Gerhard Struber offenbart vor dem DFB-Pokalspiel gegen Hertha BSC seine strikte Marschrichtung beim 1. FC Köln.
1. FC Köln empfängt HerthaTrainer Struber fällt strikte Pokal-Entscheidung im FC-Tor
Der 1. FC Köln steht im DFB-Pokal nach seinem souveränem 3:0-Sieg gegen Holstein Kiel in der dritten Runde – dort wartet mit Hertha BSC nun ein Ligakonkurrent. Steigen wird das Achtelfinale am Mittwochabend (4. Dezember, ab 18 Uhr) unter Flutlicht in Müngersdorf. Unter die letzten acht Teams des Pokals kam der FC zuletzt vor 14 Jahren. 2010 verlor der FC damals gegen Augsburg mit 0:2.
Die große Bedeutung der Partie ist insofern klar. Vor dem Spiel hat FC-Trainer Gerhard Struber auf der Presskonferenz am Geißbockheim am Montag deshalb erläutert, dass er einer Personal-Rotation zwar grundsätzlich etwas abgewinnen könne. Jedoch habe der 1. FC Köln in seiner aktuellen Situation den Auftrag, Einsätze an Verdienste zu koppeln: „Wir wollen eine Mannschaft aufs Feld schicken, die reif ist und das Spiel in eine gute Richtung bringen kann. Hertha ist ein schwieriger Gegner. Wir brauchen keine Experimente. Wir haben in den letzten Wochen stabile Leistungen gezeigt, da möchten wir am Mittwoch anknüpfen.“
Struber setzt weiter auf Marvin Schwäbe: „Gut, auf dieser Position stabil zu bleiben“
Zu dieser Einschätzung passt, dass der Kölner Coach auch im Pokal-Duell auf seinen Stammkeeper Marvin Schwäbe zurückgreifen wird. Der Grund ist für Struber schnell erklärt: „Marvin hat es gut gemacht. Es bietet sich nicht an, etwas zu verändern. Es ist gut wie es ist.“ Jonas Urbig bleibt auch in diesem Wettbewerb somit nur ein Platz auf der Ersatzbank. Seit der Rückkehr des 29 Jahre alten Schwäbe, der seit 2021 im Verein ist, blieb der 1. FC Köln in fünf Spielen unbesiegt, vier davon endeten ohne Gegentreffer.
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Es habe – so die nähere Erläuterung des Dilemmas um das große Kölner Torhüter-Talent – schon vor einiger Zeit einen Austausch mit Urbig über dessen Situation gegeben: „Es ging da um Perspekltiven, wie er sich wieder ranarbeiten kann, um motiviert zu bleiben“. Welche Perspektiven das sind, sagte Struber nicht. Doch die aktuelle Stabilität will der FC-Trainer nicht aufs Spiel setzen: „Marvin hatte jetzt einen Anteil daran, dass wir wenige Tore bekommen haben. Deshalb ist es gut, auf dieser Position stabil zu bleiben.“
Thomas Kessler über Jonas Urbig: „Es bleibt ihm nichts anderes übrig, als auf dem Gaspedal zu bleiben“
Dass die Situation für den jungen Urbig nicht „befriedigend“ sei, liege auf der Hand, bekräftigte derweil Lizenzspielleiter Thomas Kessler. Über Urbig sagt der ehemalige FC-Torhüter: „Er hat die Qualität, auch zu spielen. Er trainiert gut. Aber es bleibt für ihn nichts anderes übrigs, als auf dem Gaspedal zu bleiben. Wann er dann die Chance bekommt, weiß man nie.“
In Wartestellung befindet sich unterdessen nicht nur Urbig. Max Finkgräfe dürfte sich ebenso fragen, wann er wieder mehr Spielzeit bekommen könnte. Auch er soll im Pokal nicht starten. Struber betont, dass es eben einige Spieler gebe, die mit ihrer Situation naturgemäß nicht ganz zufrieden sein können. „Aber es braucht in einem Klub mit großen Zielen, auch einen Kader mit Wettbewerb. Und es muss klar sein: wir haben viele Spieler auf einem ordentlichen Level gesehen. Die Spieler kennen die Abläufe.“
Dass der FC den Gegner aus der Hauptstadt zuletzt in der Liga bespielt und geschlagen hat, will Struber nicht überbewerten: „Wir wissen, was auf uns zukommt und kennen ihre Einzelspieler. Und ihre Qualitäten. Wir haben viel Respekt vor Hertha. Für uns wird es wichtig sein, dass wir mit viel Ballbesitz das Spiel an uns reißen.“
Dass der FC bei einem Weiterkommen ins Pokal-Viertelfinale knapp 1,7 Millionen Euro Prämie kassieren würde, will wiederum Kessler nicht zu hoch hängen: „Es geht vor allem ums Sportliche. Wir wollen den 1. FC Köln nach langer Zeit mal wieder ins Viertelfinale bringen. Klar, jeder Euro tut dem 1. FC Köln gut. Aber alles, was wir jetzt im Winter planen, ist unabhängig davon“, so Kessler.