Zur „Tour de Flönz“ der Oldtimerfreunde Ahl Häre kamen Besitzer alter Schmuckstücke nach Pulheim, wo die Wagen für glänzende Augen sorgten.
OldtimertreffenIn Pulheim sind die Legenden der Landstraße zu sehen
Der grüne VW-Käfer mit dem schwarzen Faltdach von Werner Fische ist an diesem Morgen der Liebling von Andrea Keul und Bernd Lungerich. „So einen würden wir schon nehmen“, war sich das Paar einig. Das Fahrzeug mit den geschwungenen Kotflügeln, dem charakteristischen Trittbrett, den ausklappbaren Winkern und den tüllenförmigen Rückleuchten aus dem Jahr 1969 weckte Begehrlichkeiten.
Mit einem Golf Cabrio von 1993 seien sie selbst sonst zur „Tour de Flönz“ der Oldtimerfreunde Ahl Häre unterwegs gewesen, erzählen sie, diesmal aber hätten sie sich zu spät angemeldet, die Anmeldeliste sei schon geschlossen gewesen. Insgesamt 72 Startnummern zählte Moderator Tilmann Brück zur 98 Kilometer langen Orientierungsfahrt Richtung Alt-Kaster und Gut Hohenholz unter dem Titel „RWE Power in Transformation“.
Eine der ersten Oldtimerausfahrten des Jahres
„Wir könnten unser Teilnehmerfeld noch mit weiteren Autos bestücken, mussten die Teilnehmerzahl aber beschränken“, sagte die Organisatorin Renate Dopheide. Die Fahrt zählt zu einer der ersten und begehrtesten Oldtimerausfahrten des Jahres weit und breit. Da nahm Georg Schröder mit seinem Borgward Isabella aus Diepholz im Norden Deutschlands gerne die weite Anfahrt auf sich.
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Und Gerd Wietasch fuhr mit seinem schwarzen Peugeot 403 von 1957 eigens aus seinem Altersruhesitz im französischen Laroque-de-Fa am Rande der Pyrenäen rund 1200 Kilometer nach Pulheim. Freilich nicht ohne vorher Bremsen und Getriebe der Limousine in Stand setzen zu lassen.
Chromglänzende Schönheiten und seltene Stücke parkten vor dem Pulheimer Rathaus, wie der Traum amerikanischer Designkunst, ein Cadillac Convertible, Model 62, mit seinen charakteristischen Heckflossen von Alois Niederprüm. Zu sehen war auch das damalige Flaggschiff von Mercedes, ein 170 A Cabrio von 1950. Ein Luxusauto mit einem der ersten Autoradios der Firma Becker gerahmt von Ebenholz im Armaturenbrett. Das Auto sei schwer zu lenken und bei etwa 50 PS und 1,8 Tonnen reichlich untermotorisiert, schildern Besitzer Bernd Gothe und Beifahrer Ulrich Kania.
Schnell, klein, leicht und wendig zeigte sich dagegen der offene Zweisitzer Triumph TR 3 des Frecheners Dominik Trager. Das Auto werde in der Familie herumgereicht. Die Fahrer ließen die obligatorische TÜV-Prüfung über sich ergehen und sich im Umgang mit dem „Schmiertuch“ einweisen, das unter den Motoren nach dem Einparken vor tropfenden Motorflüssigkeiten schützen soll.
Das älteste Auto stammt aus dem Jahr 1931
Bei den alten Motoren sei ein „Rausdrücken“ kaum zu vermeiden, sagte Jürgen Manheller. Auch sein generalüberholter Fiat Campagnola von 1958 tropfte, ein italienisches Militärfahrzeug mit dem Spitznamen „die fröhliche Bäuerin“. Es wäre zu schade, wenn die historischen Fahrzeuge nur rumstehen würden, von den Standschäden ganz zu schweigen, findet er. Angeführt wurde die Fahrt wieder vom ältesten Auto aus dem Jahr 1931, ein Ford Model A/Phaeton Deluxe von Robert Brohl und Sonja Quittek.