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Analyse zum 1:1 in FreiburgEin Spiel, das die Hoffnungen des 1. FC Köln intakt hält

Lesezeit 4 Minuten
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Gut in Schwung: FC-Stürmer Anthony Modeste

Köln/Freiburg – Der 1. FC Köln hat auch am vierten Spieltag der noch neuen Saison ein aufreibendes Spiel geliefert und ist beim SC Freiburg immerhin ungeschlagen geblieben – nach dem 0:5 im vergangenen Jahr an der Dreisam und einer 1:4-Heimniederlage gegen die Freiburger war das 1:1 (1:0) am Samstag ein weiterer Fortschritt. Nach der Führung durch Anthony Modeste und einer bemerkenswerten ersten Halbzeit des FC kamen die Gastgeber im zweiten Durchgang nach taktischen Anpassungen immer besser ins Spiel. Köln spielte die Konterchancen nicht sauber genug aus, dann ging Florian Kainz mit einer reichlich unnötigen Gelb-Roten Karte vom Platz.

Der FC geriet mehr und mehr unter Druck, obgleich der SCF nicht zu Chancen im Überfluss kam. Den Ausgleich besorgten die Kölner daher selbst: Rafael Czichos beförderte den Ball nach einer scharfen Hereingabe von der linken Seite extrem unglücklich ins eigene Tor. Schon am dritten Spieltag der Saison 2019/20 war Rafael Czichos im Dreisamstadion ein Eigentor passiert – damals zur frühen Freiburger Führung, die der FC noch in einen 2:1-Sieg gedreht hatte. Diesmal folgte auf Czichos’ Missgeschick keine Kölner Reaktion mehr.

Die Tore

In der 33. Minute passte Salih Özcan auf die rechte Seite zu Benno Schmitz, der enorm viel Platz hatte und entsprechend sauber flanken konnte. Im Strafraum tauchte Modeste in den Ball und traf per Kopfball-Aufsetzer ins entfernte Eck. Es war der dritte Saisontreffer des Franzosen.

Alles zum Thema Anthony Modeste

Eine Minute war noch zu spielen, da dribbelte Freiburgs gerade erst eingewechselter Debütant Noah Weißhaupt (19) Kölns Kapitän Jonas Hector mit Leichtigkeit aus und flankte ins Zentrum, wo die Kölner Defensive zwar in Überzahl stand und Rafael Czichos eigentlich eine gute Position zum Ball hatte. Doch der Kölner Abwehrchef beförderte den Ball extrem unglücklich in den Winkel des eigenen Tores, Timo Horn war chancenlos.

Moment des Spiels

Die Herausstellung gegen Florian Kainz in der 74. Minute. Da stand Köln zwar bereits enorm unter Druck, führte aber noch. Die erste Gelbe Karte für ein taktisches Foul hatte durchaus ihre Berechtigung gehabt, zumal ein Offensivmann wie Kainz es grundsätzlich leicht hat, ohne weitere Karte durchs Spiel zu kommen.

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Doch dann ließ sich der Angreifer, der nach seiner Reise zur österreichischen Nationalmannschaft insgesamt leicht fahrig wirkte, auf eine Hakelei ein und wurde hart bestraft dafür. Anschließend begann die Kölner Abwehrschlacht, die zu elf wohl größere Aussichten auf Erfolg gehabt hätte. Doch in Unterzahl schwanden bald die Kräfte.

Spieler des Spiels

Auf Kölner Seite wohl Anthony Modeste, der seine erstaunliche Form auch in Freiburg hielt. Drittes Tor im vierten Spiel, diesmal ein anspruchsvoller Treffer mit dem Kopf: Der Franzose bleibt die Kölner Wieder-Entdeckung der Saison.

Das sagen die Trainer

Steffen Baumgart (1. FC Köln): „Es war das Spiel, das ich mir erwünscht und erhofft hatte. Die erste Halbzeit ging an uns, die zweite an Freiburg. Auch wenn das Tor spät fällt, ist es ein sehr gerechtes Ergebnis, obwohl wir uns ärgern. Zum Ende fehlte uns die Klarheit und auch die Frische. Es ist nicht nötig, Rafael aufzubauen, so etwas passiert als Innenverteidiger. Ich war mit ihm zufrieden, an so einer Aktion mache ich nichts fest. Wenn wir in der Freiburger Drangphase mutiger gewesen wären, hätten wir die Konter besser ausfahren können, aber vielleicht fehlte dann auch die Kraft.“

Christian Streich (SC Freiburg): „Wir waren in der ersten Halbzeit nicht ballsicher genug, in der Pause waren meine Spieler enttäuscht, weil sie es nicht gut genug gespielt hatten. Mit der zweiten Hälfte bin ich total zufrieden. Richtig verdient hätten wir es nicht gehabt, wenn wir gewonnen hätten. Aber das Unentschieden ist okay.“

Das sagen wir

Auch im vierten Saisonspiel lieferten die Kölner eine geschlossene Leistung. Steffen Baumgart hatte am Samstag kein Glück mit seinen Wechseln, zudem waren Leistungsträger müde von ihren Länderspielreisen. Es gibt also gute Gründe, dass es nicht zum Sieg reichte. Dennoch sind die Hoffnungen intakt, dass sich der FC in dieser Saison von den besonders gefährlichen Zonen der Tabelle fernhalten kann.