Fußball-MittelrheinligaHennefs meisterliche Bilanz
Hennef – Der Bonner SC ist zurück in der Fußball-Mittelrheinliga. Den besiegelten Abstieg des Traditionsvereins aus der Regionalliga West registrierte man im Lager des FC Hennef 05 mit gemischten Gefühlen. Während sich Trainer Sascha Glatzel auf „zwei geile Saisonspiele mehr“ freut, sagt Sportchef Dirk Hager angesichts des frisch sanierten Sportparks Nord und des hohen Fanaufkommens: „Der BSC wird in jeder Hinsicht eine Bereicherung für die Mittelrheinliga sein.“
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Rein sportlich betrachtet sieht er die Bonner Rückkehr allerdings mit einem „weinenden Auge. Schließlich bekommen wir einen starken Konkurrenten hinzu – vorausgesetzt, wir vollbringen nicht noch ein Wunder und steigen auf.“ Der frühere Zweitligist sei „ein Klub, der zwangsläufig ein Wörtchen um die Meisterschaft mitreden will“.
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Und ein Verein, der keinen Hehl daraus macht. „Unsere Mission muss der sofortige Wiederaufstieg sein“, stellt BSC-Klubchef Dirk Mazurkiewicz klar. „Wenn es in der nächsten Saison nicht funktioniert, dann eben 2024.“ Der Verein aus der Bundesstadt hält trotz des Rückschlags an seiner Vision fest – und die lautet: Profifußball im Sportpark Nord. Durch den Abstieg schrumpft der Gesamtetat von einer Million Euro allerdings vorerst um ein Drittel. „Damit ist er allerdings immer noch größer als bei unserem letzten Regionalliga-Aufstieg 2016“, betont Mazurkiewicz. Und im Übrigen deutlich größer als der des FC Hennef 05.
Schmidt geht, Sylaj kommt
Der Siegburger SV 04 hat mit Hussein Hammouda (24) den nächsten Spieler verpflichtet. Der Sechser kommt vom Ligarivalen FC Pesch und bringt laut Sportchef Oliver Bonato „ein gutes Auge und viel Mentalität“ mit. Der bereits Anfang März verkündete Transfer von Abdenbi Oubelkhiri hat sich indes wieder zerschlagen.
Der 21-Jährige hat sich doch für einen Verbleib beim Landesligisten FV Endenich entschieden. Während Angreifer Robin Schmidt (29) den SSV verlässt, kehrt Positionskollege Florent Sylaj (21) nach einem halben Jahr vom Ligakonkurrenten VfL Vichttal zurück. Am Sonntag (15 Uhr) empfängt Siegburg den designierten Absteiger Breinig. (tim)
Trotzdem rechnet der BSC-Präsident mit Blick auf den Mitabsteiger Wegberg-Beeck, Bergisch Gladbach und Hennef mit „keinem Selbstläufer. Angesichts des bevorstehenden Umbruchs werden wir ganz sicher nicht der FC Bayern München der Mittelrheinliga sein.“
Historischer Punkteschnitt
Auch Hager geht nicht davon aus, dass ein Team noch einmal so wenige Punkte liegenlässt wie der 1. FC Düren in dieser Saison: „Ich rechne mit keiner Überfliegermannschaft, aber mit vier heißen Aufstiegsanwärtern.“ Der FCH hat in dieser Saison eindrucksvoll untermauert, dass er zu dem besagten Quartett hinzugezählt werden muss. Schon jetzt spricht Hager von einer „einmaligen Spielzeit. Wir haben unsere Punktausbeute aus der Hinrunde bereits egalisiert – und die war schon sensationell.“ Ganz nebenbei verbucht man Stand jetzt einen besseren Punkteschnitt (2,41) als in den Meisterjahren 2012 (1,934), 2013 (1,8) und 2014 (2,33).
Trio erhält Lizenz
Der Westdeutsche Fußball-Verband hat dem FC Hennef 05 und dem SV Bergisch Gladbach 09 die Zulassung zur Regionalliga West für die Spielzeit 2022/23 jeweils ohne Auflagen erteilt.
Der 1. FC Düren muss noch einen abgetrennten Gästebereich errichten, dessen Bau aber schon beantragt ist. Sollten die Arbeiten nicht rechtzeitig fertiggestellt sein, will man ins Stadion des FC Wegberg-Beeck ausweichen. (tim)
„In jeder normalen Saison reicht diese Ausbeute zum Titel“, sagt Glatzel. „Wir hingegen müssen selbst um Platz zwei zittern.“ Denn während Düren sieben Punkte vorne liegt, lauert Bergisch Gladbach mit zwei Zählern Rückstand auf Rang drei. Allerdings hat der FCH eine Partie weniger absolviert als beide Rivalen. „Wir wollen die Saison mit der Vizemeisterschaft krönen“, sagt Hager vor dem Duell beim FC Hürth (So., 15 Uhr).
17 feste Zusagen
Der nächste Angriff auf die vorderen Plätze ist schon in Planung. Während es Jimmy Mbiyavanga zum Ligarivalen FC Pesch zieht, haben bereits 17 Spieler (davon fünf Zugänge) einen Vertrag für die Saison 2022/23 unterschrieben. Auch Glatzels Kontrakt läuft noch ein weiteres Jahr: „Wir wollen erneut zu den Topklubs zählen.“ Mit diesem Vorhaben steht man nicht allein da, erst recht nicht nach dem Abstieg des BSC.