Wenn der Siegburger Sportchef Mehmet Dogan auf seinen Cousin Tarik vom FC Hennef trifft, ist eine ganze Familie hin- und hergerissen.
Derby in HennefSiegburger Sportchef Mehmet Dogan trifft auf Cousin Tarik
Fußball kennt eben keine Verwandten. Wenn Mehmet Dogan (39) vom Siegburger SV 04 am Sonntag (15 Uhr, Anton-Klein-Sportpark) auf seinen Cousin Tarik (26) vom FC Hennef 05 trifft, werden beide Seiten keine Rücksicht aufeinander nehmen. „Wir brauchen jeden Punkt gegen den Abstieg und der Gegner darf sich im Meisterschaftsrennen keinen Ausrutscher erlauben“, sagt der SSV-Sportchef. „Zwischen Tarik und mir wird es während der 90 Minuten bestimmt auch mal krachen. Denn jeder, der uns kennt, weiß: Da treffen zwei Heißsporne aufeinander, die sich nichts schenken werden.“
Tarik Dogan zeigt Allround-Qualitäten
Während Mehmet Dogan im Mittelrheinliga-Derby erneut für Spielertrainer Mehdi Reichert das Kommando an der Seitenlinie übernimmt, wird Cousin Tarik vollen Einsatz auf dem Rasen zeigen. Entweder wie üblich als Abwehrchef oder – wie beim jüngsten 6:2-Erfolg in Friesdorf – im defensiven Mittelfeld. Als Ersatz für Kapitän Jannik Stoffels (Wadenprobleme). „Er füllt beide Rollen überragend aus“, sagt Trainer Sascha Glatzel. „Tarik ist ein Anführer und wahnsinnig flexibel. Als Stürmer würde er locker zweistellig treffen in dieser Liga.“
Der Allrounder wird am Sonntag heimliche Unterstützer haben, nämlich Mehmet Dogans Töchter Melisa (9) und Liya (8). „Sie werden bestimmt im Siegburg-Trikot auf der Tribüne sitzen“, sagt der Sportliche Leiter. „Aber ich weiß, dass sie insgeheim Onkel Tarik die Daumen drücken. Er kann schließlich noch Meister werden.“
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Auch wenn Siegburg bislang 36 Punkte weniger geholt hat als der Erzrivale und der letzte Derbysieg in der Liga 13 (!) Jahre zurückliegt, reist man selbstbewusst an. Das jüngste 0:2 im Duell mit dem Bonner SC habe laut Dogan „viel Mut gemacht. Wenn wir so auftreten, können wir Hennef ärgern.“ Der Respekt ist dennoch groß: „Wir treffen auf den Tabellenführer und den besten Trainer der Liga. Aber wir wollen genauso mutig auftreten wie gegen Bonn und uns diesmal dafür belohnen.“
Der Siegburger Rückstand aufs rettende Ufer beträgt weiter nur zwei Punkte. Auch, weil der FC Hennef zuletzt seine Pflichtaufgabe in Friesdorf meisterte. Am Sonntag ist jedoch keine Schützenhilfe vom Lokalrivalen zu erwarten, auch nicht von der eigenen Familie.