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Fußball-MittelrheinligaHohkeppel wankt in Siegburg, fällt aber nicht

Lesezeit 3 Minuten
Alexander Tackie Sai

Alexander Tackie Sai (links) und der Siegburger SV 04 bieten dem Spitzenreiter Hohkeppel Paroli.

Siegburg geht im Duell mit dem Spitzenreiter leer aus. Ömer Tokac trifft und jubelt in Ronaldo-Manier. Hennef verspielt eine 2:0-Führung.

Siegburger SV 04 – Eintracht Hohkeppel 0:1 (0:0). Der Favorit wankte, fiel aber nicht. Nachdem die Mittelrheinliga-Fußballer des Siegburger SV 04 bereits die Spitzenteams aus Vichttal (2:0), Frechen (0:0) und Bonn (1:1) im Walter-Mundorf-Stadion geärgert hatten, verlangte man auch dem Tabellenführer Eintracht Hohkeppel alles ab.

„Ich bin einfach mega stolz auf die Jungs“, sagte Coach Alexander Otto trotz der 0:1-Niederlage. Das größte Kompliment gab es hinterher von seinem Trainerkollegen, denn Mutlu Demir lobte die Heimelf für „eine taktische Meisterleistung“.

In der Tat hatten die 04er die mit Abstand beste Offensive der Liga regelrecht entnervt. Mit kompromissloser Defensivarbeit und ganz viel Kampfgeist. „Die Jungs haben alles reingeworfen und aus dem Spiel heraus so gut wie nichts zugelassen“, so Otto. Und das ohne Keita Kinoshita; der Rechtsverteidiger stand aus disziplinarischen Gründen nicht im Kader.

Ömer Tokac jubelt in Cristiano-Ronaldo-Manier

Die erste Möglichkeit hatte der SSV 04 verbucht: Hussein Hammouda schickte Manuel Kabambi auf die Reise, der aus spitzem Winkel mit einem Schlenzer an Keeper Kevin Jackmuth scheiterte (8.). In der 62. war es Ismael Maloko, der Ömer Tokac im eigenen Strafraum zu Fall brachte. Der Gefoulte übernahm selbst die Verantwortung, versenkte den Strafstoß sicher und jubelte im Anschluss in bester Cristiano-Ronaldo-Manier mit eingesprungener Drehung.

Der „Siuuu“-Ausruf war gerade erst verklungen, da hätte Siegburg beinahe die passende Antwort parat gehabt: Der nur wenige Sekunden zuvor eingewechselte Sam-Calvin Kisekka tauchte plötzlich ganz alleine vor Jackmuth auf, doch sein Schuss strich am Pfosten vorbei (69.).

In der Schlussphase ging es hin und her: Nachdem eine missglückte Flanke von Sami Akremi am Pfosten gelandet war, köpfte Enzo Wirtz den Abpraller völlig frei stehend an die Latte (90.). Auf der Gegenseite hatte Alexander Tackie Sai nach einer Ecke die Chance auf den Ausgleich, doch seinen Kopfball kratzte Jackmuth von der Linie. In der vierten Minute der Nachspielzeit war es SSV-Keeper Michael Vogel, der im Eins-gegen-Eins-Duell mit Ardit Mimini die Oberhand behielt. Danach ertönten der Abpfiff und ganz viel Applaus von den Rängen. Applaus für beide Teams.

SSV: Vogel – Maloko, Weingarten (79. Adahchur), Giovanni Multari (89. Asano), Jo – Giulio Multari, Hammouda – Tomson (90./+3 Calis), Ojesanmi (85. Balte), Kabambi (69. Kisekka) – Tackie Sai.


SV Bergisch Gladbach 09 – FC Hennef 05 3:2 (2:2). 2:0 geführt und dennoch verloren: Der FC Hennef 05 ging in der Belkaw-Arena trotz eines frühen Doppelpacks von Kai Schusters (5., 18.) leer aus. Zum vierten Mal in Folge wohlgemerkt. „Wir haben den Gegner wieder mal zum Toreschießen eingeladen“, kommentierte Gästetrainer Fatih Özyurt den Bergisch Gladbacher Doppelschlag durch den Ex-Hennefer Tristan Arndt (23.) und Leon Kayser (25.). „Dieser zweiminütige Tiefschlaf hat uns den Sieg gekostet.“

Kai Schusters

Kai Schusters (Mitte) trifft doppelt, doch am Ende steht die Elf von Trainer Fatih Özyurt (rechts) mit leeren Händen da.

Beim Stande von 1:0 hatten die 05er sogar eine weitere Großchance verbucht, doch Volkan Ballicalioglu scheiterte nach einem tollen Solo am Ex-Siegburger Schlussmann Luca Wilsing. Immerhin bäumte sich Hennef nach dem Rückschlag auf. In der 50. Minute hatte Celal Kanli nach Querpass von Ballicalioglu die erneute Führung auf dem Fuß, doch der Stürmer scheiterte an Wilsing.

Das dritte Gegentor sollte Özyurt hinterher als „schlechte Zirkusnummer“ bezeichnen: Nach einer Bogenlampe fiel Kayser der Ball im Hennefer Fünf-Meter-Raum geradewegs auf den Kopf – 2:3 (61.): „Die Kugel war gefühlt zwei Minuten lang in der Luft. Dieser Treffer darf so nie und nimmer fallen.“ Weil Ballicalioglu quasi im Gegenzug aus kurzer Distanz übers Tor schoss, blieb es beim 2:3.

FCH: Strauch – Asani, Shala, Camara, Cubukcu (39. Yamahara) – Pietrek (56. Mani), Boboy – Ballicalioglu, Lichter, Schusters – Kanli (75. Wybierek).