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Geburtshilfe im Rhein-Sieg-KreisNur noch zwei Geburtsstationen im Rechtsrheinischen

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Das Cura-Krankenhaus in Bad Honnef schließt seine Geburtsstation, 500 Entbindungen gab es hier durchschnittlich pro Jahr.

Rhein-Sieg-Kreis – Nach der Entscheidung des Bad Honnefer Cura-Krankenhauses, seine Geburtsstation zu schließen, sorgt sich die SPD-Kreistagsfraktion um die geburtsmedizinische Versorgung im Rhein-Sieg-Kreis. Die Sozialdemokraten haben sich deshalb mit einem offenen Brief an NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann gewandt. Darin fordert die Fraktion Laumann auf „als zuständiger Landesminister nicht weiter wegzuschauen, wie eine Geburtsstation nach der anderen in Nordrhein-Westfalen schließt“.

In dem von Fraktionschef Denis Waldästl unterschriebnen Brief heißt es, die bevorstehende Schließung der Geburtsstation habe vor allem bei jungen Paaren, aber auch vielen anderen Bürgerinnen und Bürgern im Umkreis von Bad Honnef für Bestürzung gesorgt. Viele Menschen befürchteten eine Versorgungslücke, nachdem in den vergangenen Jahren bereits die Geburtsstationen im Eitorfer Sankt-Franziskus Krankenhaus und in der Sankt Augustiner Asklepios-Klinik geschlossen worden seien.

Auch Geburtsstationen in Troisdorf und Bonn am Limit

Nachdem nun auch im Cura-Krankenhaus keine Geburten mehr möglich seien, gebe es im rechtsrheinischen Kreisgebiet Geburtsstationen nur noch in den beiden Troisdorfer Krankenhäusern. Deren Kapazitäten seien aber ebenso „am Limit“ wie die Geburtsstationen in Bonn. Die Übernahme von zusätzlichen 500 Geburten aus dem Bad Honnefer Krankenhaus bedeute deshalb einen „Mammutaufgabe“. Hinzukomme, dass die Kapazitäten der Klinik auf der Basis der demografischen Daten von vor 15 Jahren ermittelt worden seien, die Bevölkerungszahl im Rhein-Sieg Kreis seitdem aber stetig gewachsen und ein Ende dieses Wachstums noch nicht abzusehen sei.

Alles zum Thema Karl-Josef Laumann

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Nach Gesprächen mit Hebammen, werdenden Eltern und Bad Honnefer Kommunalpolitikern fordert die SPD-Fraktion nun unter anderem eine Erhöhung des Personalschlüssels in den Kreißsälen der Region, Gespräche zwischen dem Land und dem Träger des Cura-Krankenhauses über einen Sicherungszuschlag zu vorübergehenden Fortführung der Geburtshilfe in Bad Honnef sowie ein Konzept zur Sicherstellung der geburtsmedizinischen und stationären gynäkologischen Versorgung im Rhein-Sieg-Kreis. „Sie sind als Minister in der Verantwortung, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass es eine wohnortnahe geburtsmedizinische Versorgung gibt“, endet der Brief der Kreistagsfraktion an den Minister.