- Marcel Risse nahm nach überstandenen Kreuzbandriss erstmals wieder am Mannschaftstraining teil.
- Geschäftsführer Jörg Schmadtke will keine Prognose im Rennen um Europa abgeben.
Köln – Als „knackig auf den ersten Blick“ bezeichnet Jörg Schmadtke das Restprogramm des 1. FC Köln. Vier Spiele für das Stöger-Team bis Europa – oder wird es am Ende doch nichts mit der ersten Teilnahme am internationalen Geschäft seit 25 Jahren? Der als „Schneckenrennen um Europa“ bezeichnete Kampf und die Plätze fünf bis sieben wird auf jeden Fall so spannend und eng wie seit Jahren nicht mehr. Gleich sieben Klubs machen sich Hoffnungen. Viele spielen aber so konstant inkonstant, dass Prognosen schwierig sind.
Auch Schmadtke will keinen Ausblick wagen: „So vieles kann sich bereits von Woche zu Woche ändern. Oder hat zum Beispiel jemand mit einem Darmstädter Sieg beim HSV gerechnet?“
Schmadtke mit mahnenden Worten zur Erwartungshaltung
Beim unglücklichen 1:1 gegen Hoffenheim zeigte der FC wieder klaren Aufwärtstrend. Insgesamt gesehen konnte der FC bisher aber nicht an die richtig starke Vorrunde anknüpfen. In der Rückrundentabelle belegen die Kölner mit 15 Punkten aus 13 Spielen Platz zwölf, aus den letzten elf Spielen holten sie neun Zähler.
Und das stimmte nicht jeden Fan und die Öffentlichkeit zufrieden, erster, leichter Gegenwild war die Folge. Schmadtke setzte nach dem Abpfiff gegen Hoffenheim zur Medienschelte an, sprach von einer „latenten Unruhe“, die geschürt werde und einer zu hohen Erwartungshaltung. Eine dünnhäutige Reaktion?
Der Manager erklärt es erneut: „Bei dem einen oder anderen registriere ich eine Unzufriedenheit. Dass man am Ende nicht das erreicht, an was man sicher geglaubt hat. Dafür gibt es aber keine Berechtigung. Und abgerechnet wird auch erst nach der Saison und nicht im laufenden Betrieb. So etwas zu machen, ist aus meiner Sicht eine relative Unverschämtheit.“
Erstmals in der Saison steht der FC nicht mehr unter den ersten sieben Teams der Tabelle. Und sollte die Mannschaft von Trainer Peter Stöger am Ende das internationalen Geschäft knapp verpassen, wäre dies für Schmadtke „keine leise Enttäuschung – auch wenn einige das vielleicht anders sehen.“
Marcel Risse zumindest wieder im Training
Aber noch ist für die Kölner ja alles möglich – auch wenn es am Samstag zum BVB geht, der seit 35 Heimspielen ungeschlagen ist. Für Stöger ist Borussia noch einen Tick stärker als Hoffenheim. „Bei Dortmund kommt zu der Technik die extreme Schnelligkeit dazu“, sagt Stöger, der darauf hofft, dass die angeschlagenen Jojic, Rausch und Zoller Ende der Woche wieder mit dem Team trainieren. Wieder im Mannschaftstraining ist Marcel Risse nach seinem Kreuzbandriss, noch ist der Mittelfeldspieler laut Stöger keine Option. „Er macht die Dinge mit, in der keine Gefahr besteht. Ich glaube eher nicht, dass Marcel diese Saison noch spielt. Wir gehen da null Prozent Risiko.“
Was Mut macht, ist die starke Bilanz in Stögers Amtszeit gegen den BVB (fünf Spiele, zwei Siege, drei Remis). „Stimmt, wir haben uns gegen Dortmund wacker geschlagen. Die Mannschaft hat immer alles abgerufen und zudem gute Lösungen gefunden. Das brauchen wir wieder“, sagt der Trainer.
Platz sieben reicht nur in einem Fall für Europa: Der Pokalsieger, der mit einem Ticket für die Gruppenphase in der Europa League belohnt wird, muss am Ende einen der ersten sechs Plätze belegen. Wird ein Team Pokalsieger und schafft es in der Liga nicht unter die ersten Sechs, reicht der siebte Rang nicht mehr für die Teilnahme an der dritten Qualirunde zur Europa League (27. Juli/ 3. August).