunstharz und Silikon eine Form, die später ausgegossen wird. Anschließend werden die Silikon-Teile angeklebt und geschminkt.“
Die Verwandlungskünstlerinnen knüpfen auch die Perücken und Bärte selbst, fertigen originalgetreu Zähne an. Dafür braucht man sicher viel Geduld, oder? „Eigentlich nicht“, meint Katrin Urban.
„Eher ist es der Perfektionismus, der uns wichtig ist. Auch das kleinste Detail muss stimmen, sonst klappt es mit der Illusion nicht.“
Wolfram Kons als Elton John – vom Original kaum zu unterscheiden.
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Besonders gut gelingen, erklärt sie, Prominente mit besonderen Merkmalen, prägnante Mundwinkel wie die von Bundeskanzlerin Angela Merkel, markante Nasen oder auffällige Details wie Bärte und Brillen. Sie sagt: „Wirklich schlimm sind makellose Frauengesichter.“
Bei der Erinnerung an die RTL-Show „Big Performance“ geraten die Frauen ins Schwärmen. „Unglaublich, Wolfram Kons als Elton John war wirklich überraschend perfekt“, sagt Vanessa Schneider. „Das hätten wir vorher nie gedacht und das freut uns dann besonders.“ Vor den Aufzeichnungen tragen sie im Fernsehstudio die einzelnen Silikonteile der Maske, Perücke und Accessoires nach und nach auf. Die Prozedur kann bis zu vier Stunden dauern. „Deswegen heißen wir Early Bird“, verrät Katrin Urban. „Wir kommen als erste und gehen als letzte, die Maske muss ja hinterher auch wieder runter.“
So verblüffend ihre Fertigkeiten sind, es geht nicht alles. Janine Hohmann erklärt lachend: „Aus einem alten Menschen einen jungen zu machen, ist sehr schwierig. Und einen Brad Pitt können wir längst nicht aus jedem machen. Da stoßen auch wir an unsere Grenzen.“
