Rhein-Sieg-Kreis – Wie in den vergangenen Jahren wäre alles für eine schöne und spannende Gala angerichtet gewesen. In der Siegburger Geschäftsstelle der Kreissparkasse hätte die Sportlerehrung des Rhein-Sieg-Kreises sowie die Ehrung der Sportler dieser Zeitung auf dem Programm gestanden.
Die Sieger stehen seit Wochen fest, auf den Applaus müssen die Sportlerin, der Sportler und die Mannschaft des Jahres 2019 allerdings wegen der Corona-Pandemie verzichten. Schon vor Wochen ist die Veranstaltung wegen der Kontaktbeschränkung abgesagt worden.
Judokas sahnen ab
Dennoch sollen die Sieger auf diesem Weg in gewohnter Form gekürt werden. Ein klares Ergebnis gab es bei den Frauen und Männer, deutlich enger ging es bei den Mannschaften zu. Zur Sportlerin des Jahres wählten die Leserinnen und Leser von Rhein-Sieg-Anzeiger, Rhein-Sieg Rundschau und Bonner Rundschau Hannah Schneider vom Judoclub Hennef. Ihr Vereinskollege Alexander Neihs ist der neue Sportler des Jahres 2019, und bei den Mannschaften setzte sich die Rollstuhl-Tischtennis-Mannschaft des TuS Winterscheid durch.
Hannah Schneider zeigte im vergangenen Sportjahr bei der deutschen U-21-Meisterschaft ein tolles Comeback. Nach fast zweijähriger Verletzungspause gewann die Judo-Kämpferin in der Gewichtsklasse bis 63 Kilogramm die Silbermedaille. Nach drei souveränen Siegen musste sich die 21-Jährige erst der Vorjahresgewinnerin geschlagen geben. Bei den Leserinnen und Lesern sammelte sie 3118 Stimmen und hatte damit einen riesigen Vorsprung von fast 1300 Stimmen auf Platz zwei.
Rintelmann und Zeyen auf den weiteren Plätzen
Diesen sicherte sich Anna Rintelmann (1857 Stimmen, LAZ Puma Rhein-Sieg). Das Nachwuchstalent holte sich bei der deutschen U-18-Meisterschaft in Ulm die Bronzemedaille über 400 Meter in 56,68 Sekunden. Auf Rang drei landete Annika Zeyen (1644). Die Rollstuhlrennfahrerin aus Hennef hatte den Wettbewerb im Jahr 2017 gewonnen.
Bei den Sportlern konnte Judoka Alexander Neihs mit 3706 Stimmen einen noch deutlicheren Vorsprung aufzuweisen. Erst mit 1384 Stimmen dahinter landete der Ruderer Janek Schirrmacher (Siegburger RV), gefolgt vom Vorjahressieger der Sportlerwahl, dem Tänzer Mika Einmal (1188) aus Sankt Augustin.
Wieder ein Neihs-Sprössling ganz oben
Alexander Neihs überzeugte die Leserinnen und Leser im Wettbewerb mit seiner Goldmedaille bei der Teilnahme an der deutschen U-21-Meisterschaft in Frankfurt/Oder. Der 19-Jährige setzte sich nach dem Titel im Vorjahr (bis 73 Kilogramm) diesmal in der Klasse bis 81 Kilogramm durch. Bei der Sportlerwahl tritt er damit in die Fußstapfen seines Bruders Phillip Neihs, der 2009 und 2011 von den Lesern zum Sportler des Jahres gewählt worden war.
Bei der Wahl zur Mannschaft des Jahres reichten dem TuS Winterscheid 1898 Stimmen. Die Rollstuhl-Tischtennisspieler aus dem Dorf in der Gemeinde Ruppichteroth feierten 2019 nicht nur Siege bei der westdeutschen Meisterschaft. Auch im Ligaspielbetrieb waren die Teams in der 2. Liga und Regionalliga erfolgreich unterwegs: Bei den deutschen Meisterschaften holte man die meisten Medaillen.
Schach-Club Siegburg auf dem zweiten Platz
Auf Platz zwei folgte der Schach-Club Siegburg (1421) mit gut 450 Stimmen weniger. Der Verein ist seit Jahren erfolgreich und mittlerweile in der 2. Bundesliga angekommen. Nur 22 Stimmen dahinter, auf Platz drei, landeten die U-14-Faustballerinnen des Braschosser TV auf dem dritten Platz.
Die Wahlbeteiligung konnte sich auch bei der 16. Auflage der Sportlerwahl sehen lassen, die wieder mit Unterstützung der Kreissparkasse Köln durchgeführt wurde. Wochenlang waren die Coupons im Lokalsportteil der Zeitungen abgedruckt worden. Zusätzlich konnte bereits zum dritten Mal die Leserinnen und Leser online ihre Stimme abgeben. Mit mehr als 1000 eingesendeten Coupons und rund 2200 abgegebenen Stimmen im Online-Voting gab es eine deutliche Steigerung gegenüber dem Vorjahr, als gut 2300 Fans abgestimmt hatten.
Auch wenn nicht nur die Gewinner, sondern fast alle Sportler wegen der Einschränkungen in den vergangenen Wochen sicherlich nicht so zufrieden mit ihrer sportlichen Entwicklung sind, so sorgen die Entscheidungen aus der vergangenen Woche für einen Hoffnungsschimmer. Und wenn die Corona-Pandemie weiter zurückgedrängt werden kann, wird überlegt, die Sieger im Herbst doch noch zu einer kleinen Feier einzuladen.