Erfolgreicher Panenka-Strafstoß, verpatztes Elfmeterschießen: Für Siegburg endete ein Pokal-Krimi mit drei Platzverweisen ohne Happy End.
Fußball-VerbandspokalSiegburg verliert Elfmeter-Krimi gegen Freialdenhoven
Der letzte Schuss des Nachmittags landete im Tor, doch er diente nur der Frustbewältigung. Nachdem Bilal El Morabiti per Strafstoß am gegnerischen Keeper gescheitert war, drosch er den Ball mit voller Wucht in die Maschen. Das Verbandspokal-Aus des Siegburger SV 04 war da aber schon besiegelt: Der Fußball-Mittelrheinligist hatte das Elfmeterschießen gegen den Klassenkameraden Borussia Freialdenhoven verloren.
„Das war heute ein Auf und Ab der Gefühle“, sagte Mehmet Dogan nach dem Cup-Achtelfinale. „Leider standen wir uns selbst im Weg.“ Damit meinte der Sportchef vor allem die Szene in der 106. Minute, als sich Yannick Zierden (abseits des Spielgeschehens und bei eigenem Konter) zu einer versuchten Tätlichkeit hinreißen ließ und Rot sah. Also jener Akteur, der bereits im jüngsten Liga-Spiel gegen Vichttal (2:0) nach seiner Einwechslung vom Platz geflogen war.
„Da gibt es nichts schönzureden: Diese Aktion hat uns den Sieg gekostet“, wetterte Dogan. Zu diesem Zeitpunkt lag der SSV nämlich dank eines von El Morabiti (in Panenka-Manier) verwandelten Foulelfmeters vorne (99.). Weil in der regulären Spielzeit bereits Borussia-Akteur Mehmet Yilmaz (50.) und der Siegburger Hussein Hammouda (73.) Gelb-Rot gesehen hatten, boten sich Freialdenhoven nach Zierdens Black-out viele Räume. Und diese nutzte man zum späten Ausgleich (116., Jonas Varona). Kurz darauf rettete Keeper Michael Vogel den SSV mit einer Glanzparade ins Elfmeterschießen.
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Siegburger Trio zeigt Nerven
Dort lief zunächst alles nach Plan aus Siegburger Sicht: Während die Gäste mit einem Fehlschuss starteten, trafen mit Till Weingarten und Ju-yong Jo die ersten beiden Schützen der 04er. Doch in der Folge zeigten Vogel, Burak Koyuncu und El Morabiti allesamt Nerven vom Punkt, sodass Freialdenhoven letztlich drei erfolgreiche Versuche reichen sollten zum Weiterkommen.
Letzteres hatten die Siegburger laut Dogan „nicht verdient. In den ersten 45 Minuten habe ich die Mannschaft nicht wiedererkannt.“ Eine Mannschaft, die zuvor sieben Pflichtspiele in Folge nicht verloren hatte. Nach dem Wechsel steigerte sich der SSV zwar, doch Ishak Adahchur traf – wie auf der Gegenseite Niklas Koppitz (84.) – nur den Pfosten (80.). Es entwickelte sich ein Krimi, der aus Siegburger Sicht kein Happy End bereithalten sollte.
Auch für Chefcoach Alexander Otto war Zierdens Platzverweis „der Knackpunkt. Es tut mir leid für die Jungs, die in kämpferischer Hinsicht alles gegeben haben. Sich so in die Pause zu verabschieden, tut weh.“
SSV: Vogel – Kinoshita, Weingarten, Sobiech, Jo – Hammouda – Tomson (114. Koyuncu), Adahchur, Asano (46. El Morabiti), Kisekka (102. Stephan) – Sai (65. Zierden).