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Corona-LockerungenSiegburger Einzelhändler hoffen auf besseres Geschäft

Lesezeit 3 Minuten
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Einzelhändlerin Katja Marquardt ist grundsätzlich froh über das Ende der Kontrollen.

Siegburg – Halbwegs normale Verhältnisse kehren ein, wenn am morgigen Samstag landesweit die 2G-Regel im Einzelhandel endet und die lästigen Kontrollen obsolet werden. Eitel Freude herrscht darüber allerdings nicht unbedingt: Im Gespräch mit Siegburger Einzelhändlern ergibt sich ein durchaus differenziertes Bild.

Katja Marquardt feiert in diesem Jahr das zehnjährige Bestehen ihrer Boutique „catya second hand design“ an der Scheerengasse und freut sich, „wenn alles wieder läuft, irgendwie müssen wir ja wieder in die Normalität kommen“. Dennoch hat sie Bedenken: Von vielen ihrer Stammkunden wisse sie, dass diese geimpft seien, bei Fremden sei das nicht der Fall, und ab Samstag könne sie das nicht mehr kontrollieren.

Natürlich habe sie in den zwei Coronajahren Verluste gemacht, aber „den Kopf nicht in den Sand gesteckt“, sich um das Online-Geschäft um Social Media gekümmert. Jetzt sei sie sehr gut aufgestellt: „Ich habe etwas aus der Zeit gemacht.“

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Muzaffer Yildirim hofft, dass es ab März oder April wieder aufwärts geht.

Muzaffer Yildirim findet es in seiner Herren-Boutique „Yil’s“ an der Holzgasse „sehr sehr schön, dass 2G wegfällt“. Viele Kunden seien von der Regel genervt und wollten nicht ständig alles vorzeigen. „Im Einzelhandel ist das Ansteckungsrisiko ohnehin am niedrigsten“, lautet seine Einschätzung.

Viele Leute seien nicht gleichzeitig im Laden, und man könne sehr gut auf Abstand achten – anders als im Supermarkt. „Seit Dezember läuft gar nichts“, sagt er über das Geschäft, der Februar sei ohnehin der schwächste Monat. Er hofft, dass es ab März/April wieder aufwärts geht.

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Sissis Vassiliadis fordert die Innenstädte zu attraktivieren, um die Kunden vermehrt anzulocken.

Kay-Uwe Hübscher ist Inhaber des Bastelladens an der Kaiserstraße . Er sagt: „Klar, wir freuen uns, wenn jeder ungehindert einkaufen kann.“ Anderseits hätten viele Kunden die Regel nicht schlecht gefunden, da sie ihnen auch Sicherheit gegeben habe. Sicherlich habe die Angst vor einer Ansteckung auch einige abgehalten, in die Geschäfte zu kommen.

Für ihn sei wichtig, dass Kontaktbeschränkungen fielen, damit wieder mehr Feste gefeiert und entsprechend Artikel nachgefragt würden. Bis zu 90 Prozent des Umsatzes habe ihn die Pandemie gekostet – dabei habe er erst vor dreieinhalb Jahren an der Kaiserstraße eröffnet. Umso wichtiger seien die staatlichen Hilfen bei den Fixkosten gewesen. Jetzt blicke er optimistisch in die Zukunft: „Wir freuen uns über jeden Kunden, der in die Stadt kommt.“

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Sissis Vassiliadis ist skeptisch, was den Effekt der 2G-Abschaffung angeht. Der Vorsitzende des Siegburger Verkehrsvereins hat von Kollegen aus Hannover und München gehört, dass die Änderung noch nicht viel gebracht habe: „Es gibt noch keine Frequenzerhöhungen.“

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Kay-Uwe Hübscher blickt optimistisch in die Zukunft.

Das Ende der Regel sei zwar ein erster Schritt in die Normalität, aber: „Das wird nicht reichen, jetzt ist die Politik am Zuge.“ Die Pandemie habe den Trend zum Online-Einkauf beschleunigt. Umso mehr müsse jetzt die Aufenthaltsqualität in den Innenstädten verbessert werden. Eine Möglichkeit könne sein, nach dem Beispiel französischer Städte zeitweise kostenfreie Stellplätze in Parkhäusern anzubieten.

Die Zufahrt könne man über die digitale Erfassung der Nummernschilder regeln. Der Verkehrsverein hatte die Kontrollen der 2G-Regeln durch ein Bändchen-System stark vereinfacht, das für Kunden vor allem in der Weihnachtszeit hilfreich war.