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DenkmalschutzKleine Kapelle in Königswinter wird für 400.000 Euro saniert

Lesezeit 3 Minuten
Eine kleine Kapelle mit weißer Fassade und einem mit Schiefer gedeckten Dach.

Sanierungsbedürftig: Die denkmalgeschützte Kapelle in Vinxel, die Eigentum der Stadt Königswinter ist.

Voraussichtlich im Sommer nächsten Jahres soll die Sanierung der Vinxeler Kapelle St. Mariae Heimsuchung beginnen. Zeitweise war ihre Standsicherheit gefährdet.

Voraussichtlich im Sommer nächsten Jahres soll die Sanierung der Vinxeler Kapelle St. Mariae Heimsuchung beginnen. Rund 400 000 Euro muss die Stadt für die Restaurierung des denkmalgeschützten Gotteshauses aufbringen. Es war vor rund einem Jahr durch die Erschütterungen gefährdet, die bei Abrissarbeiten auf dem benachbarten Hobshof-Gelände entstanden. Zeitweise hatte die Stadt die Arbeiten gestoppt.

Nachdem die Kapellengemeinde, die sich um das Bauwerk aus dem 18. Jahrhundert kümmert, Kritik an der Stadt Königswinter geübt hatte, scheint jetzt Entspannung in Sicht. „Die Fakten sowie unsere Aktionen und Gespräche haben einiges bewirkt. Wir sind gemeinsam auf einem guten Weg!“, so Mona Mollweide-Siegert von der Kapellengemeinde in einer Rundmail.

Standsicherheit der Kapelle war zeitweise gefährdet

Von „Notsicherungsmaßnahmen“ schreibt die Stadtverwaltung in der Sitzungsvorlage für den Bau- und Verkehrsausschuss, der grünes Licht für die Sanierung und Restaurierung geben soll (Dienstag, 4. Juni, 17 Uhr, Rathaus Oberpleis). Seinerzeit sei unter anderem die Standsicherheit des Gebäudes gefährdet gewesen.

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Die Liste der jetzt noch nötigen Maßnahmen ist lang. Sie umfassen die Fassade und den Innenraum, Fenster und Türen, das Fundament („gegebenenfalls Ertüchtigung“), das Dachtragwerk (es können „bei sehr starken Sturmereignissen Schäden am Gebäude entstehen“), die Dachflächen, die Elektroinstallation, die Einfriedungsmauer sowie die Entwässerung. Im städtischen Haushalt 2024 sind pauschal 400 000 Euro eingeplant. Derzeit geht die Stadt davon aus, dass der Betrag ausreicht.

Die heutige Kapelle stammt aus dem Jahr 1785. Ein Vorgängerbau wurde laut Kapellenverein schon 1348 erwähnt. Sie bildet demnach mit dem inzwischen abgerissenen Hobshof (Ersterwähnung 1515) die historische Keimzelle des Ortes.

Seit dem 1. August 1988 steht die Kapelle samt Einfriedungsmauer unter Denkmalschutz. Eigentümerin ist die Stadt Königswinter. Sie sei nach dem Denkmalschutzgesetz verpflichtet, sich um die dauerhafte Erhaltung des Gebäudes zu kümmern, heißt es in der Vorlage für den Ausschuss.

Vinxeler Kapelle erzählt von einer 700 Jahre langen Besiedlungsgeschichte

Es sei „von großer Bedeutung, die Statik des Gebäudes sowie die Entwässerung zu regeln, um die Gefahr weiterer Schäden oder eines vollständigen Verlustes des Denkmals abzuwenden“. Es erzähle „von einer 700 Jahre langen Besiedlungsgeschichte in Vinxel“.

Die kleine Kapelle ist auch durch das Wohnprojekt „Vinxels neue Mitte“ stärker in den Fokus geraten. Laut Beschluss des Ausschusses für Stadtentwicklung aus dem vorigen Jahr sollen durch einen Privatinvestor jenseits der Holtorfer Straße und entlang des Kapellenwegs sowie auf dem Hobshof-Gelände Mehrfamilienhäuser sowie Einfamilien- und Reihenhäuser mit insgesamt 116 Wohneinheiten entstehen.

Ein orangefarbener Baucontainer steht neben Resten einer Gebäudefassade und einer teilweise abgerissenen Scheune.

Im Februar dieses Jahres wurden die alten Gebäude auf dem Hobshof-Gelände abgerissen, eine archäologische Fachfirma begleitete die Arbeiten.

Laut einem Sprecher des LVR-Amtes für Bodendenkmalpflege sind die in diesem Zusammenhang vorgenommenen Abrissarbeiten an am Hobshof durch eine archäologische Fachfirma begleitet worden. Archäologische Funde seien nicht gemacht worden. Im Zuge der weiteren Arbeiten würden aber noch Maßnahmen auf dem ganzen Areal folgen.

Investor für „Vinxels neue Mitte“ soll noch Unterlagen erarbeiten

Auch die Stadt erklärte auf Anfrage, dass „nach Entnahme der Bodenplatten und untertägigen Baustrukturen keine archäologischen Funde oder Befunde“ gemacht worden sei. Zum Stand es Großprojekts „Vinxels neue Mitte“ verwies sie auf den Beschluss des Ausschusses für Stadtentwicklung von Mai 2023, der sich seinerzeit für die Variante 3B (116 Wohneinheiten) ausgesprochen hatte.

Es würden die Unterlagen für die öffentliche Auslegung vorbereitet. Sie sollen dem Ausschuss vorgelegt werden zusammen mit den Äußerungen aus der frühzeitigen Bürgerbeteiligung. Die Stadt sei im Kontakt mit dem Vorhabenträger. „Von seiner Seite sind Unterlagen zu erarbeiten.“ Sobald sie vorliegen, werde der Ausschuss für Stadtentwicklung erneut mit dem Thema befasst.