In Lohmar ist der alte Brauch lebendig, dass am Veilchendienstag der Ääzebär durch die Stadt zieht, um Geld für gemeinnützige Vereine zu sammeln.
Alter BrauchDer Ääzebär sammelt in Lohmar Spenden für den guten Zweck
„Er macht das gut.“ Das Lob kommt aus berufenem Munde, nämlich von „Ehrenbär“ Olaf Giese (62). Im vergangenen Jahr hatte sein Nachfolger Patrick Marunde (29) sein Debüt als Ääzebär. Gestern, am Veilchendienstag, war er zum zweiten Mal mit dem Ääzebär-Verein und dem Lohmarer Dreigestirn nebst Gefolge unterwegs, um „Nüselle für ene joohde Zweck“ zu sammeln.
Das Bärenkostüm ist sehr warm und lässt kaum einen Blick nach draußen zu
Der alte, 1976 wiederbelebte Brauch fordert dem Bärendarsteller einiges ab. Im braunen Kunstfell wird es mächtig warm, und die drei kleinen Öffnungen im Bärenkopf lassen kaum einen Blick in die Umgebung zu. „Nur marginal kann ich etwas sehen“, berichtet Marunde, der dann auch noch tanzen muss, etwa mit der Bürgermeisterin, wenn Treiber Bernd Köppen das Kommando „Bär, donn danze“ gibt.
Dazu kommen die Strecken, die zu Fuß zurückgelegt werden. Am Frouardplatz begann um 10 Uhr die Sammeltour in den Geschäften. Immer dabei: Max Kirschbaum, der mit seinem schönen Leierkasten Musik macht.
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Dann ging es heraus aus der Stadt zur Firma Emitec, die sich nach einigen Jahren Unterbrechung wieder bei den Spendern einreichte. Der lange Weg hat sich gelohnt: Kassiererin Beatrix Marunde, Mutter des Ääzebärs, konnte mit 500 Euro einen dicken Betrag verbuchen.
Zurück im Hauptort stärkte sich die 25-köpfige Gruppe im Akropolis-Grill. Schließlich waren bis zum Abend noch etliche Adressen inklusive Rathaus anzulaufen. Bei der Feuerwehr sollte am Ende die Auszählung stattfinden.
1729,62 Euro waren voriges Jahr für gemeinnützige Zwecke zusammengekommen. Wie viel Geld es diesmal ist und wer es bekommt, will der Ääzebär-Verein um den Vorsitzenden Sven Ziaja (in dieser Session Bauer im Dreigestirn) und dessen Stellvertreter Peter Drossard in den nächsten Tagen bekannt geben.
Schon heute steht fest: Patrick Marunde wird sich auch den Veilchendienstag 2025 bei der Stadt Köln, wo er als Verwaltungsfachangestellter arbeitet, freinehmen müssen. Andere Bewerber für die Rolle des Ääzebärs gibt es nämlich nicht. Und wie der Amtsinhaber richtig bemerkt: „Man muss auch ein bisschen Bärenstatur haben.“