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Start fast wie im LiebesfilmStommelner Paar feiert Eiserne Hochzeit

Lesezeit 3 Minuten

Eiserne Hochzeit feiern Elisabeth und Paul Fauler.

Pulheim-Stommeln – Der Beginn klingt beinahe wie eine Szene aus einem Liebesfilm, romantisch und turbulent zugleich. Elisabeth (84) und Paul Fauler (86) lachen beide, wenn sie sich an den schicksalhaften Abend 1953 erinnern, an dem sie einander zum ersten Mal begegneten.

1953 liefen sich die beiden zum ersten Mal über den Weg.

Die junge Elisabeth, Elli genannt, war heimlich auf der Pulheimer Herbstkirmes. Ihre Eltern waren streng und hatten es ihr verboten. Dort forderte sie Paul Fauler zuerst zum Tanz auf und fuhr sie und eine Freundin später auf dem Fahrrad nach Hause. Die Geschichte könnte hier zu Ende sein. Doch Paul Fauler hatte ihren Schlüssel eingesteckt, da Elli keine Taschen im Kleid hatte. „Als ich das gemerkt habe, war die Aufregung groß“, erinnert sich Elisabeth Fauler. „Ich wusste ja nur, dass er Paul heißt und in der Nettegasse wohnt. Also bin ich durch die Nettegasse gelaufen und habe pausenlos »Paul« gebrüllt“. „Ich kam dann irgendwann aus dem Haus und das Schicksal nahm seinen Lauf“, sagt Paul Fauler lachend. Heute feiern die beiden eiserne Hochzeit. 1956 heiratete das Paar in Köln-Worringen in der Kirche St. Pankratius.

Karnevalsorden in der Garage

Elisabeth Fauler arbeitete bis zur Geburt der Tochter Brigitte 1957 bei Ford als Köchin. Ihr Mann, der Fernmeldetechnik bei der Post gelernt hatte, wechselte später ebenfalls zu Ford, wo er 33 Jahre bis zu seiner Pensionierung in der Entwicklungsabteilung als Ingenieur tätig war. 1959 machte Sohn Wilfried die Familie komplett. Im riesigen Garten von Paul Faulers Eltern baute das Paar zwei Jahre lang ein Haus, in das die Familie 1961 einzog und das heute noch das Zuhause ist. „Bei uns war immer was los“, sagt Elisabeth Fauler und zeigt auf die zahlreichen Karnevalsorden in der Garage. „Ja, ich war 1972 Jungfrau und 1991 Prinz bei den Stommeler Buure“, erzählt Paul Fauler stolz. Er sang außerdem im Männerchor und spielte Akkordeon. Gemeinsam kegelten sie bei den „Musikalischen Klötz“ und erkundeten die Welt. „Wir sind leidenschaftliche Camper“, sagt die Jubilarin. „Oft haben wir spontan eine Route ausgetüftelt und sind einfach losgebraust.“ Die beiden haben die Welt gesehen, Indonesien, Israel, Singapur. „In Bali war es wie im Paradies“, sagt Elisabeth Fauler strahlend. „Da habe ich geweint vor Glück. Es war einfach fantastisch.“

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65 Ehejahre, was ist das Geheimnis ihres Glücks? „Wir haben immer fest zusammengehalten, das war das A und O unserer Ehe,“ fasst Elisabeth Fauler zusammen. Und der Ehemann ergänzt augenzwinkernd: „Wir lieben uns eben.“ Ihre große Feier zur eisernen Hochzeit mit 60 Gästen, darunter auch ihre sechs Enkel und sechs Urenkel, musste das Jubelpaar verschieben. Elisabeth Fauler: „Da kann man nichts machen. Aber wir sind ja spontan und feiern eine tolle Fete, wenn es wieder geht.“