Rhein-Erft-Kreis – Der Herbst bringt wie erwartet steigende Corona-Zahlen mit sich. Im Kreisgesundheitsamt geht man nicht davon aus, dass die Fallzahlen so schnell wieder sinken werden, im Gegenteil. „Die in den vergangenen Wochen bei uns steigenden Fallzahlen lassen vermuten, dass die Herbst-Welle den Rhein-Erft-Kreis erreicht hat“, sagt der neue Kreisgesundheitsdezernent Simon Schall.
Die höchste Inzidenz, also die Zahl der Neuinfektionen der vergangenen sieben Tage hochgerechnet auf 100.000 Einwohner, hat dabei mit 728,6 die Stadt Bedburg. Stand der Berechnung ist Donnerstagabend. Kerpen liegt mit 496,9 am Ende dieser Tabelle. Der Durchschnittswert aus den zehn Kommunen für den Rhein-Erft-Kreis wird mit 611,1 angegeben. Zum Vergleich: Vor einem Jahr, am 6. Oktober 2021, lag die kreisweite Inzidenz bei 55,2.
Stand Donnerstagabend sind dem Kreis 6019 Corona-Infizierte bekannt: Bedburg 313, Bergheim 765, Brühl 538, Elsdorf 288, Erftstadt 673, Frechen 680, Hürth 774, Kerpen 818, Pulheim 711 und Wesseling 459.
Corona in Rhein-Erft: Mehr Fälle als vor einem Jahr
Der Höhepunkt im vorigen Winter wurde am 13. März 2022 mit einem Wert von 2329,6 erreicht. Seit Beginn der Pandemie – der erste Coronafall im Rhein-Erft-Kreis wurde am 6. März 2020 gemeldet – sind im Kreis 195.360 Corona-Infektionen nachgewiesen worden. 599 Todesfälle werden mit dem Virus in Verbindung gebracht.
Auf die Auslastung der Krankenhäusern im Kreises haben die kletternden Zahlen noch keine starke Auswirkung. „Trotz steigender Inzidenzen ist die Lage in den Krankenhäusern im Rhein-Erft-Kreis noch so stabil, dass wir über mehr freie Intensivbetten als im Landesschnitt verfügen“, sagt Schall.
Viele freie Intensivbetten im Kreis
Das vom Robert-Koch-Institut geführte Intensivregister weist aktuell 65 Intensivbetten im Rhein-Erft-Kreis aus, davon waren am Freitag 21 frei (mehr als 32 Prozent). Zum Vergleich: Landesweit sind nur noch 10,9 Prozent der Intensivbetten frei. Nur bei dreien der 44 Intensivpatienten im Rhein-Erft-Kreis ist auch eine Corona-Infektion nachgewiesen.
„Sollte die aktuelle Virusvariante auch im Winter die vorherrschende sein und keine aggressivere Form auftauchen, wird der aktuelle Rechtsrahmen vermutlich bis ins Frühjahr gelten“, sagt Schall. Die Schutzmaßnahmen für den Winter habe der Bund zum 1. Oktober im Infektionsschutzgesetz angepasst. „Damit wäre das Land am Zug, wenn es erweiterte Vorgaben, etwa zum Tragen von Masken, einführen will.“ Davon sei aktuell in Düsseldorf nicht die Rede, aber die Belastung der Krankenhäuser werde sicher auch in diesem Winter streng beobachtet.
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Zum Ende des Jahres wird das Impfzentrum der Kreises im früheren Real-Markt auf der Theresienhöhe im Hürth Park schließen. „Eine große Impfkampagne erwarten wir derzeit nicht“, sagt Gesundheitsdezernent Simon Schall. „Da die Ständige Impfkommission ihre Impfempfehlung auch mit den angepassten Impfstoffen nicht erweitert hat und die Impfzentren wie geplant im ganzen Land bis Jahresende den Betrieb einstellen werden, wird das Impfgeschehen dann komplett in den Arztpraxen stattfinden.“