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Kommentar zum AufstiegDer FC kehrt nicht als Einheit in die Bundesliga zurück

Lesezeit 2 Minuten
Jubel_in_Fürth

Die Mannschaft des 1. FC Köln war in dieser Saison nicht immer eine Einheit.

  1. Der 1. FC Köln hat den Aufstieg trotz einer schlechten Punktebilanz perfekt gemacht.
  2. Im Klub gibt es aber einige Baustellen, um in der Bundesliga bestehen zu können.

Der Aufstieg ist vollendet, und obgleich der 1. FC Köln ohne Schönheitspreis aus dieser Saison gehen wird, ist das Ziel erreicht. Dafür gebührt der Mannschaft Respekt, denn es war keine gemütliche Saison in dieser rätselhaften Zweiten Liga.

Dass der FC mit einer absurd schwachen Bilanz durch die zweite Hälfte der Rückrunde taumelt, ohne in Gefahr zu geraten, lässt mehrere Deutungen zu: Die Spitzenmannschaften sind zu schwach, um Kapital aus der Kölner Schwäche zu schlagen.

Oder die Klubs aus der unteren Tabellenhälfte sind zu stark; die Liga zu ausgeglichen. Eine messbare Größe gibt es nicht. Allenfalls darf man feststellen, dass Vereine wie Köln oder Hamburg für ihren hohen finanziellen Aufwand zu wenig fußballerischen Ertrag liefern.

Veh begründete Anfangs Rauswurf falsch

Die Favoriten in der Zweiten Liga kamen nie zur Ruhe, sie wurden aufopferungsvoll und mitunter sehr effektiv bekämpft. Die Statistiken zeigen, dass die teuren Teams zwar gewaltige Passfolgen spielten und ihre Gegner ans Laufen brachten.

Doch die machten sich nichts daraus – und rannten bis in die Nachspielzeit Ball und Gegner hinterher. Auch das ist eine Leistung. Unter den 20 laufstärksten Spielern dieser Saison steht nur ein Kölner: Jonas Hector. Und kein Hamburger.

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Die Zweite Liga ist kein Kurort, wo der FC nach dem Absturz wieder zur Ruhe kommen konnte. Markus Anfang ist entlassen. Eine nachvollziehbare Entscheidung angesichts der Defizite des Trainers vor allem in Führungsfragen.

Doch war es ein Fehler, die Trennung damit zu begründen, die Ziele seien in Gefahr. Denn das waren sie nicht. Armin Veh wird sich daran messen lassen müssen, wen er als Nachfolger präsentiert.

Die Führungskrise ist ein Makel für den FC

Dass der Verein derzeit ohne Präsidenten dasteht, ist ein weiterer Makel dieser Spielzeit. Dass Werner Spinners überwiegend erfolgreichen Jahre an der FC-Spitze fremdbestimmt endeten, hätte dem 1. FC Köln nicht passieren dürfen. Stefan Müller-Römer ist in den Vorstand aufgerückt; das zeigt einerseits, dass die neue Satzung den Verein krisensicher macht.

Dass es im Vorstand derzeit jedoch keine Zusammenarbeit gibt, beweist andererseits auch, dass es letztlich um die Menschen geht, die eine Satzung leben. Der FC wird bis zur Mitgliederversammlung im Herbst nicht vorankommen. Im Gegenteil wird schon bald der Wahlkampf ausbrechen.

Der Aufstieg ist zwar sportlich geschafft. Doch der Verein kehrt nicht als Einheit zurück.