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EinwurfSo haben die Experten die Heimspiele des 1. FC Köln getippt

Lesezeit 3 Minuten
Leipzigs Benjamin Henrichs (r) gegen Münchens Thomas Müller.

Mutig und selbstbewusst tippte RB Leipzigs Spieler Benjamin Henrichs (r.) auf einen Sieg gegen Köln durch zwei Tore von ihm selbst. Das Spiel ging 0:0 aus.

Die Experten lagen ziemlich daneben: Matthias Breuer zieht Bilanz über die Tipps in der Rubrik „Einwurf“ zu den Heimspielen des 1. FC Köln.

21 Heimspiele absolvierte der 1. FC Köln in der zurückliegenden Saison 2022/23 in der Bundesliga und der Europe Conference League im Rhein-Energie-Stadion. Heißt: 21-mal interviewten wir ehemalige und aktive Fußballer, Funktionäre, Trainer und Fans für unsere Rubrik „Einwurf“ vor den Partien und ließen sie auf die Endergebnisse tippen. Matthias Breuer analysiert die Angaben der Experten und versucht, einen Tipp-König auszumachen.

Wie haben sich unsere Experten im Allgemeinen in dieser Saison geschlagen?

Wer die Ergebnis-Tipps unserer Experten im Laufe der Saison im Wettbüro abgegeben hat, dem ist sehr wahrscheinlich kein großer Gewinn ausgezahlt worden. Kein Experte hat uns das exakte Ergebnis voraussagen können und selbst die Tendenz – ob Sieg, Niederlage oder Unentschieden – liegt in mehr als der Hälfte der Fälle daneben. Der 1. FC Köln hat es ihnen mit seiner Unberechenbarkeit in dieser Saison aber auch nicht gerade leicht gemacht, das Endergebnis zu treffen.

Also kann für diese Saison kein Tipp-König gekürt werden?

Streng genommen hat sich diese Ehre keiner verdient. Wenn allerdings mal beide Augen zugedrückt werden, hätten Radprofi Jan-Marc Temmen und Sportkommentator Tom Bartels die Krone am ehesten verdient. Temmen setzte auf einen 2:1-Erfolg gegen den FC Augsburg und Bartels auf ein 2:2-Unentschieden gegen den FSV Mainz 05. Die beiden Partien wurden beim Stand von 3:2 und 1:1 abgepfiffen.

Langte ein Tipper auch völlig daneben?

Nicht nur einer, da gab es einige. Sportfunktionär Michael Reschke unter anderem setzte am finalen Spieltag auf ein Unentschieden zwischen dem 1. FC Köln und Bayern München und war der felsenfesten Überzeugung, dass Borussia Dortmund sich zu Hause mit einem Sieg gegen Mainz 05 den Titel sichern würde. Nicht nur BVB-Fans wissen, dass es anders kam. Nun gut, aber die Baumgart-Elf war jetzt nicht weit entfernt vom Unentschieden gegen die Bayern.

Wer hat sich einen wirklichen „Fehltritt“ erlaubt?

Richtig daneben lag der ehemalige FC- und Werder-Profi Frank Ordenewitz. Ordenewitz, der in der Scouting-Abteilung der Bremer arbeitet, hoffte auf einen Sieg seiner Werderaner beim Gastspiel in der Domstadt. Sein 1:0-Tipp für Werder ging beim 7:1-Sieg der Geißböcke völlig unter – immerhin hatte er den einen Treffer für sein Team richtig auf dem Schirm.

Auch Sportkommentator Burkhard Hupe hatte in Europe Conference League einen 2:0-Heimsieg für den 1. FC Köln gegen Partizan Belgrad und damit ein Weiterkommen im europäischen Pokalwettbewerb vorhergesagt. Am Ende haben die Kölner 0:2 verloren und sind in der Gruppenphase ausgeschieden.

Wie fielen die vorausgesagten Tendenzen unserer Befragten denn so aus, setzten sie auf Absicherung oder wurde mit Risiko getippt?

Torreiche, einseitige Partien wurden fast nie erwartet. Ein Unentschieden oder knappe Erfolge für die Geißböcke standen hoch im Kurs. Mut und vor allem Selbstbewusstsein bewies RB Leipzigs Benjamin Henrichs, der einen 2:0-Sieg für Leipzig mit zwei Toren durch sich selbst ankündigte.

Neben Henrichs und Ordenewitz wettete noch Ex-Profi Martin Lanig gegen die Kölner. Für alle drei hat es sich letztendlich nicht gelohnt, gegen den FC zu wetten.

Können die Leser für die Saison 2023/24 auf eine Leistungssteigerung der Tipp-Experten hoffen?

Mit Blick auf den Umbruch beim 1. FC Köln wird es sehr wahrscheinlich besonders zu Saisonbeginn schwierig, treffende Einschätzungen abzugeben. Für die Leser sind vor allem noch mehr mutige und streitbare Tipp-Ergebnisse zu wünschen. Matthias Breuer