Ein 53-Jähriger aus dem Rhein-Erft-Kreis wurde wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern verurteilt. Er muss zwei Jahre und neun Monate in Haft.
GerichtsurteilMissbrauchstäter aus Rhein-Erft muss zwei Jahre und neun Monate in Haft
Das Landgericht Köln hat einen 53-Jährigen aus dem Rhein-Erft-Kreis wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern, sexueller Belästigung und Körperverletzung verurteilt. Er muss eine Gesamtfreiheitsstrafe von zwei Jahren und neun Monaten verbüßen.
Der Täter war von 2015 bis 2018 mehrfach gegenüber den Töchtern seiner damaligen Ehefrau sexuell übergriffig geworden. Die Mutter, die gegen ihren Ex-Partner vor Gericht aussagte, hatte ihre Töchter aus erster Ehe mitgebracht. Der Kontakt zum Täter sei ihr über Bekannte vermittelt worden, nachdem sie sich von ihrem ersten Ehemann getrennt hatte.
53-Jähriger missbrauchte die Kinder seiner Ehefrau
Die Mutter habe über Jahre nichts von den Übergriffen mitbekommen. Im Gegenteil war er als gläubiger Mann Anlaufstelle für ihre geistlichen Fragen gewesen und führte immer wieder aus, was alles halal sei. Auch gegenüber ihren Töchtern zeigte er eine gewisse Strenge, etwa wenn sie seiner Meinung nach zu enge Sachen trugen.
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Er habe sich als Vaterfigur etablieren wollen, ihnen auch verbieten wollen, einen Park zu besuchen, weil dort Jungs waren. Da die Töchter diese Rolle aber nicht annahmen, habe die Mutter klargestellt, dass der 53-Jährige in ihrer Familie lediglich ihr Ehemann sein sollte.
Rückblickend bewertet die Mutter diese geistliche Haltung des Mannes als Fassade, die erst in den letzten beiden Jahren ihrer Beziehung zu bröckeln begann. Der Mann begann sein Handy und seine Brieftasche zu verstecken und schlief im Wohnzimmer, weil er darüber klagte, dass er nicht genügend Ruhe bekam. Irgendwann wollte er ein eigenes Konto haben, auf das sie nicht zugreifen konnte. Sie fand heraus, dass er viel Geld in einer Sexhotline ausgegeben hatte und dachte, dass sein merkwürdiges Verhalten auf seine Untreue zurückzuführen sei.
Der Täter legte am ersten Verhandlungstag ein Geständnis ab
Am Ende gestanden die Töchter die Übergriffe schließlich gegenüber Familienmitgliedern, die Mutter kämpfte in dieser Zeit gegen eine schwere Krankheit. Sie habe sich sofort getrennt und sei mit den Kindern zu ihrer Mutter gezogen.
Der Täter legte bereits am ersten Verhandlungstag am 13. August ein Geständnis ab, was auch den vorsitzenden Richter überraschte. Der Angeklagte begründete das damit, dass er seine Taten bereue und hoffe, so etwas Druck von den Zeuginnen nehmen zu können, zu denen auch die Opfer gehörten.