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„Ein bisschen bizarr“Verstraete kritisiert FC im Umgang mit Corona-Infektionen

Lesezeit 3 Minuten
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Kölns Mittelfeldspieler Birger Verstraete (r.) am Sonntag am Geißbockheim, links Lizenzspielleiter Frank Aehlig

Köln – Birger Verstraete, Profi des 1. FC Köln, hält die Maßnahmen nach den drei positiven Corona-Tests beim Fußball-Bundesligisten für leichtsinnig. „Wir sollten vorerst nicht unter Quarantäne gestellt werden, und das ist ein bisschen bizarr“, sagte der belgische Mittelfeldspieler dem TV-Sender VTM. Beim 1. FC Köln waren zwei Spieler und ein Betreuer positiv auf das Coronavirus getestet worden. „Der Physiotherapeut ist der Mann, der mich und andere Spieler wochenlang behandelt hat. Und mit einem der beiden fraglichen Spieler habe ich am Donnerstag im Fitnessstudio ein Duo gebildet“, sagte Verstraete in dem Interview, über das „Het Laatste Nieuws berichtete.

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Es sei daher „nicht ganz richtig“, dass kein anderer aus dem Team der Kölner mit den Betroffenen in Kontakt gekommen sei. Der 26-Jährige rechnet mit weiteren Infektionen. „Ich denke auch daran, dass sich das Virus verbreitet hat“, sagte Verstraete. Ihm stehe der Sinn derzeit nicht nach Fußball. Eine schnelle Wiederaufnahme der Saison hält Verstraete für „naiv“.

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Die Gesundheit seiner Familie und seiner Freundin seien für ihn „von größter Bedeutung“. Dies würden auch viele andere Spieler so sehen. „Fußball ist nicht das Wichtigste“, betonte der Belgier. Er könne sich vorstellen, dass viele Profis bei einer anonymen Befragung für einen Abbruch der Spielzeit votieren würden. „Erst Gesundheit, dann Fußball“, sagte Verstraete.

Nach Rapport rudert Verstraete am Sonntag zurück

Am Sonntag um 11 Uhr musste Verstraete zum Rapport am Geißbockheim. An dem Gespräch nahmen die Geschäftsführer Alexander Wehrle und Horst Heldt sowie Mannschaftsarzt Paul Klein (52) als Hygienebeauftragter teil. In der Stellungnahme des Klubs ruderte Verstraete anschließend zurück. „Statt aus der Emotion heraus ein Interview zu geben, hätte ich den Kontakt zu unserem Arzt suchen und mir meine Fragen erklären lassen müssen. Es lag nicht in meiner Absicht, den zuständigen Behörden oder dem 1. FC Köln Vorwürfe zu machen. Ich fühle mich beim FC wohl und gut aufgehoben. Ich werde weiter im Training und im Spiel beim FC alles geben und möchte die Saison in Köln zu Ende spielen. Meine Freundin, die wegen einer Herz-Vorerkrankung zur Risikogruppe gehört, wird nach Hause nach Belgien fahren und dort erstmal bleiben“, sagte er.

1. FC Köln mit Training in Kleingruppen

Die drei Betroffenen bei den Kölnern waren in Abstimmung mit dem zuständigen Gesundheitsamt in Quarantäne geschickt worden. Der Rest des Teams setzt das Training wie bisher in Kleingruppen fort. Dies ist auch im medizinischen Konzept der Deutschen Fußball Liga für den Neustart der Bundesliga so vorgesehen. Die Profiklubs hoffen darauf, Mitte oder Ende Mai wieder spielen zu dürfen. (ksta/dpa)