Fußball-VerbandspokalWenn Fortuna Köln Ernst macht
Hennef – Das Beste kommt bekanntlich zum Schluss. Der letzte Treffer im Verbandspokal-Duell zwischen dem FC Hennef 05 und Fortuna Köln sollte gleichzeitig der schönste sein. Celal Kanli fasste sich aus 20 Metern Torentfernung einfach mal ein Herz und drosch den Ball in den Giebel.
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Die schlechte Nachricht aus Sicht des Fußball-Mittelrheinligisten: Der Treffer zum 1:4 (74.) sollte am Ende nur statistischen Wert haben. Der Regionalligist aus der Kölner Südstadt hatte nach 28 Minuten bereits mit 4:0 geführt – und damit frühzeitig für klare Verhältnisse gesorgt. „Um diesen Gegner zu schlagen, hätte wirklich alles passen müssen“, sagte der Hennefer Sportchef Dirk Hager nach dem Erstrunden-Aus. „Leider hat bei uns in der ersten Halbzeit überhaupt nicht viel zusammengepasst. Da ging aus unserer Sicht alles viel zu schnell.“ So blieb der FCH – anders als vor zwei Jahren beim Erstrunden-Coup über den Drittligisten FC Viktoria Köln (1:0) – chancenlos.
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Lob für den Gegner
Einen Vorwurf wollte Hager seiner Elf allerdings nicht machen: „Die Jungs haben zu keinem Zeitpunkt aufgesteckt und tolle Moral gezeigt.“ Auch von Trainer Sascha Glatzel gab es keine Kritik und stattdessen offene Anerkennung für den Gegner: „Fortuna Köln war brutal stark und hat uns schlichtweg die Grenzen aufgezeigt. Der Klassenunterschied war in der ersten Halbzeit leider deutlich zu sehen.“
Immerhin die Kulisse hatte aus Sicht der 05er gestimmt. 700 Zuschauer (darunter Bürgermeister Mario Dahm) bildeten einen würdigen Rahmen für das Cup-Duell. Auch das Flutlicht im Anton-Klein-Sportpark sollte diesmal mitspielen. Bei der letzten Abend-Partie in der Liga Anfang Oktober (gegen den VfL Alfter) hatte es kurz vor dem Anpfiff plötzlich seinen Dienst quittiert, sodass man auf den benachbarten Kunstrasenplatz ausweichen musste.
Wolfgang-Petry-Hit mal anders
Am Mittwochabend durften beide Mannschaften jedoch planmäßig die „Hauptbühne“ im Stadion betreten, wobei die 05er unfreiwillig in die Nebenrolle schlüpfen sollten. Die Fortuna-Spieler gaben von Beginn an den Ton an, ebenso wie die mitgereisten Fans auf den eingezäunten Gästeplätzen. Auf die Melodie von Wolfgang Petrys Party-Hit „Weiß der Geier“ sangen sie inbrünstig „Fortuna, wir lieben dich“ – anstelle des eigentlichen Refrains („Ganz egal, ich liebe dich“). Die erste Zeile des Original-Titels („Jetzt ist Schluss mit lustig“) hätte an diesem Abend ebenso gut gepasst, denn der Favorit aus Köln machte von der ersten Minute an Ernst. Die Tore von Leon Demaj (9./28.), Stipe Batarilo-Cerdic (12.) und Mike Owusu (23.) spiegelten die Kräfteverhältnisse wider.
Sorge um Kanli
Nach der Pause belohnte Kanli das Hennefer Aufbäumen immerhin mit dem Ehrentreffer. Kurz vor dem Abpfiff musste der Torschütze allerdings mit einer Knieverletzung vom Platz, sodass der FCH die Partie zu zehnt beendete. Der Spielmacher droht nun für das anstehende Liga-Duell mit dem FC Hürth (So., 15 Uhr) auszufallen. Das letzte Aufeinandertreffen im März 2020 verloren die Hennefer mit 0:3, vier Tage nach dem Verbandspokal-Viertelfinale gegen Alemannia Aachen (0:2). Diesmal soll der Spagat zwischen Cup- und Ligawettbewerb besser gelingen.
FCH: Michel – Mus, Viehweger (46. Islamovic), Hasemann, Fujimoto – Akalp (61. Iohara), Kouekem – Okoroafor (56. Lo Iacono), Kanli, Jimenez (76. Klapperich) – Dahas (66. Schusters).