16 Abgänge, zwölf Neue und ein Königstransfer: Der FC Hennef hat den nächsten Umbruch gemeistert. Das sind die Gewinner der Vorbereitung.
Fußball-MittelrheinligaHennefer „Rasselbande“ peilt sorgenfreie Saison an
Die Mittelrheinliga-Fußballer des FC Hennef 05 fiebern dem Liga-Auftakt am Sonntag (15 Uhr) gegen den FC Pesch entgegen. Zeit für einen Team-Check.
Die Form: Der Hennefer Trainer Fatih Özyurt spricht von einer „nahezu perfekten Vorbereitung. Ohne das Kreispokal-Aus in Mondorf (5:6 n. E., Anm. d. Red.) könnte man das Wort ‚nahezu‘ sogar glatt streichen. Die Jungs haben herausragend mitgezogen und sind bereit für den Saison-Auftakt gegen Pesch.“
Auch in den ersten vier sieglosen Testspielen gegen die Holzheimer SG (2:2), beim 1. FC Monheim (3:3), in Hilden (0:1) und gegen den SSV Bornheim (1:3) habe der Coach „mehr Licht als Schatten gesehen. Diese Spiele hätten wir auch allesamt gewinnen können.“ Dies sollte man im Endspurt der Vorbereitung nachholen, nämlich gegen die beiden Landesligisten Nümbrecht (2:0) und Wiehl (4:2). Am meisten Luft nach oben sieht Sportchef Frank Fußhöller in der Defensivarbeit: „Gerade gegen Bornheim und Wiehl haben wir zu sorglos verteidigt.“
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Der Umbruch: Zwölf Zu- und 16 Abgänge haben den Kader der 05er kräftig durcheinandergewirbelt. „Trotzdem sind wir schnell zu einer Einheit zusammengewachsen“, sagt Özyurt. „Da muss man den Jungs ein Riesenkompliment machen: Sie haben uns die Arbeit wirklich leicht gemacht. Es gab keine einzige Baustelle neben dem Platz.“ Nicht nur die Zugänge hätten sich „voll reingehängt. Spieler wie Shahin Biniazz und Kai Schusters haben ebenfalls den nächsten Schritt gemacht.“
Auch Fußhöller lobt den „starken Teamgeist. Bei uns gibt es keine Grüppchenbildung.“ Der Mini-Kader (19 Feldspieler plus zwei Torhüter) berge zwar Risiken: „Der Vorteil ist aber: Jeder Einzelne wird gebraucht. Früher oder später.“
Der Königstransfer: Mit der Verpflichtung von Sertan Yigenoglu (29) landete der FCH einen echten Transfer-Coup. „Er ist für uns wie ein Sechser im Lotto“, sagt Özyurt über den Rückkehrer mit den 13 Zweitliga-Einsätzen für den TSV 1860 München. Gemeinsam mit Positionskollege (und Kapitän) Hajdar Shala sowie Regisseur Volkan Ballicalioglu bildet der Innenverteidiger die zentrale Achse der 05er. „Seine Aura und Spieleröffnung sind außergewöhnlich“, betont Fußhöller.
Die „Gewinner“: Neben Yigenoglu drängen weitere Zugänge in die Startelf. Allen voran das Hennefer Eigengewächs Denys Pinchuk, der sich nach einem im März erlittenen Mittelfußbruch eindrucksvoll zurückgemeldet hat. Bei der Generalprobe gegen Wiehl erzielte er einen Hattrick. „Er verkörpert puren Willen“, sagt Özyurt. Fußhöller lobt auch die akribische Arbeit des neuen Physiotherapeuten (und Ex-Teamarztes des damaligen ukrainischen Profiklubs FK Dnipro): „Ohne Sergii Kotenko stünde Denys ganz bestimmt nicht jetzt schon wieder auf dem Rasen.“
Luca Wilsing ist die neue Hennefer Nummer eins
Auch der bisherige U-19-Kapitän Lukas Kubek gehöre zu den Gewinnern der Vorbereitung, betont Özyurt. Die neue Nummer eins heißt indes Luca Wilsing (23). „Er und Max Blönigen haben sich einen packenden Zweikampf geliefert“, so Fußhöller. Hinten raus habe der Zugang vom SV Bergisch Gladbach 09 jedoch „die entscheidende Schippe draufgelegt“.
Das Ziel: Angesichts des kleinsten und jüngsten Kaders der Liga (21,8 Jahre im Schnitt) ergibt sich das Saisonziel quasi von selbst. „Für uns geht es in erster Linie um den Klassenerhalt“, betont Özyurt. Auch Fußhöller hofft auf eine „sorgenfreie Saison. Ich erwarte eine ausgeglichene Liga, in der selbst einem Aufsteiger wie dem SSV Merten eine Top-Fünf-Platzierung zuzutrauen ist. Aber auch für uns ist ein einstelliger Tabellenplatz nicht unerreichbar.“
An der Spitze führt laut Özyurt kein Weg am Bonner SC vorbei: „Dahinter kommt ganz lange nichts. Am ehesten traue ich meinem Kumpel Mike Wunderlich (Trainer des SV Bergisch Gladbach 09, Anm. d. Red.) zu, dass er den BSC ärgern kann.“
Der Kader des FC Hennef 05
Zugänge: Sertan Yigenoglu (vereinslos), Ansgar Pflüger (Hohkeppel), Luah Mahessa (SpVg Frechen), Kyrylo Mohylevets (Bonner SC, U 19), Luca Wilsing, Marvin Mundil (beide SV Bergisch Gladbach), Mathias Roder (FSV Neunkirchen-Seelscheid), Mohammed Bouchafrati (Bornheim), Denys Pinchuk, Lukas Kubek, Deniz Gönen, Yehor Kokot (alle eigene U19).
Abgänge: Joshua Kapenda (TVD Velbert), Adrian Asani (RW Koblenz), Alihan Zor, Sidar-Ali Simsik (beide FV Bad Honnef), Benny Boboy (FC RW Erfurt), Celal Kanli (SV Schönebach), Teruki Nakano, Aron Andreasson (beide Ziel unbekannt), Burak Mus (Bonner SC), Justin Strauch (FC Wegberg-Beeck), Philip Pietrek (SC Rheinbach), Leon Mani, Takumu Yamahara (beide FC Pesch), Tobias Berger (Karriereende), Lennard Hövel (Ausland), Ole Lichter (Bergisch Gladbach).
Tor: Max Blönigen, Luca Wilsing.
Abwehr: Leo Camara, Eren Cubukcu, Deniz Gönen, Yehor Kokot, Mathias Roder, Hajdar Shala, Sertan Yigenoglu.
Mittelfeld: Volkan Ballicalioglu, Mohammed Bouchafrati, Lukas Kubek, Luah Mahessa, Marvin Mundil, Ansgar Pflüger.
Angriff: Shahin Biniazz, Oshomah Ichue, Kyrylo Mohylevets, Denys Pinchuk, Kai Schusters, Matthias Wybierek.