AboAbonnieren

Nach Fan-Einsatz in WolfsburgAls ein verletzter Schiedsrichter die Wende für den FC brachte

Lesezeit 2 Minuten
Eine Person wird auf einer Krankentrage aus einem Fußballstadion gefahren. Mehrere Sanitäter begleiten ihn.

Schiedsrichter Torsten Koop verletzte sich bei der Zweitliga-Partie Wacker Burghausen gegen den 1. FC Köln und musste ärztlich behandelt werden.

In Wolfsburg musste der Schiedsrichter-Assistent verletzungsbedingt ersetzt werden. Das passierte bei einem FC-Spiel nicht zum ersten Mal.

Inmitten der Sommerferien begann die Saison 2004/05 für den 1. FC Köln. Nach einem enttäuschenden 0:0 am ersten Spieltag im Rhein-Energie-Stadion gegen Energie Cottbus, erhoffte sich der FC-Anhang einen Sieg im darauffolgenden Auswärtsspiel.

An diesem sommerlichen Freitagabend in Oberbayern begann die Begegnung bei Wacker Burghausen für den 1. FC Köln ganz nach Plan. Nach nicht einmal drei Minuten zappelte der Ball bereits im Tor der Gastgeber.

1. FC Köln: Lukas Podolski bereitet die Führung vor

Die Direktabnahme von Lukas Podolski konnte Wacker-Keeper Uwe Gospodarek noch abwehren, gegen den Abstauber von Matthias Scherz aber war er machtlos.

Kurz darauf musste die Partie unterbrochen werden. Schiedsrichter Torsten Koop hatte sich ohne Fremdeinwirkung eine Verletzung zugezogen. Beinahe 20 Minuten dauerte es, ehe Assistent Gunnar Melms das Spiel wieder freigeben konnte. Seinen Platz an der Seitenlinie übernahm ein anwesender Schiedsrichter, der als Besucher vor Ort war und über die notwendige Lizenz verfügte.

Der FC geht mit einem Rückstand in die Pause

Währenddessen verließ der unglückliche Koop auf einer Trage, unter aufmunterndem Beifall der Zuschauer, die Wacker-Arena zur ärztlichen Versorgung.

In einer Fankurve wedeln Fußball-Anhänger mit weißen und roten Fähnchen.

Die FC-Fans erlebten in Burghausen einen wechselhaften Abend.

Für die Mannschaft von FC-Trainer Huub Stevens war diese ungeplante Pause Gift. Der Spielfluss ging zusehends verloren, Burghausen begann das Kommando zu übernehmen. Der FC musste zuerst den Ausgleich hinnehmen und ging letztlich mit einem 1:2-Rückstand in die Kabine.

Younga-Mouhani trifft erneut gegen den 1. FC Köln

Als Macchambes Younga-Mouhani nach einer guten Stunde auf 3:1 erhöhte, schien die Partie endgültig verloren zu sein. Ausgerechnet Younga-Mouhani, wird sich so mancher FC-Fan gedacht haben. Der Kongolese hatte dem FC bereits beim Stadtderby gegen Fortuna Köln gut vier Jahre zuvor zwei Buden eingeschenkt.

Zurück in die Wacker-Arena. Um es kurz zu machen, der FC kam erneut durch Scherz noch einmal heran. Doch schon nach dem nächsten Gegenangriff musste Stefan Wessels ein viertes Mal hinter sich greifen. Vor 7.200 Zuschauern blieb es schließlich beim 4:2 und der 1. FC Köln hatte einen Fehlstart hingelegt.

Schiedsrichter wird wegen des Wettskandals gesperrt

In der Folge gelangen dem FC vier Siege hintereinander, am Saisonende stand die Meisterschaft in der 2. Bundesliga sowie der damit verbundene Wiederaufstieg zu buche.

Schiedsrichter Torsten Koop wurde im Rahmen der Aufarbeitung des Bundesliga-Wettskandals 2005 für drei Monate gesperrt. Er hatte einen Anwerbungsversuch durch Robert Hoyzer, einen der Hauptbeteiligten des Skandals, erst mit Verzögerung beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) angezeigt.

Nach Ablauf der Sperre konnte Koop die Leistungstests für Bundesliga-Schiedsrichter beim DFB nicht mehr bestehen. Als Ursache gilt die Verletzung, die er sich während der Begegnung zwischen Burghausen und dem 1. FC Köln zugezogen hatte.