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Winter-Transfersperre für 1. FC Köln?Cas-Urteil im Fall Potocnik noch in diesem Jahr

Lesezeit 2 Minuten
Christian Keller, Geschäftsführer des 1. FC Köln, geht zum Geißbockheim.

Christian Keller, Geschäftsführer des 1. FC Köln.

Der 1. FC Köln wartet auf das Urteil des Internationalen Sportgerichtshofs (Cas) im Fall Jakub Potocnik. Jetzt ist klar: Das Urteil kommt wohl noch 2023.

Im Transferstreit zwischen Olimpija Ljubljana und dem 1. FC Köln steht der Urteilsspruch kurz bevor. Das bestätigte der Internationale Sportgerichtshofs (Cas) auf Anfrage der KStA-Redaktion. In einem Schreiben vom Freitag (8. Dezember 2023) heißt es: „Der endgültige Schiedsspruch wird voraussichtlich vor Ende 2023 verkündet, sobald er vom Schiedsgericht endgültig festgelegt wurde.“

Sollte eine Transfersperre für den FC verhängt werden, dann würde diese bereits im anstehenden Wintertransferfenster ab 1. Januar wirksam. Im März 2023 hatte der Fußball-Weltverband Fifa die als „Transfersperre“ geltende Sanktion ausgesprochen, weil der 1. FC Köln im Januar 2022 den damals 16 Jahre alten Slowenen Jaka Čuber Potočnik zum Vertragsbruch bei Olimpija Ljubljana angestiftet haben soll. Dies bestreitet der Bundesligist. Die Sperre sollte für zwei Transferperioden gelten.

Die Kölner hatten daraufhin mit Erfolg beantragt, die Sperre auszusetzen. FC-Geschäftsführer Christian Keller nannte das Votum eine „Farce“; das Fifa-Tribunal habe „ein absurdes Urteil ohne Grundlage getroffen“.

1. FC Köln legte im April Berufung ein

Der 1. FC Köln legte Berufung ein und forderte im April den Cas auf, die von der Fifa verhängte Transfersperre von zwei Transferperioden oder einer Saison aufzuheben und festzustellen, dass der Verein den Spieler Jaka Cuber Potocnik nie zum Vertragsbruch angestiftet hat. Die Slowenen verlangen laut Cas vom FC eine „erhöhte Entschädigungszahlung“ in Höhe von 2.507.200 Euro plus 69.972,60 Euro als Ausbildungsvergütung.

Am 19. und 20. September fand in Lausanne die Cas-Anhörung statt. Kurz darauf reichte der FC bei der Staatsanwaltschaft Köln eine Anzeige ein. Knapp zwei Monate später bejahte die Behörde einen Anfangsverdacht. Der FC begründet sein Vorgehen damit, dass „Ljubljana auf Grundlage falschen Tatsachenvortrags versucht, eine ungerechtfertigte Schadenersatzhöhe zugesprochen zu bekommen“.

Gespannt warten seither die Verantwortlichen in Köln und Ljubljana auf das Cas-Urteil. Beide Seiten geben sich siegesgewiss. Eine Transfersperre für den FC wäre in jedem Fall ein herber Rückschlag im Kampf um den Klassenerhalt in der Fußball-Bundesliga. Erst in dieser Woche hatte Trainer Steffen Baumgart seine Forderung erneuert, dass im Winter neue Spieler verpflichtet werden müssen.