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KlimaschutzJunge und alte Menschen gingen im Rhein-Sieg-Kreis auf die Straße

Lesezeit 3 Minuten
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Auf bunt gestalteten Schildern forderten die Demonstranten mehr Klimaschutz.

Rhein-Sieg-Kreis – Auch im Rhein-Sieg-Kreis sind junge und alte Menschen am Freitag, dem Tag des globalen Klimastreiks, auf die Straße gegangen, um für mehr Klimaschutz zu demonstrieren. Die größte Veranstaltung mit rund 400 Teilnehmern fand am Mittag in Siegburg statt, wo ein bunter Tross durch die Innenstadt und vor das Kreishaus zog.

In Troisdorf startete am Vormittag eine Demo von Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums zum Altenforst. In Hennef organisierten die „Oldies for Future“ eine Fahrrad-Kundgebung über die Frankfurter Straße.

Siegburg

Es war 13.15 Uhr, als sich der Demonstrationszug vom Marktplatz aus in Bewegung setzte. Der Song „Welt der Wunder“ des Rappers Marteria schallte aus einer Box, die in einem Transporter vornweg fuhr. Hintendrein zogen die rund 400 Demonstranten über die Annostraße und die Herrengartenstraße in Richtung des Finanzamts.

Zu sehen waren nicht nur Aktivisten von „Fridays for Future“, sondern auch Kindergartengruppen, Grundschulklassen, junge und ältere Menschen und Senioren. Viele banden sich Fahnen um oder hatten Schilder gemalt. „Auch wir wollen eine bunte Zukunft“ stand darauf oder „Schwammstadt statt Hitzekollaps“.

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Etwa 400 Menschen sind am Freitagmittag in Siegburg unterwegs. 

Vor dem Kreishaus hielten die Demonstranten eine Zwischenkundgebung ab. Sie fordern eine sofortige Verkehrswende und eine Begrenzung der Klimaerwärmung auf maximal 1,5 Grad. Einige hatten sich mit einem Megafon ausgestattet. „Wir alle wissen, Kohle ist beschissen“, rief eine Gruppe Grundschüler, die sich ebenfalls an dem Protest beteiligte.

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Ein Demonstrationszug ist in Siegburg vom Markt zum Kreishaus gezogen.

Mit ihren Kindern Ida (9), Hannes (7) und Mattes (2) war Josi Paganetti gekommen. „Geschwänzt“ haben die beiden Grundschüler nicht: „Aber ich habe sie direkt nach dem Unterricht abgeholt“, sagte die Mutter. „Die Zukunft dieser Welt ist für meine Kinder extrem wichtig, die Wahl in zwei Tagen wird richtungsweisend sein“, glaubt sie. Ihre Stimme habe sie bereits abgegeben. „Es ist toll, den Kindern zeigen zu können, wofür wir hier mit so vielen Menschen demonstrieren“, stellte Paganetti fest.

Hennef

Mit lautem Klingeln begann am Mittag die Fahrraddemo der „Oldies for Future“ auf dem Siegburger Marktplatz. Angeschlossen hatte sich die Ortsgruppe des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC). Sie fuhren mit etwa 25 Teilnehmenden über die Frankfurter Straße und durch die Kurhausstraße nach Geistingen, um für ein besseres Radwegenetz in der Stadt zu protestieren.

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In Hennef organisierten die Oldies For Future eine Fahrrad-Kundgebung. 

„In der Innenstadt sind mehr Fahrradstraßen notwendig, für die man bessere und komfortable Anbindungen braucht“, sagte Sigurd van Riesen, Sprecher der ADFC-Ortsgruppe Hennef. Er trug die orangefarbene Jacke des Vereins. Das Thema war den Teilnehmenden ein wichtiges Anliegen: „Verkehrsmobilität gehört einfach zum Klimaschutz dazu, deswegen machen wir heute diesen Fahrrad-Korso“, sagte Günter Kretschmann von den „Oldies for Future“.

Troisdorf

Den klassischen Schulstreik vollzogen 25 Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums zum Altenforst in Troisdorf am Freitagvormittag. Begleitet von drei Polizisten auf Fahrrädern, zogen die jungen Demonstranten über die Frankfurter Straße zum Bahnhof, um zu den großen Kundgebungen in Köln zu fahren.

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In Troisdorf gab es eine Demo von Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums zum Altenforst.

Sie trugen ein Transparent mit der Aufschrift „Klimaschutz heist Klassenkampf“ – der Rechtschreibfehler war wohl niemandem aufgefallen. Schulleiter Reinhard Schulte hatte den Schülern vorab in einem Rundbrief – auch dieser enthielt Rechtschreibfehler – und unmittelbar vor Beginn der Demo mit Konsequenzen gedroht.

„Er hat sogar einen Schulverweis angekündigt für diejenigen, die sich uns anschließen. Das hat leider doch viele davon abgehalten, mit zu demonstrieren“, sagte der 16-jährige Konrad Pistorius. „Aber wenn wir nichts machen, bekommen wir eine Klimakrise mit Hunger, Kriegen und Dürren.“ Die Flutkatastrophe habe das nochmal gezeigt mit ihren 30 Millionen Euro an Schäden. Pistorius: „Die paar Fehlstunden sind es uns wert, um dafür eine gerechte und lebenswerte Zukunft zu haben.“