AboAbonnieren

Verwirrung um Corona-Tests an Schulen: Kritik an Ministerium

Lesezeit 2 Minuten

Düsseldorf – Die Schulen in NRW rätseln, wie es mit ihren noch unverbrauchten Corona-Tests weitergeht: Nach einer Email vom Montag, nach der alle Tests wieder eingesammelt würden, ruderte das Schulministerium zunächst zurück - via Medienmitteilung. Eine offizielle Information an die Schulen gab es nach dpa-Informationen bislang nicht. „Es ist ein Unding, dass die Schulleitungen nicht direkt vom Ministerium erfahren, was Sache ist, sondern sich die Infos aus den Medien holen müssen”, sagte der SPD-Abgeordnete Jochen Ott dem „Kölner Stadt-Anzeiger”.

Laut „Aachener Zeitung” übte auch der Philologenverband NRW Kritik an der Situation. „Es ist unglücklich, dass wieder nicht eindeutig kommuniziert wurde und völlig offen ist, was das Ministerium nun will”, sagte demnach die NRW-Vorsitzende Sabine Mistler. „Wir sind total hilflos und erfahren wieder alles aus der Presse”, zitierte die „Aachener Zeitung” den Leiter eines Aachener Gymnasiums.

Das Schulministerium hatte argumentiert, dass noch zehn Millionen Schnelltests an Schulen liegen - und viele Institutionen froh wären, wenn sie sie los wären. In einer Mitteilung an Medien hieß es nach der Email an die Schulen vom Montag nachträglich, dass vorhandene Testbestände „bei möglichen Verdachtsfällen zur freiwilligen Testung genutzt werden” könnten. Viele Schulen würden allerdings lieber anlasslos weiter testen - wie es vor den Osterferien war.

Alles zum Thema Jochen Ott

Der Präsident des Lehrerverbandes NRW, Andreas Bartsch, bezeichnete die Vorgaben aus Düsseldorf gegenüber der „Rheinischen Post” als „völlig überflüssig”. „Ich würde mir wünschen, dass man beim Bundesinfektionsschutzgesetz eine Öffnungsklausel einbaut, damit die Länder da, wo es nötig ist - und bei Schulen ist das der Fall - Handlungsspielräume haben”, sagte er.

© dpa-infocom, dpa:220428-99-83419/3 (dpa/lnw)