Die FC-Talente müssen sich trotz der Offensiv-Probleme des Bundesligisten noch in Geduld üben.
Kölner Offensiv-TalenteDarum setzt Baumgart noch nicht auf Downs und Co.
Es war nur ein Testspiel, ein Duell bei einem Fünftligisten. Doch es waren die 19-Jährigen im Team des 1. FC Köln, die beim 6:0-Sieg in Bergisch Gladbach die Ausrufezeichen setzten. Nach einer lahmen ersten Halbzeit trafen Meiko Wäschenbach, Joao Pinto sowie Damion Downs mit gleich zwei Treffern noch zum standesgemäßen Erfolg.
Mittelstürmer Downs hatte bereits beim letzten Heimspiel der U21 gegen Wuppertal (2:2) doppelt getroffen. Noch besser ist die Quote des ein Jahr jüngeren Justin Diehl; der Offensivspieler erzielte für das Kölner Regionalliga-Team bereits vier Treffer. Doch eine Chance bei den Bundesliga-Profis haben die Talente aus den eigenen Reihen nicht wirklich – noch nicht. Aus unterschiedlichen Gründen.
Es ist ein Thema, über das nicht nur die FC-Fans diskutieren. Und es kommt nicht aus heiterem Himmel. Bekanntlich läuft es in der Offensive der Mannschaft von Trainer Steffen Baumgart nicht nach Wunsch. Zwei Tore in drei Bundesligaspielen sind nicht das, was sich die Kölner vorstellen. Was auch damit zu tun hat, dass der bis dato gesetzte Mittelstürmer Davie Selke immer wieder von Verletzungen ausgebremst wurde. Beim 1:1 in Frankfurt musste der 28-Jährige dann gänzlich passen – und wurde von Steffen Tigges, der aus einer langen Verletzungspause nach seiner Schulter-OP zurückgekehrt war, leidlich vertreten. Sargis Adamyan schien zwar endlich auf einem besseren Weg, hat diesen aber offenbar schon wieder verlassen. Mark Uth kommt nicht auf die Beine, Florian Dietz ebenfalls nicht. Und Neuzugang Luca Waldschmidt ist eher eine hängende Spitze. Dem FC geht im Sturmzentrum die Durchschlagskraft ab.
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Doch Baumgart sieht Downs, der mit 1,92 Metern nur unwesentlich kleiner als Selke ist, noch nicht als Alternative. Der Trainer ist der Auffassung: Er sieht jede Trainingseinheit und ist der Fachmann, der genau beurteilen kann, ob und wann ein Talent bereit ist für die Bundesliga. Auf das Urteil von Außenstehenden gibt er nicht viel.
Baumgart sagt dieser Zeitung: „Damion hat sehr viel Talent und alle Möglichkeiten für die Zukunft. Das gilt genauso für Max Finkgräfe, der seine Aufgabe in Dortmund sehr gut gelöst hat, aber auch weiß, dass er noch braucht, um konstant im Bundesliga-Fußball zu bestehen. Genauso ist das auch bei Damion. Sie werden an den Hauptbelastungstagen weiter bei uns trainieren – und dann entscheiden wir, was am Wochenende jeweils am besten für die Jungs ist. Wichtig ist, dass sie im Erwachsenenbereich zu regelmäßigen Einsätzen kommen.“
1. FC Köln: Baumgart bescheinigt Downs sehr viel Talent
Mit anderen Worten: Training und Förderung bei den Profis – ja. Doch an das Spiel bei den Senioren mit seinen Anforderungen sollen sich die Talente vorerst in der vierten Liga gewöhnen. Downs hat eigentlich noch Zeit: Sein Vertrag wurde unlängst um zwei weitere Jahre bis 2026 verlängert.
Finkgräfe durfte immerhin bisher 45 Minuten in der Bundesliga ran. In der Vorbereitung hatte der 19-Jährige vor allem als Linksverteidiger überzeugt und von Baumgart Lob erhalten. Doch kurz vor Ende der Transfer holte der Klub den 30-jährigen Dominique Heintz zurück, der wie Finkgräfe im Abwehr-Zentrum oder links spielen kann. Finkgräfe stand zwar im Kader, kam aber nicht mehr zum Einsatz. Downs fehlte im Aufgebot.
Selke kehrt kommende Woche auf den Trainingsplatz zurück
Für das große Talent Diehl ist die Rückkehr in den Profi-Kader sogar außer Reichweite, sollte er nicht seine Meinung ändern und das Kölner Angebot zur Vertragsverlängerung doch noch annehmen. Der Spieler, dessen Vertrag im Sommer 2024 ausläuft, habe sich gegen den FC entschieden, heißt es von den Verantwortlichen. Folge: Diehl wurde in die U21 degradiert.
Baumgart setzt im Bundesliga-Alltag auf die arrivierten Kräfte. Demnächst auch wieder auf Selke. „Davie erwarte ich in der nächsten Woche auf dem Platz zurück“, sagt der Coach.