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Flughafen Köln/BonnFraktion Aufbruch fordert Messanlage für Sankt Augustin wegen Fluglärm

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Fluglärm

Fluglärm überm Wohngebiet.

In Sankt Augustin liegen zwei An- und Abflug-Korridore. Die Anrainer leiden unter dem Fluglärm.

Im Kampf gegen den täglichen Fluglärm möchte Ratsmitglied Wolfgang Köhler von der Fraktion Aufbruch endlich klare Fakten schaffen. Der Fluglärm vom Flughafen Köln/Bonn werde in fast allen Anrainer-Kommunen durch ortsfeste Messanlagen ständig gemessen. In Sankt Augustin leider nicht, so Köhler in einer Pressemitteilung. Eine digitale Karte, die der Flughafen selbst im Internet anbiete, zeige dies.

„Sankt Augustin hat es mit zwei solcher An- und Abflug-Korridore zu tun, aber uns fehlt eine Messstation“, sagt Köhler. „Wir können also nicht einmal mit Messdaten belegen, dass wir unter Fluglärm leiden. Deshalb wollen wir eine Messstation auch in Sankt Augustin, und deshalb haben wir einen entsprechenden Antrag in den Ausschuss für Umwelt und Stadtentwicklung eingebracht.“

Lärm durch Passagierflugzeuge hat in und um Köln herum zugenommen

Dabei beschäftigte das Thema Fluglärm die Anrainer-Kommunen des Flughafens, so auch Sankt Augustin ganz besonders, weil der Flughafen Köln/Bonn als einziger in Deutschland eine Erlaubnis vom Bund und vom Land NRW für das Starten und Landen rund um die Uhr habe. Diese Sonderstellung - ursprünglich für den Frachtflug eingerichtet - sei mehr und mehr vom Passagierflug „gekapert“ worden.

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Das sei deutlich am Vergleich der Zahl der Flüge nach dem Ende der coronabedingten Einschränkungen zwischen Fracht- und Passagierflügen abzulesen, sagt Wolfgang Köhler. Er verweist dabei auf die von der Lärmschutzgemeinschaft für den Flughafen Köln/Bonn erstellten Grafik, die auf den offiziellen Daten des Flughafens beruhe. Daraus sei klar abzulesen, dass der Frachtflugverkehr von vor Corona zu nach Corona praktisch auf demselben Niveau geblieben ist, während der Passagierflug eine beachtliche Steigerung erfahren hat.

Die Anflug- und Abflugrouten am Flughafen Köln/Bonn bilden dicht beflogene Korridore.

Die Anflug- und Abflugrouten am Flughafen Köln/Bonn bilden dicht beflogene Korridore.

Dabei, so Köhler, scheine eine Rolle zu spielen, dass viele Menschen einen „Urlaubs-Nachholbedarf“ verspürten. Was man sich in der Pandemie-Zeit nicht getraut habe, werde jetzt verstärkt nachgeholt. Dabei starten viele Urlaubsflüge mitten in der Nacht, damit man am frühen Morgen schon am Urlaubsort ist und den ganzen Tag noch vor sich hat. Dasselbe Verfahren beim Rückflug angewendet beschert den Urlaubern einen Tag mehr am Urlaubsort, so Köhler.

Ausbaden müssten diese Praxis die im Umfeld des Flughafens lebenden Menschen mit ihrer Gesundheit. „Wir vom Aufbruch setzen uns deshalb nicht nur für eine Lärmmessstation in Sankt Augustin ein, sondern auch und vor allem für ein Verbot des Nachtfluges in der Zeit von 22:00/23:00 Uhr bis 05:00/06:00 Uhr ein", so Köhler. Er forderte die Augustiner Landtagsabgeordneten auf, sich dafür im Landtag stark zu machen.