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Kostümsitzung der 1. Hennefer KGAuf Ruhe im Saal folgt stürmischer Beifall

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Sitzung der 1. Hennefer KG, Kölsche Funken rut-wieß

Sitzung der 1. Hennefer KG, Kölsche Funken rut-wieß

Für das Publikum gab es ein Programm mit etlichen Spitzenkräften, für den Tuppes vum Land eine Mütze vom Hennefer Prinzenpaar.

In Reimform lässt sich manches sagen, ohne anzuecken. Zur Rede des „Tuppes vum Land“ zählte der Block „Ruhe im Saal“. Damit wolle die rheinische Rednergilde erreichen, dass mehr zugehört werde. „Es fehlt an Kultur, es fehlt an Respekt, die Aufmerksamkeit ist auch noch defekt, die Konzentration hat den Nullpunkt erreicht, weshalb oft die Sitzung einem Irrenhaus gleicht“, bebilderte er die Auswüchse bei manchen Veranstaltungen.

Bis auf einige wenige Dauerschwadroneure musste sich bei der Kostümsitzung der 1. Hennefer Karnevalsgesellschaft niemand angesprochen fühlen. Doch durfte stürmischer Beifall in der pickepackevollen Halle Meiersheide dahingehend verstanden werden, dass der Spitzenredner dem Großteil wohl aus der Seele gesprochen hat.

Senatorenmütze in Tuppesfarben vom Hennfer Prinzenpaar

Ein seltenes Bild war der Tuppes ohne seine obligatorische grün-gelb-rote Kappe. Die musste Platz machen für eine besondere Auszeichnung durch das Prinzenpaar Frank II. und Nicole I. in Form einer gestrickten Senatorenmütze in den Tuppes-Farben. Ein Dank dafür, dass er die Tollitäten für ihre Auftritte in der Session gecoacht hatte.

Eine Frau und zwei Männer in Karnevalskostümen.

Für den Tuppes vum Land gab es eine neue Mütze vom Prinzenpaar Frank II. und Nicole I.

Präsident Eric Raderschad hatte leichtes Spiel am Freitagabend, traf auf ein feierwilliges Publikum, das die Halle mit fantasievollen Kostümen flutete. Stefan Unglaub, Präsident der Coburger Narhalla, die seit 25 Jahren freundschaftliche Bande mit der 1. Hennefer KG pflegt, war voll des Lobes über das Ambiente in Meiersheide: „So ein Kontrastprogramm ist einfach geil. Gerade deshalb kommen wir so gerne ins Rheinland.“

Die Oberfranken waren mit ihrem Prinzenpaar Norbert I. und Sandra II. sowie dem Dreigestirn Coburg angereist. Der auffälligste daraus war Jungfrau Alexa (Alexander Kreuther), der hinsichtlich seines alemannischen Kostüms mit den rheinischen Jungfrauen nichts zu tun hat.

Literat Jörg Theel hatte es gut gemacht, die Reden vom Tuppes und des selbsternannten Seniorenduos „Willi und Ernst“ vorn zu platzieren und der Partystimmung später Raum zu geben. Kempes Finest („Wenn du nit danze kann’s“) mit der Frontfrau-Röhre Nici Kempermann, die Domstürmer („Ohne Dom, ohne Rhing, ohne Sunnesching“) und vor allem die Band Tacheles mit ihrer Ohrwurm-Revue forcierten die Ausgelassenheit und die Mitsing-Lust. Das gelang auch Kasalla, bei denen es sich vor der Bühne knubbelte und die bei „Immer noch do“ zeigten, dass sie auch im A-cappella-Gesang versiert sind.

Rasante Matrosen mit Musikalität und Akrobatik

Nicht minder gefeiert wurden zur Sitzungseröffnung die grandiosen Kölschen Funke rut-wieß. Die Tänze der kernigen Uniformträger waren ein temperamentvoller Kontrast zum eleganten Tanzpaar Elena Stickelmann und David Eßer. Die Matrosen vum Müllemer Böötche sicherten sich die Sympathien mit Rasanz, Musikalität und einem ausgewogenen Mix von Akrobatik und sorgfältig einstudierter Choreografie.