Troisdorf – „Seid fair und respektvoll zu euren Gegnern, wir wollen alle Spaß haben, nehmt nicht alles zu ernst.“ Bei der Eröffnung der Frissbier-Weltmeisterschaft schwor Veranstalter Ulrich Martin Teams und Gäste auf die Regeln ein.
„Benutzt die orangefarbenen Eimer, ich möchte morgen nicht vier- bis fünftausend Kronkorken und Zigarettenkippen aus der Wiesenfläche an der Agger aufsammeln.“
Überhaupt herrschten klare Vorgaben: Bierflaschen mussten getroffen werden. Das war auch bei der 13. Auflage des umdrehungsreichen Juxturniers ganz entscheidend.
Stramme Gladiatoren, junge Männer im putzigen Baby-Outfit, dicke grüne Frösche im Spitzen-Tutu. Ein „König von Mallorca“ trug ein wippendes Krönchen auf dem Haupt, der purpurfarbene Mantel schwang bei jedem Wurf der Frisbeescheibe zum Sound wummernder Beats aus den Lautsprechern. Eine Atmosphäre zwischen Karneval und Christopher Street Day herrschte von Beginn an auf der Wiese an der Aggerbrücke.
Flache Kunststoffteller
Rotierend schwebten flache Kunststoffteller über die Spielfelder auf dem Gelände des Kanu-Club Delphin. Manche Frissbiersportler trafen mühelos, andere verfehlten nur knapp, einige sehr deutlich das Ziel. Das war eine zehn Meter entfernt auf dem Boden vor dem gegnerischen Team postierte Bierflasche.
Den „Red Power Fanatics Troisdorf“ konnte das internationale Spielerfeld so schnell nichts anhaben. Fast täglich habe das Team in den vergangenen Wochen auf dem Platz an der Agger trainiert, erklärte Stefan Targiel für das Team des FC-Bayern-Fanclubs. Ein Heimspiel also quasi für die Troisdorfer, die ihre Vereinsfahne mitgebracht hatten und ihr Team kräftig anfeuerten.
„Aus einem Jux heraus“, erklärte Veranstalter Martin Ulrich, sei die Idee zu der Randsport-Weltmeisterschaft entstanden, bei der es auch in der 13. Auflage nicht nur um Spaß, Ruhm und Ehre, sondern offenbar auch um den Konsum von Bier ging. Ein Strafbier wurde beispielsweise verhängt für das Übertreten der Markierungslinie oder für das Umstoßen der eigenen Flasche. Jede geleerte Flasche wurde vor den Zweierteams aufgestellt. Raus war, wer als erster sechs Flaschen vor sich hatte. Prost!
Beliebt ist der von einer Kölner Brauerei gesponserte Wettkampf allenthalben. Vor fünf Wochen gingen auch Frauen erstmals bei einer Weltmeisterschaft an den Start. Bei den Männern hatten sich diesmal 224 Teams angemeldet, viele davon aus der Region, aber auch aus Amerika und der Schweiz waren nach Angaben von Veranstalter Ulrich Gäste angereist.
Er hat bereits weitere Pläne. So wird es ab Oktober eine Frissbier-Bundesliga mit einem monatlichen Spieltag geben. Im Juni nächsten Jahres dann, am Tag der Frauen-WM, ein Turnier um die Deutsche Meisterschaft.