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Brühl und WesselingBürger ärgern sich über E-Scooter – Städte sind zufrieden

Lesezeit 3 Minuten

Seit vier Wochen sind die E-Scooter in Brühl und Wesseling zu finden. Gefahren wurden schon Tausende Kilometer.

Brühl/Wesseling – Seit Dezember stehen in Brühl und Wesseling jeweils 150 orangefarbene E-Scooter an den Straßen, die per App für 30 Cent pro Minute genutzt werden können. Laut der Verantwortlichen in Brühl und Wesseling und dem amerikanischen Betreiber der Roller, Spin, werden die Roller bislang gut angenommen und viel genutzt.

„Der Launch in Wesseling und Brühl läuft genau wie wir uns das vorgestellt haben. Wir decken die kurzen Strecken ab und ergänzen den ÖPNV, statt ihn zu ersetzen“, sagt Spin-Deutschlandchef Hendrik Büchner auf Anfrage. In den ersten zwei Wochen hätten mehr als 3000 Kunden in Brühl und Wesseling die Tretroller mit Elektroantrieb genutzt und zusammen mehr als 8000 Kilometer damit zurückgelegt.

[Hier erfahren Sie mehr zu den E-Scootern]

Auch wenn die positive Resonanz wohl zum Teil mit der anfänglichen Euphorie der Nutzerinnen und Nutzer zusammenhänge, blicke das Unternehmen hoffnungsvoll in die Zukunft: „Man kann festhalten, dass die grundsätzliche Entwicklung vielversprechend verläuft.“

E-Scooter werden zum Pendeln zwischen Brühl und Wesseling genutzt

Den erfolgreichen Start bestätigte auch die Wesselinger Verwaltung auf Anfrage: „Aktuell werden hier pro Tag etwa 250 Kilometer gefahren“, berichtet Stadtsprecherin Andrea Kanonenberg. Vor allem die Verbindung zwischen Wesseling und Brühl werde rege genutzt. Denn zwischen den beiden Städten könne mit dem Roller gependelt werden.

Bis auf die Verbindung zu Brühl seien jedoch viele der Strecken, für die die Roller genutzt worden seien, eher kurz, was darauf schließen lasse, dass die E-Scooter wie gewünscht eine Bereicherung für die sogenannte „letzte Meile“ seien – zum Beispiel als Verbindung von der Bahnhaltestelle nach Hause.

Einige Wesselinger und Brühler ärgern sich über E-Scooter

Die Diskussionen in den Sozialen Medien an den ersten Tagen nach dem Start und der Verkündung des Projektes hätten abgenommen. „Konkrete Meldungen wegen falsch geparkter Roller hatten wir nur eine Handvoll“, so Kanonenberg. Einen Roller habe man aus dem Bach und zwei Roller aus dem Entenfangteich gefischt. Deshalb wurde die Stelle in der Nähe des Teiches, an der die Roller nach dem Aufladen wieder aufgestellt werden, entfernt.

Das Feedback der Bevölkerung in Brühl fällt laut Stadtverwaltung bislang gemischt aus. „Da die Stadt nicht Betreiber der E-Scooter ist, ist sie jedoch auch nicht der erste Ansprechpartner für Feedback“, so die Verwaltung. Vereinzelt hätten sich Bürger über abgestellte E-Scooter beschwert. Sofern diese eine Gefahr für den Verkehr dargestellt haben, wurden sie vom Ordnungsamt entfernt.

Rund 120 Rollerfahrten pro Tag sind laut Verwaltung in den ersten Wochen in Brühl durchgeführt und pro Tag etwa 350 Kilometer zurückgelegt worden. Ein Fazit seitens der Stadt sei nach eigenen Angaben noch zu früh, da das Projekt erst wenige Wochen laufe.

Weitere Kommunen im Rhein-Erft-Kreis könnten folgen

Auch mit weiteren Kommunen ist Spin bereits im Gespräch, wie das Unternehmen bereits zum Start der E-Scooter in Brühl und Wesseling mitteilte.

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Das einjährige Pilotprojekt geht auf eine freiwillige Zusammenarbeit des Betreibers und der Städte zurück. Auch wenn es nicht von Nöten ist, dass die Städte dem Tochterunternehmen von Ford erlauben, die E-Roller aufstellen zu dürfen, zeigten sich alle Beteiligten zum Projektstart froh über die abgeschlossenen Kooperationsverträge.

Gemeinsam wurde auch geregelt, wo die Roller in den Städten aufgestellt, geparkt und gefahren werden dürfen. In den Fußgängerzonen darf zum Beispiel in beiden Kommunen nicht geparkt, in Wesseling jedoch mit dem Roller gefahren werden.