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Kreuzweg auf der SophienhöheAuf den Spuren der Leiden Christi

Lesezeit 4 Minuten

Der Kreuzweg an der Sophienhöhe lädt auch während der Corona-Pandemie zu Gebet und Betrachtung ein. Kurt und Elke Klein haben die Pflege der dritten Station übernommen.

Hambach/Sophienhöhe – Nicht nur die Sonntagsgottesdienste fallen aus oder finden per Internet statt, auch die in der Fastenzeit üblichen Kreuzwegandachten an den Freitagen und besonders am Karfreitag fallen der Corona-Pandemie zum Opfer. Eine – auch in diesen Zeiten erlaubte – Alternative ist das private Begehen des Kreuzweges an der Sophienhöhe, der seit 1978 aufgeschütteten und rekultivierten Außenkippe des Tagebaus Hambach.

In 14 Bildern

Ein Kreuzweg zeichnet im Allgemeinen die Stationen des Leidensweges Christi auf dem Weg zur Kreuzigungsstätte auf dem Berg Golgatha von der Verurteilung durch Pilatus bis zur Grablegung in 14 Bildern nach. Gelegentlich, vorwiegend in Süddeutschland, gibt es eine 15. Station, die das Auffinden des Kreuzes durch Kaiserin Helena von Konstantinopel, der Mutter des römischen Kaisers Konstantin, im dritten nachchristlichen Jahrhundert zeigt. Auch eine Auferstehungsstation wird gelegentlich an den Leidensweg, die Via Dolorosa, angehängt.

Die Darstellungen an den 14 Fußfällen – die Gläubigen knien traditionell vor jeder Station nieder – des Kreuzwegs an der Sophienhöhe, der unweit des Niederzierer Sees beginnt, wurden 2002 von Viertklässlern der Katholischen Grundschule Hambach erdacht. Schulleiter Bernd Lück und Lehrerin Katja Grunewald unterstützten die Umsetzung des Projekts.

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Oberhalb des Mammutwaldes steht das 1983 errichtete ehemalige Gipfelkreuz der Sophienhöhe.

Die Schüler stellten die Kreuzweg-Szenen im Rahmen ihrer Vorbereitung auf die Erstkommunion pantomimisch nach. Fotos davon wurden am Computer bearbeitet und dann vom Forschungszentrum Jülich zweidimensional aus Metall gearbeitet. RWE lieferte 14 Findlinge, an die die Silhouetten angebracht wurden, und stellte die Stationen im Oktober 2002 im Abstand von 200 bis 300 Metern am Mispelweg auf.

Gepflegte Beete

Kleine Beete um jede Station wurden in die Pflege der jeweiligen Kommunionkinder gegeben. Seit einigen Jahren haben Erwachsene aus Hambach und Niederzier die Pflege übernommen. Elke und Kurt Klein aus Hambach haben die dritte Station, „Jesus fällt zum ersten Mal unter dem Kreuz“, übernommen. Regelmäßig wandern sie mit Gießkanne und Harke ausgerüstet zu ihrer Station, rupfen Unkraut und gießen die Pflanzen.

„Normalerweise gehen die Gläubigen am Karfreitag in mehreren Gruppen den Kreuzweg nach. Da kommen schon einige Hundert Christen zusammen, unter anderem aus Ober- und Niederzier, Hambach, Ellen, Krauthausen, Setternich und Jülich“, sagt Elke Klein. Für den Weg entlang der Stationen benötigt man etwa eine Dreiviertelstunde. Er bietet zurzeit reichlich Gelegenheit, neben Gebet und Meditation, auch die frühlingserwachende Natur zu genießen. Start ist am Wanderparkplatz Niederzierer See. Diesen erreicht man über die Landesstraße 264 (Setternich-Merzenich).

Wanderregeln

In Zeiten des Coronavirus ist auch beim Wandern die Berücksichtigung der Maßnahmen zur Eindämmung der Krankheit wichtig. Bitte wandern Sie allein, mit Ihrer Familie oder den Menschen, mit denen Sie zusammenwohnen oder mit maximal einer weiteren Person. Halten Sie mindestens zwei Meter Abstand zu anderen Wanderern.

Bei Verstößen fallen Bußgelder von 200 Euro pro Person an. Einkehrmöglichkeiten sind geschlossen. Auch Picknicks und Grillen ist in der Öffentlichkeit nicht erlaubt. Es droht ein Bußgeld von 250 Euro pro Person. (ftz)

Von Setternich kommend biegt die Zufahrt hinter Hambach am Abzweig Krauthausen nach links ab (N50°53.841 E006°27.853). Den Namen Mispelweg findet man nur auf der von RWE herausgegebenen Wanderkarte Sophienhöhe. Gut ausgeschildert ist der leicht zu bewältigende breite Weg H, und auch an jeder Station gibt es kleine weiße Pfeile, die den weiteren Weg weisen.

Wer nach der 14. Station noch nicht umkehren will, kann dem insgesamt knapp neun Kilometer langen Rundweg H weiter folgen. Er führt vorbei am idyllischen Inselsee, auf dessen bewaldetem kleinen Eiland eine Graureiher-Kolonie ihre Kinderstube eingerichtet hat, und dem urigen Mammutwald samt Gipfelkreuz (Abstecher Weg A). Das Kreuz wurde 1983 auf dem damals mit 252 Metern höchsten Punkt der Sophienhöhe errichtet. Heute markiert der kleine Römerturm auf dem Steinstraßer Wall mit mehr als 300 Metern Höhe die Spitze der Sophienhöhe. Unweit des Gipfelkreuzes befindet sich der malerische Silbersee.

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Zurück auf dem Weg H geht es über lange Serpentinen wieder herunter von der Sophienhöhe und zum Parkplatz auf etwa 100 Metern Höhe, den man nach gut drei Stunden wieder erreicht.