Die Erinnerungen an den 10. September 2023 dürften bei den Verantwortlichen des Fußball-A-Ligisten Bröltaler SC in erster Linie Wehmut auslösen. An jenem Sonntag nämlich feierte der BSC im Heimspiel gegen den SV Vorgebirge den letzten Sieg (4:2). Danach folgten lediglich zwei Unentschieden und satte 26 Niederlagen, was den sang- und klanglosen Abstieg aus der Bezirksliga zur Folge hatte.

Doch auch im Kreisliga-Oberhaus scheint man das Siegen weiter verlernt zu haben: Nach fünf Begegnungen steht Bröltal als einzige Mannschaft der Liga sogar noch ohne Punkt da. Dabei stellt man die schlechteste Offensive (fünf Treffer) und die zweitschlechteste Abwehr (18 Gegentore) der Liga. „Unsere Seuche hält jetzt schon über ein Jahr an“, betont Co-Trainer Ralf Nahs.

Niklas Wienand und Phillip Scheidt fehlen dem Bröltaler SC

Nicht zuletzt angesichts des langfristigen Ausfalls der beiden Stammkräfte Niklas Wienand und Phillip Scheidt sagt er: „Aus irgendeinem Grund straft uns der Fußballgott ständig mit Langzeitverletzten ab. Hinzu kommt, dass wir im Sommer rund ein halbes Dutzend Leistungsträger verloren haben.“ Dies führe dazu, dass Spieler auf für sie völlig ungewohnten Positionen ran müssten. „Wir müssen brutal viel improvisieren und dadurch kann sich die Mannschaft nicht wirklich einspielen“, sagt Nahs. „Personell hat bei uns sieben Jahre lang die Sonne geschienen. Seit 18 Monaten herrscht in dieser Hinsicht leider Dauerregen.“

Die Qualitätsfrage will der Co-Trainer aber (noch) nicht stellen: „Fakt ist: Wir sind nicht umsonst mit nur sechs Punkten aus der Bezirksliga abgestiegen. Wenn wir aber endlich mal komplett sind, können wir zumindest in der Kreisliga A konkurrenzfähig sein.“ Gut also, dass mit den Brüdern Johannes und Martin Hohn sowie Dennis Hellen ein wichtiges Trio nun wieder dauerhaft an Bord ist.

Auch der Spielplan meint es nicht unbedingt gut mit den Blau-Weißen. Mit Allner-Bödingen (2:4), Inter Troisdorf (0:2), Kosova Sankt Augustin (1:3), Spich II (1:3) und Birk (1:6) hatte die Elf von Trainer Benedikt Ramrath bislang ausschließlich „Spitzenteams“ vor der Brust. Und die kommenden Aufgaben gegen Leuscheid (So., 15.15 Uhr), Troisdorf 05 und Niederkassel II werden nicht unbedingt einfacher.

Als bemerkenswert empfindet Nahs die aktuelle Stimmung im Verein: „Der BSC geht an der sportlichen Situation nicht kaputt – wir werden auf keinen Fall auseinanderfallen. Den Verein haben immer schon der unbändige Zusammenhalt und die familiäre Grundstimmung ausgezeichnet – auch oder gerade im Misserfolg.“

Letzteres gilt auch für den kommenden Gegner SV Leuscheid. Der „Transfersommer“ des Mitabsteigers verlief allerdings komplett unterschiedlich, denn anders beim BSC sind alle Stammkräfte geblieben. Trotz des überraschenden Abstiegs, wohlgemerkt. Zuletzt zeigte der SVL allerdings seine zwei Gesichter, indem er einem enttäuschenden 0:5 in Bergheim einen furiosen 5:0-Erfolg über RW Hütte folgen ließ. Mit zehn Punkten aus fünf Spielen steht man derzeit auf Rang fünf.

Von der aktuellen Tabellensituation will sich Trainer Slobodan Kresovic derweil nicht blenden lassen: „Bröltal ist kein typisches Schlusslicht. Wenn alle Mann an Bord sind, verfügt diese Mannschaft über viel Qualität. Sollten wir den BSC unterschätzen, werden wir garantiert unser blaues Wunder erleben. Wir wollen auf keinen Fall der erste Verein sein, der gegen Bröltal verliert.“ Der erste Verein seit dem 10. September 2023.

Fußball-Kreisliga A

Absteiger Bröltaler SC verhindert großen Aderlass

Von

Frank Melz

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Hellas Troisdorf verpflichtet René Monjeamb

Der SV Hellas Troisdorf hat einen namhaften Zugang verpflichtet. Mit René Monjeamb (34) kommt ein Spieler, der in der Regionalliga-Saison 2014/15 Stammkeeper des FC Hennef 05 war. In den vergangenen Jahren war er allerdings auf dem Football-Feld zu Hause. Die jüngste Regionalliga-Saison mit den Troisdorf Jets beendete der Wide Receiver auf Rang fünf.

Sportchef Konstantinos Xanthopoulos überredete Monjeamb nun zur Rückkehr zwischen die Pfosten. „René ist ein Modellathlet und voll im Saft“, sagt Trainer Fernando Sanchez-Cortes. „Er hat nichts verlernt und soll der Mannschaft die nötige Sicherheit geben.“

Wegen des Ausfalls von Thomas Katranzidis (erkrankt) und Triantafillos Papadopoulos (verletzt) hatte zuletzt Reserve-Keeper Alex Koshevnikov ausgeholfen. Vor der anstehenden Partie gegen den FC Kosova (So., 14.30 Uhr) sagt Sanchez-Cortes: „Es führt kein Weg daran vorbei: Um dranzubleiben, muss der erste Saisonsieg her.“