Pulheim-Stommeln – Es ist ein Staffellauf der etwas anderen Art. Denn im aktuellen Fall ist der Stab ein riesiger Anhänger und der wird nicht getragen, sondern von Traktoren gezogen. Anfang Mai ist der Anhänger in Olpe gestartet, seither rollt er von Ort zu Ort. Rund 4000 Kilometer wird er auf seinem Weg durch die Republik zurücklegen, an jeder Kreisgrenze übergibt der Landwirt, der ihn mit seinem Traktor zieht, an einen Kollegen.
Die Botschaft ist klar, und nicht zu übersehen: „Vielen Dank für Ihre Unterstützung! Land schafft Verbindung – Deutschland“ ist dort zu lesen. Auch eine Tafel ist abgebildet, versehen mit der Aufschrift „Regionale Produkte“.
Viele neue Kunden
Was es mit der stillen, doch auffälligen Botschaft auf sich hat, haben die Landwirte Andreas Poschen und Markus Wipperfürth aus Stommeln und Stommelerbusch auf dem Dorfanger im Mühlenort verraten. Sie wollten ihren Kunden dafür danken, dass sie sie in dieser Krisenzeit unterstützten. „Der Umsatz der Landwirte ist in den letzten Wochen gestiegen“, sagte Markus Wipperfürth, der den Hahnenhof betreibt. Mit der Familie zu kochen, sei momentan sehr beliebt. Andreas Poschen hat beobachtet, dass deutlich mehr junge Leute zum Einkaufen auf seinen Brusiushof kommen. „Auch viele neue Kunden sind dabei und sie kommen wieder.“
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Die beiden Landwirte engagieren sich in der Vereinigung Land schafft Verbindung, kurz LsV, die hinter der bundesweiten Aktion steckt. Rund 100 000 Mitglieder hat LsV, die aus den Demonstrationen der Landwirte hervorgegangen ist. „Wir sind alle gut vernetzt, da ist ein riesiger Zusammenhalt“, sagt Markus Wipperfürth über die kurzfristige Aktion für einen guten Zweck. Der Erlös sei für die Organisation Ärzte ohne Grenzen bestimmt.
Höhner-Frontmann ist Anhänger der Aktion
Bekennende Anhänger regionaler Produkte und Unterstützer der Aktion sind auch Höhner-Frontmann Henning Krautmacher und Ex-Hohn Peter Werner. „Die Leute besinnen sich wieder“, sie legten Wert auf gute Produkte aus der Region. Er kaufe schon seit Jahren Eier auf dem Brusiushof, sagt Werner. „Ich nehme sie immer mit nach Berlin.“ Zuletzt habe sein Schwiegersohn zu ihm gesagt, er solle bei seinem nächsten Besuch doch bitte das Huhn mitbringen.
Wer an Ärzte ohne Grenzen spenden möchte, sollte als Verwendungszweck „Bauern sagen danke“ angeben.
www.aerzte-ohne-grenzen.de
