Troisdorf/Lohmar – „Ich bin sicher, dass wir mit unserer Fahrraddemo richtig liegen“, sagte Lohmars ADFC-Ortsgruppensprecher Martin Heringer, während er auf rund 100 Radfahrerinnen und Radfahrern schaute, die sich am Samstagvormittag an der Aggerbrücke zwischen Siegburg und Troisdorf versammelt hatten. „Es gibt für Radfahrende zwischen Troisdorf und Lohmar keine durchgängige, alltagstaugliche Radwegverbindung“, so Heringer weiter. Außerdem sei „keiner der vorhandenen Wege frei von Sand, Spurrillen, Steinen oder Schlaglöchern. Sie sind alle unzulänglich.“
Mit seinen Ortsgruppen-Kollegen Sebastian Gocht (Siegburg) und Wolfgang Zeidler (Troisdorf) hatte Heringer zur Demo eingeladen. Sie soll „ein Appell an die Entscheidungsträger aus Politik und Verwaltung sein, sich für sichere und qualitativ hochwertige Radwege einzusetzen.“ Die drei sind überzeugt, dass mehr Menschen das Auto stehen lassen würden, wenn die Radwege besser wären.
Mehr Radverkehr sei zudem ein Beitrag zur Verkehrswende und eine zentrale Maßnahme für den Klimaschutz, argumentieren sie. Mit der Aktion solle neben der Radverbindung Troisdorf-Lohmar der generellen Forderung nach einem sicher befahrbaren Radwegnetz zwischen den Nachbarstädten Lohmar, Siegburg und Troisdorf Nachdruck verliehen werden. Eskortiert von Polizeimotorrad, -autos und -fahrrad brach der stattliche Korso auf.
Die Runde umfasste rund 15 Kilometer und führte auch über eine der drei Strecken, die der ADFC als mögliche Trassen ins Auge gefasst hat. Diese führte, nachdem von Siegburg kommend Lohmar über Haupt- und Kirchstraße in Richtung Altenrath durchfahren war, nach der Aggerüberquerung über Eisenweg und Panzerstraße nach Troisdorf zurück.
Starker Anstieg, geringe Breite
Der Schlussabschnitt könnte vor allem bei Teilnehmern ohne Unterstützung von Elektromotoren angesichts einiger Anstiege nicht die erste Wahl sein. Auch ein nicht befestigter Weg neben dem Eisenweg dürfte sich wegen der geringen Breite und seiner schlechten Beschaffenheit nicht durchsetzen.Die Resonanz war bei den Demonstrierenden und den Adressaten aus Politik und Verwaltung gleichermaßen „positiv“, berichtete Heringer. Letztere hätten eingeräumt, sie sähen die Notwendigkeit des Anliegens.
Eine Strecke ist der Favorit
In den Gesprächen nach der Demo habe sich eine Strecke als Favorit herauskristallisiert, berichtete Heringer. Diese folgt von Lohmar her nach links in Richtung Taubengasse dem ausbaubedürftigen Weg entlang des Flusses. Auf Höhe des Aggerstadions geht es durch Wohnbebauung in die Stadt. Eine weitere Lösung wäre neben der Eisenweg- und der Taubengassen-Route der Weg entlang der B 56 und dem Ulrather Hof. Die Beschaffenheit lasse sicheres Fahrradfahren derzeit aber nicht zu, so der einhellige Tenor.
Die Lohmarer Bürgermeisterin Claudia Wieja folgte der Bitte der Veranstalter, zu einem runden Tisch einzuladen, um die Umsetzung des Anliegens voranzutreiben. Teilnehmen sollen Verantwortliche der drei Städte und des Kreises, außerdem die Untere Naturschutzbehörde, der BUND sowie der ADFC.