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„Wir werden 3:0 gewinnen“Ehemaliger FC-Spieler traut DFB-Team Großes zu

Lesezeit 2 Minuten

Olaf Janßen glaubt an einen deutlichen Sieg gegen Ungarn.

Rhein-Erft-Kreis/ Köln – Olaf Janßen spielte von 1985 bis 1996 beim 1. FC Köln und danach bei Eintracht Frankfurt. Der heute 54-Jährige, der mit seiner Familie in Hürth-Efferen lebt, ist seit Februar Trainer beim Drittligisten Viktoria Köln. Vor dem letzten Gruppenspiel der deutschen Mannschaft stellte Udo Beißel ihm Fragen zur Fußball-Europameisterschaft.

Herr Janßen, hätten Sie der deutschen Mannschaft nach dem durchwachsenen Turnierbeginn gegen Frankreich so einen fulminanten Auftritt gegen den Europameister Portugal zugetraut?

Janßen: Ja, zugetraut schon, weil wir ja auch die Qualität an Einzelspielern haben. Dass sie es so klasse als Mannschaft geschafft haben, finde ich besonders stark.

Was hat den Unterschied ausgemacht? Oder war Frankreich schlicht besser als Portugal?

Frankreich hat deutlich besser verteidigt als Portugal, das muss man zugeben. Wir haben aber auch mit einem ganzen anderen Druck nach vorne gespielt, waren gefährlich über unsere Außenbahnen und sind viel öfter in die Tiefe gelaufen als das noch gegen Frankreich der Fall war.

Ihr Trainerkollege Joachim Löw ist trotz Kritik seinem System und seiner Aufstellung treu geblieben. Würden Sie gegen Ungarn erneut auf diese Formation setzen oder etwas Neues wagen?

Rein strategisch brauchen wir nichts zu ändern, da ist es eher besser, Automatismen zu bilden, damit sich Abläufe einschleifen. Vielleicht ist aber Leon Goretzka, nach überstandener Verletzung, wieder ein Thema.

Welcher deutsche Spieler hat Sie bislang am meisten beeindruckt?

Da muss man wohl an erster Stelle Gosens nennen. Sein Spiel war beeindruckend, mit totaler Überzeugung, Entschlossenheit und Hingabe. Darüber hinaus hat er eine top Einstellung. Er ist eine Bereicherung für unsere Nationalmannschaft.

Schweden und Polen haben mit viel Leidenschaft und einer kompakten Defensive dem großen Favoriten Spanien Unentschieden abgetrotzt. Ungarn hat auf diese Weise gegen Frankreich ein 1:1 geholt. Was braucht es, um solche Spiele gegen Underdogs zu gewinnen?

Damit man ein solches Abwehrbollwerk überhaupt überwinden kann, braucht man ein sehr gutes Positions- und Passspiel, viel Geduld und Tiefengang im letzten Drittel.

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Sie haben in Ihrer Karriere mehr als 250 Bundesliga-Partien für den 1. FC Köln und Eintracht Frankfurt bestritten. Welche Rolle spielt es, dass Deutschland gegen Ungarn Heimvorteil genießt? Und wagen Sie einen Tipp?

Man hat gesehen, was bei den beiden Heimspielen der Ungarn in Budapest los war. Das ist sicher kein Nachteil für uns, dass die Nationalmannschaft vor ihren eigenen Fans spielen darf. Ich glaube, dass wir jetzt richtig ins Rollen kommen und 3:0 gewinnen werden.